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ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: News
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Publiziert: 16.04.2003 06:00

Stabile, polymerartige Halbleiter
Bildschirme zum Aufrollen

(red) Den Bildschirm zusammenrollen und in die Tasche stecken. Ein weiterer Schritt in Richtung dieser Vision ist getan, indem ETH-Forschende stabile Feldeffekt-Transistoren auf Basis polymerartiger Werkstoffe entwickelt haben, wie die ETH mitteilte. Walter Caseri und seinem Team der Gruppe Polymertechnologie (1) ist es gelungen, anorganisch/organische Hybrid-Verbindungen herzustellen, die sich in einer polymerartigen, quasi-eindimensionalen supramolekularen Struktur anordnen. Diese Verbindungen bilden einen Platinstab von atomarem Durchmesser, der von einer molekularen Hülle aus organischer Substanz umgeben ist.

Die Grundstruktur wurde bereits 1828 von Heinrich Gustav Magnus entwickelt, doch war dieses Material mit gebräuchlichen Methoden nicht zu verarbeiten. Eine chemische Modifikation dieses Werkstoff ermöglicht nun aber eine solche Verarbeitung. Entscheidend für den Erfolg der ETH-Forschenden war dabei die besondere Auswahl der organischen “Umhüllungs“-Komponente. Sie dient zwei Zwecken: Einerseits reguliert sie den Abstand zwischen den Platinatomen und damit die elektrische Leitfähigkeit des Platinstabes. Andererseits erhöht sie die Löslichkeit der Platinstäbe und ermöglicht dadurch ihre Verarbeitung in gewöhnlichen organischen Lösungsmitteln.

Die neuen polymerartigen Materialien können ohne besondere Vorkehrungen an der Luft zu Fasern versponnen oder zu Filmen verarbeitet werden. In Zusammenarbeit mit der Universität von Cambridge (UK) zeigte sich, dass sich solche Filme zur Herstellung von Feldeffekt-Transistoren - Halbleiterverstärkerelemente in besonderer Ausführung, bei denen der Widerstand einer Halbleiterstrecke durch elektrische Felder gesteuert wird - eignen, die eine aussergewöhnliche Stabilität aufweisen. Auch nach sechs Monaten Lagerung an der Luft und bei Tageslicht beziehungsweise zwölf oder mehr Stunden in heissem Wasser bei 90°C hatten sich die elektrischen Kennwerte der Transistoren kaum reduziert.


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Mikroskopaufnahmen von einem kristallisierten Film des neuen Materials zwischen gekreuzten Polarisatoren; der Durchmesser der runden Gebilde beträgt typischerweise 100 – 200 mm.

Das aufgezeigte Prinzip könnte es gemäss den Forschenden ermöglichen, dass die entscheidenden elektronischen Komponenten im Bildschirm- und Anzeigenbereichgemäss bald verarbeitbare, stabilen chemischen Strukturen Strukturen sind. Trotz des Platinanteils seien sie nicht nur sehr viel günstiger, sondern auch biegsam und zusammenfaltbar. Damit wird es möglich sein, die Tageszeitung online über einen flexiblen Bildschirm zu lesen. Auch das Anbringen von Minianzeigen und Sicherheitsmerkmalen an Verpackungen, die wichtige Kundeninformationen enthalten, wäre kostengünstig realisierbar..


Fussnoten:
(1) Polymer Technology: http://mat.ethz.ch/d-werk/smith/smith.html



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