Zum Gebäude HIL/HIF gibt es rund 35 Eingänge. In der Nacht patrouilliert jeweils eine Sicherheitskraft am Hönggerberg. Kontrollen haben gezeigt, dass viele Türen unverschlossen oder sogar nur angelehnt waren. Laut Markus Hetzendorfer von der Abteilung Sicherheit, Gesundheit und Umwelt sind allein im letzten Jahr an der gesamten ETH rund 800 Schlüssel als verloren oder gestohlen gemeldet worden. Dies hatte eine grosse Sicherheitslücke geöffnet. Die Zylinder am HIL/HIF Gebäude wurden nun für 15'000 Franken ausgetauscht.

Seit dem 5. Juli ist der Zugang zu den Gebäuden abends und am Wochenende nur noch an fünf Eingängen möglich. Während diesen Zeiten haben nur noch die Studierenden, Angestellten und Dozierenden der Departemente Architektur sowie Bau, Umwelt und Geomatik Zutritt. Diese Eingänge lassen sich künftig nur noch mit der ETH-Karte und einem Pincode öffnen. Wer seinen Code nicht mehr kennt oder ihn ändern will, kann dies im Internet tun. (1) (2) Auf der Karte wird ein individuelles Profil gespeichert, welches auch den erweiterten Zutritt innerhalb der Gebäude regelt. Im Vorfeld klärten freiwillige Studierende ihre Kommilitonen mit einem Infostand über die Massnahmen auf. Sie beantworteten Fragen und halfen bei allfälligen Problemen mit dem Pincode. Tagsüber bleiben die Türen weiterhin geöffnet. Die Philosophie des offenen Hauses soll beibehalten werden. Laut Felix Walz, Head of Security der ETH, gehe es vor allem darum, das subjektive Sicherheitsempfinden zu steigern.

MTEC Studentin Sareh Soleimani demonstriert das elektronische Zutrittssystem am HIL/HIF Gebäude

Dieses hatte gelitten, nachdem in letzter Zeit mehrere Laptops, Kameras und andere Gegenstände aus dem Gebäude entwendet wurden. Im Hinblick auf das Openair Zürich, das vom 8. bis 10. Juni am Hönggerberg stattfindet, bestand ein dringender Handlungsbedarf.

Das neue Zutrittssystem stösst nicht überall auf Begeisterung. Kritiker sehen immer noch Sicherheitslücken oder fühlen sich durch die Massnahme beeinträchtigt. Felix Walz relativiert: „Es ist klar, dass mit dem neuen Zutrittsystem nicht alle Probleme gelöst sind, es musste aber etwas unternommen werden und wir haben das Nötigste getan. Der Aufwand ist für alle Betroffenen tragbar.“ Walz appelliert aber auch an die ETH-Angehörigen, gesunden Menschenverstand walten zu lassen. Es gehe nicht nur darum, die Türen zu schliessen und Wertgegenstände nicht unbeaufsichtigt liegen zu lassen, sondern generell die Einstellung zum Verhalten im Gebäude zu überdenken: „Zuhause schliessen Sie ja auch die Tür, löschen das Licht und stellen das Wasser ab, wenn Sie gehen.“