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Rubrik: News
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Publiziert: 30.03.2001 06:00

Kongress "Rituale in Alltag und Therapie" an der ETH
Abschied vom Teddybär

(nst) Wenn der Tag mit immer derselben Melodie anfängt, um zu gelingen, wenn der Eishockeygoalie dreimal sein Tor umkreist, um sich gegen das gegnerische Team zu motivieren, wenn der Dirigent den Chorsängern für ein gutes Gelingen des Konzerts über die linke Schulter spuckt, dann sorgen solche Rituale für Fixpunkte im komplexen menschlichen Alltag.

Stargast Moritz Leuenberger

Seit Mittwoch Abend tagt an der ETH ein internationaler Kongress zum Thema - mit hochkarätiger Besetzung: Als "Stargast" wird heute Bundespräsident Moritz Leuenberger auftreten und über "Rituale in der Politik" referieren (16.30 Uhr im Paul Scherrer-Auditorium im ETZ an der Gloriastrasse). "Rituale haben eine wachsende Bedeutung in einer Welt, die durch Beliebigkeit, Vielfalt, Unübersichtlichkeit und Abbau von Traditionen charakterisiert ist", schreiben die Veranstalter Rosmarie Welter, Therapeutin und Organisationsberaterin, Bruno Hildenbrand, Soziologe und Robert Wäschle, Psychotherapeut.

Rituale auch bei Tieren

Der Definitionen des Phänomens sind viele; ebenso vielfältig gestaltet sich das Programm: so sprach der bekannte Zoologe Jörg Hess gestern über Übergangsrituale im Leben von Tieren. Anhand vieler Beispiele machte er klar, wie auch Rituale bei Tieren eine bedeutsame Rolle spielen. Besonderes Interesse im Publikum weckten seine Äusserungen über das sogenannte "Agonistic Buffering" bei Berberaffen. Dieses Ritual besteht darin, dass Männchen zur Kontaktaufnahme mit anderen Männchen ein Jungtier verwenden, um Spannungen abzubauen.


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Rituale: Kongress
Reges Interesse des Kongresspublikums vor dem Auditorium Maximum im ETH-Hauptgebäude an der kaum überblickbaren Literatur zum Thema "Riuale". gross

Heute wird sich der Wirtschaftspublizist Beat Kappeler der Frage "Rituale oder Ratio in der Wirtschaft" annehmen und Richard Reich, Leiter des Zürcher Literaturhauses und Sportkolumnist bei der NZZ äussert sich zum "Abschied vom Teddybär - mentale Rituale im modernen Spitzensport" (beide ebenfalls ab 16.30 Uhr im Paul Scherrer-Auditorium).

Gemiedene Rückennummern

Rituale seien im Spitzensport eine Möglichkeit, Druck abzulassen oder auszuweichen und eine positive Spannung aufzubauen. Auf die Frage, wie sich Rituale in seinem eigenen (Hobby-) Sportlerleben bemerkbar machen, entgegnet Reich: "Ich mag ein paar Rückennummern lieber als andere und ich bin sehr sensibel, was das Gleichgewicht betrifft. Ich trage ungern Uhren beim Sport, weil es dann eigentlich auf jeder Seite eine sein müsste..."




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