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Rubrik: News
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Publiziert: 20.10.2005 06:03

Startwoche mit Daniel Libeskind an der HSG
Die ETH baut für Daniel Libeskind

(cm) Für ihre Startwoche zum Thema „FuturoPolis“, die diese Tage stattfindet, konnte die Universität St.Gallen (HSG) den Architekten Daniel Libeskind gewinnen (1)(2). Ausgangslage und Rahmen für die Arbeiten der Studierenden zur Stadt der Zukunft bildet eine Skulptur in der Tonhalle St.Gallen entworfen von Libeskind. Ausgeführt und fertigungstechnisch optimiert wurde sie von der Professur für CAAD der ETH Zürich (3) zusammen mit der Schreinerei Bach in Heiden. Die Skulptur besteht aus 98 Einzeltürmen und rund 2000 Einzelteilen.

Durchdigitalisiert und darum günstig

Dank der an der ETH etablierten digitalen Produktionskette (4), bei der vom Entwurf bis zur Fertigung alle Prozesse digital ablaufen, konnten die Kosten auf 130'000 Franken gesenkt werden. Die anderen eingeholten Kostenvoranschläge bewegten sich um rund eine halbe Million Schweizerfranken.

Mit Hilfe des CAD-Systems Vectorworks wurde ein parametrisiertes Computermodell der gesamten Skulptur programmiert, um die Standfestigkeit der einzelnen Türme zu verifizieren und die exakten geometrischen Beschreibungen für sämtliche Einzelteile automatisch generieren zu können. Die entstandenen 2164 Teile konnten anschliessend automatisch nummeriert und zu Fertigungsbahnen zusammengefasst werden. Die Steuerungscodes für die computergestützte Produktion wurden automatisch erzeugt, und jede der 628 Bahnen wurde bei der Firma Bach auf einer computergesteuerten Fünfachs-Fräse aus Birkenholzplatten gefertigt.

Sieben Tonnen-Skulptur in der Tonhalle

Anschliessend wurden die 98 zwischen 0.2 und 3.8 Meter hohen Türme manuell in der St.Galler Tonhalle zusammengebaut, indem die Einzelteile mit Aluminium- Schwalbenschwänzen verbunden wurden. Die gesamte Skulptur besteht aus 360 Quadratmetern stabverleimten Birkenholzplatten mit 32 Millimeter Materialstärke, insgesamt also fast 11.5 Kubikmeter Holz mit einem Gesamtgewicht von über sieben Tonnen. Die Bauzeit der Skulptur betrug durch die optimierte Vorplanung lediglich zwei Wochen.

An einer Pressekonferenz morgen Freitag in St.Gallen wird das Gesamtmodell der Zukunftsstadt von Daniel Libeskind und den Projektverantwortlichen vorgestellt. Danach hat auch die Öffentlichkeit während des Monats Oktober die Möglichkeit, sich an der Libeskind-Skulptur über die Zukunftsideen der Studierenden zu Themen wie „Kultur und Bildung“, „Natur“ oder Produktion in der Stadt zu informieren. Nach ihrer Funktion als ästhetischer Katalysator in St.Gallen gelangt die von der ETH gefertigte Turmlandschaft ans Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe.


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Soll zu Ideen für die Stadt der Zukunft anregen: die Skulptur von Daniel Libeskind in der leeren St.Galler Tonhalle (oben) und während der Ansprache des Architekten zur Eröffnung der diesjährigen Startwoche der Universität St.Gallen (unten). (Bilder: Christoph Schindler) gross


Fussnoten:
(1) HSG: www.hsg.ch
(2) Daniel Libeskind: www.daniel-libeskind.com/daniel/index.html
(3) Professur für CAAD der ETH Zürich: www.caad.arch.ethz.ch
(4) Beratung für digitale Produktion und komplexes Design am ETH-Lehrstuhl für CAAD: www.designtoproduction.com



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