(nst) Ganz so aufregend wie bei den Abenteuern von Lara Croft oder gar dem besonders energieabführenden Geballere von LAN-Parties geht es morgen Mittag bei der Gruppe Computer Vision von Luc van Gool im ETH-Labor für Kommunikationstechnologie zwar nicht zu und her. Aber immerhin: gespielt wird "Black Jack". Dies nicht nur aus Spass an der Casino-Atmosphäre, sondern primär aus seriösen, das heisst wissenschaftlichen Gründen. Karten und Spieltisch sind echt, aber die Spieler sind Computer, die zuvor von Studierenden im Rahmen einer Semesterarbeit bei den Bildwissenschaften so programmiert wurden, dass sie die Karten erkennen, speichern und einer bestimmten Strategie gemäss ins Spiel bringen können.

Aufgabe der Studierenden war es, einen Computer-Algorithmus zu entwickeln, der mit Hilfe einer Digitalkamera eine beliebige Karte in einer beliebigen Position auf dem Spieltisch erkennen und registrieren kann. Damit wird ein Grundproblem der Computer-Vision berührt: die Bilderkennung und -interpretation. Anwendungsbereiche der hier getätigten Forschung sind beispielsweise die Visualisierung komplexer medizinischer Befunde oder die virtuelle, dreidimensionale Rekonstruktion von fragmentierten antiken Artefakten.

Bei "Black Jack" geht es bekanntlich darum, dass jeder Spieler versucht, gegen die Bank 21 Punkte zu erzielen, beziehungsweise dieser Punktzahl so nahe wie möglich zu kommen. Werden 21 Punkte überschritten, wird der Einsatz eingezogen und der Spieler scheidet für diese Spielrunde aus. Überschreitet die Bank den Wert von 21 Punkten, gewinnen alle im Spiel verbliebenen Einsätze im Verhältnis 1 zu 1.

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