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Rubrik: News |
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"Life Science Zurich"-Veranstaltung zu "Publish or Perish“ Die Crux mit der Autorenschaft |
(cm)Zusammen bringen sie es auf 1531 Publikationen. Die Rede ist von den Teilnehmenden an der Podiumsdiskussion zum Thema „Publish or Perish“, die von Vertretern des Uni- und ETH-Projektes "Life Science Zurich" am Donnerstagabend für gut 20 Zuhörer organisiert wurde (1)(2). Mit der eindrücklichen Zahl an wissenschaftlichen Veröffentlichungen illustrierte der Moderator Alexander Borbély, seines Zeichens Vizepräsident Forschung der Universität, die Kompetenz der Diskutanten. Doch ist eine solche Zahl ein verlässliches Mass für wissenschaftliche Leistung? Die Teilnehmenden waren sich einig: sie ist es nicht. Häufige Autorenschaft alleine zeugt noch nicht von Qualität und dürfe nicht zum goldenen Beurteilungsstandard werden. Trotzdem waren sich alle bewusst, dass Publikationsindizes verwendet werden. Das führte zu der spezielleren Thematik des Abends, nämlich welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit man als Erstautor, Letztautor oder „Sandwich-Autor“ auf einer Publikation figurieren darf. Um die Autorenliste abschliessen zu können, müsse man für das Aufbringen der Forschungsgelder verantwortlich sein, meinte ein Podiumsteilnehmer.
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Ein anderer fand, dass es durchaus Fälle gebe, wo das keine überzeugende Lösung sei, da die entsprechende Person nicht wesentlich beigetragen habe. Eine Erstautorenschaft gebühre der Person, die das Projekt führe, war der Tenor bei der begehrtesten Position. Erfreulich sei, dass auch zunehmend die Möglichkeit bestehe, als gleichwertige Autoren auftreten zu können. Als allgemeine Bedingung, um überhaupt als Autor aufgeführt werden zu können, wurde formuliert, dass man die Publikation präsentieren und vertreten können muss. Der Einwand dagegen lautete, dass das bei den zunehmend fächerübergreifenden Projekten nicht verlangt werden könne. In der Diskussion fielen auch immer wieder die Begriffe der Verantwortung und Fairness. Diese Werte seien wichtig, damit es nicht zur unbegründeten Autorenschaft komme. Insgesamt erhielt man aber den Eindruck, dass der Publikationsdruck – es fiel auch der Ausdruck der Zitationsmanie – unangenehm, aber unausweichlich ist. Apropos unangenehm: Es wäre spannend gewesen, wenn auch diskutiert worden wäre, wie viele Unangenehmes - seien es im Extremfall Fälschungen - notwendig ist, damit der Wert Bibliometrie wieder sinkt. |
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