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Neues Institut für Umweltentscheidungen Umweltentscheide erforschen |
(fs) Die ETH Zürich hat gestern das Institut für Umweltentscheidungen (IED) eröffnet, das erste seiner Art in Europa. Unter dem gemeinsamen Institutsdach schliessen sich Forscherinnen und Forscher von drei verschiedenen ETH-Departementen aus den Politikwissenschaften, der Psychologie und der Ökonomie zusammen. Sie erforschen, wie individuelle und kollektive Entscheide im Zusammenhang mit Ressourcen und Umwelt getroffen werden. Das IED untersucht auch, welche Hindernisse die Entscheidungsfindung hemmen. Zudem arbeitet das neue Institut Vorschläge aus, wie die Hindernisse durch Kommunikation, ökonomische Anreize und „Spielregeln“ in der Politik überwunden werden können. Direkte Beratung angestrebt Laut Professorin Renate Schubert wollen die IED-Forscher aber nicht auf einer theoretischen, modell-orientierten Ebene stehen bleiben, sondern verschiedene Interessengruppen z.B. durch wissenschaftliche Publikationen, einen Newsletter, Tagungen und Workshops direkt ansprechen. Mit seiner Tätigkeit richtet sich das IED an Firmen, internationale Organisationen, Bauern- und Konsumentenorganisationen. Zudem steht das IED für direkte Beratungsmandate zur Verfügung. «Das neue Institut kann Umweltentscheidungen dank der breiten sozialwissenschaftlichen Ausrichtung und des ausgeprägten naturwissenschaftlich-technischen Know-hows an der ETH Zürich auf innovative und umfassende Weise unterstützen», betonte Schubert. Das IED bietet zudem im Rahmen von zwei Masterprogrammen Lehrveranstaltungen in Environmental Science und Agroecosystems an. In ersterer stehen komplexe Umweltsysteme, wie Klima und Wald, und soziale Faktoren (Soziologie, Ökonomie, Politik) im Zentrum, in letzterer der optimale Umgang mit den natürlichen Ressourcen, wobei gesellschaftliche Ansprüche und die Forderungen der Konsumenten besonders berücksichtigt werden. Entscheidungsgrundlage für Politiker Das IED möchte mit seiner Forschung wichtige Grundlagen für politische Prozesse schaffen und Entscheidungsträger dabei unterstützen, wirksame und nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Bruno Oberle, Direktor des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) schlug in seinem Referat zur Eröffnung des IED den Bogen vom Umgang mit den natürlichen Ressourcen hin zu verschiedenen Bereichen der Politik. «Sind die Lebensgrundlagen langfristig intakt, haben Wirtschaft und Gesellschaft den grössten Nutzen», sagte er.
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