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Klimawandel: zwischen Forschung und Öffentlichkeit Lektionen aus "Kyoto" |
(nst) Nach dem vorläufigen Ausstieg der USA aus dem Kyoto-Protokoll ist die EU der gewichtigste verbliebene Motor für die Realisierung des Klimaschutzes. Seit der Bonner Konferenz scheint der Klimaschutz nun auch in politisch verbindliche Bahnen gelenkt worden zu sein. In diesen Tagen sollen an der Weltklimakonferenz in Marrakesch endgültig die Weichen für die verbindliche Durchsetzung des Kyoto-Protokolls gestellt werden. Das Thema, zu dem das Departement Umweltnaturwissenschaften der ETH in diesem Semester im Rahmen eines transdisziplinären Doktorierendenseminars vier öffentliche Vorträge organisiert hat, könnte also aktueller kaum sein. "Lessons from the Kyoto Protocol" – so der unmissverständliche Titel der Reihe, die initiiert wurde von Dieter Imboden, Professor für Umweltphysik und Gertrude Hirsch Hadorn, Privatdozentin für Umweltphilosophie. Eingeladen sind namhafte Exponenten aus Wissenschaft und Politik, je aus ihrer Sicht zu erläutern, welche Lehren aus dem Kyoto-Prozess zu ziehen sind. "Die Naturwissenschaften nehmen die Klimaänderung als Problem enorm ernst", so Gertrude Hirsch. "Entsprechend stark bemühen sie sich darum, ihre Erkenntnisse in diesem Bereich an die Öffentlichkeit zu tragen. Die Veranstaltung soll zeigen, warum der politische Prozess nicht zielstrebig zu dem aus naturwissenschaftlicher Sicht gewünschten Resultat führt und welche Lehren die Forschung daraus ziehen kann." Und Dieter Imboden meint: "Unser Departement greift vielfach Fragen auf, die erstens transdisziplinär und zweitens nicht allein wissenschaftlicher Natur sind. Die Klimaänderung ist dafür, wenn Sie so wollen, ein klassisches Beispiel", sagt Imboden und ergänzt: "Die Wissenschaft hat zwar bewirkt, dass das Thema auf die politische Agenda kam. Es ist aber die Öffentlichkeit - es sind Politik, Wirtschaft und Gesellschaft - die jetzt handeln müssen".
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Den Auftakt macht am kommenden Dienstag, 6. November Peter Weingart, Direktor des Instituts für Wissenschafts- und Technikforschung an der Uni Bielefeld. Er hat untersucht, wie die Erkenntnisse des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) in Deutschland kommuniziert wurden. Sein Referat steht wohl etwas für die gesamte Vortragsreihe: "Alle reden vom Klima – Kommunikation zum Klimawandel zwischen Wissenschaft, Politik und den Medien". |
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