(per) Über das gestrige Treffen von Bundesrat Pascal Couchepin und dem Dalai Lama (s. heutigen Tagesbericht (1)) berichteten alle grossen Tageszeitungen. Das Hauptgewicht setzten sie auf die Zusammenkunft des Bundesrates und des tibetischen Staatsoberhauptes.

„Couchepin trifft Dalai Lama – China schmollt“, titelte der Tages-Anzeiger. (2) Der Tagi zitierte den verärgerten chinesischen Generalkonsul Lu Wenjie, der den feinen diplomatischen Unterschied zwischen freundschaftlichem und politischem Treffen nicht anerkennt. „Das Gespräch mit Couchepin machte mich glücklich“ entlockte der Blick (3) dem Dalai Lama und setzte dieses Zitat als Titel. Die NZZonline bemerkte spitz: "Ein Hauch von Politik beim Dalai-Lama-Besuch". (4) Diesen politischen Hauch bereicherte 20 Minuten (5)mit einer Diaschau, die den Schweiz-Besuch Seiner Heiligkeit abdeckt. Der BaZ war das Treffen nur ein grosses Bild wert. In Anspielung auf das ETH-Symposium „fear and anxiety“ schrieb die BaZ: „Eine Begegnung, aber kein Grund zur Furcht“. Die NZZ schliesslich war eine der wenigen Zeitungen, die neben dem politischen Aspekt das ETH-Symposium zum Thema machte.

Auch Radio und Fernsehen setzten sich mit dem Dalai Lama auseinander. Als politischer Balanceakt bezeichnete die Tagesschau von SF DRS (6) das Treffen des tibetischen Würdenträgers mit einem Bundesrat. DRS 1 strahlte neben dem Tagesbericht im Mittagsjournal (7) auch einen längeren Hintergrundbericht über den Buddhismus aus. (8)