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AIDS, Drogen und zu wenig Kinder: Russlands Bevölkerung schrumpft Russland in der Krise |
(mib) „Russland sieht sich mit dem Szenario einer demographischen Krise konfrontiert“, analysiert Jeronim Perovic, Visiting Scholar am Davis Center for Russian and Eurasian Studies der Harvard University (1) und ehemaliger ETH-Wissenschafter der Forschungsstelle für Sicherheitspolitik (2). Im Fachmagazin Osteuropa berichtet Perovic über regionale Aspekte und sicherheitspolitische Implikationen, die seiner Meinung nach zur „Bevölkerungskrise in Russland“ führen (3). „Halten die gegenwärtigen negativen Trends an, dann wird Russland, dessen Bevölkerung seit 1989 um etwa vier Millionen schrumpfte, bis 2016 nochmals ungefähr zehn Millionen Menschen verlieren“, befürchtet der Politikwissenschafter. Eine solche Entwicklung hätte nicht nur weit reichende Auswirkungen auf die Wirtschaft und Gesellschaft zur Folge, bedrohen könnte sie auch den Zusammenhalt des Vielvölkerstaates. Jeronim Perovic: „Problematisch könnte die Situation für Russland insbesondere im krisengeprägten Nordkaukasus und im dünn besiedelten Fernen Osten des Landes werden. Das Bewusstsein um die demographischen Probleme und deren Ursachen hat sich in Russland in den letzten zehn Jahren zwar geschärft. Der Umgang damit in der politischen Praxis zeugt allerdings nicht immer von einer Haltung, die dazu tendiert, so heikle Problemfelder wie die rasante Ausbreitung von HIV, den wachsenden Konsum von Drogen oder die hohe Abtreibungsrate zu tabuisieren oder zu ignorieren.“ |
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Literaturhinweise:
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