(per / pd) Werner Oechslin, ETH-Professor für Kunst- und Architekturgeschichte, erhält den diesjährigen Innerschweizer Kulturpreis in der Höhe von 20'000 Franken. Der Stiftungsrat der Innerschweizer Kulturstiftung, der aus den Bildungs- und Kulturdirektoren der sechs Zentralschweizer Kantone besteht, würdigt mit dieser Preisvergabe die herausragende kunst- und architekturhistorische Lehr-, Forschungs- und Publikationsarbeit von Werner Oechslin. Die Jury ehrt zudem seine grossen Verdienste um seine einzigartige geistesgeschichtliche Quellensammlung und die Errichtung seiner Bibliothek in Einsiedeln als „spezieller und wertvoller Ort der Kultur in der Zentralschweiz“. Der Preis wird am 27. Oktober in Einsiedeln übergeben.

Leidenschaftlicher Büchersammler

Der grösseren Öffentlichkeit bekannt geworden ist Werner Oechslin letztes Jahr als Gründer und Stifter der "Stiftung Bibliothek Werner Oechslin". Diese Bibliothek umfasst mehr als 50'000 Bücher, einige davon sind älter als 500 Jahre. Oechslin sammelt seit seiner Studienzeit leidenschaftlich Bücher, die er mit der Eröffnung seiner Bibliothek im Juni 2006 dem Publikum zugänglich gemacht hat. (1) Mit der ETH hat der Wissenschaftler einen Nutzungsvertrag abgeschlossen. Gebaut wurde die Bibliothek vom bekannten Tessiner Architekten Mario Botta.

Spezialist für Architekturtheorie

An der ETH leitete Werner Oechslin von 1987 bis 2006 das Institut für Geschichte und Theorie der Architektur (gta). Im Lauf seiner akademischen Karriere hat Oechslin zahlreiche bedeutende Publikationen über die Architektur- und Kunstgeschichte des 15. bis 20. Jahrhunderts geschrieben. Als letzte grössere Arbeiten erschienen 2003 die beiden Bände der Neuausgabe der "Kunstdenkmäler des Kantons Schwyz", der umfassende Semper-Katalog und die Monografie "Palladianesimo" (2006).