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Rubrik: News
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Publiziert: 13.10.2004 06:00

Zweites Swiss Science Forum zum Thema Wachstum
Innovation muss zur strategischen Priorität werden

(mib) Wie kann Wissenschaft zum Wachstum beitragen? Mit dieser komplexen Thematik haben sich am zweiten Swiss Science Forum (1) vorgestern in Bern Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik befasst. Die ETH Zürich wurde an der Tagung gelobt und gescholten.

„Die Innovationsprozesse kommen in der Schweiz nicht vorwärts“, sagte Charles Kleiber, Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung, und forderte: „Wir brauchen eine nationale Innovationsstrategie.“ Bis Ende 2005, so Kleiber, würden erstmals solche Ziele erarbeitet, die 2006 im Gesetz über Forschung und Innovation und anschliessend in der Botschaft über die Förderung von Bildung, Forschung und Innovation für die Jahre 2008 bis 2011 aufgenommen würden. Kleiber lobte ausdrücklich das Engagement von ETH Zürich und EPF Lausanne für mehr Innovation und plädierte an die Adresse der Fachhochschulen und Universitäten, „innovationsorientierte Cluster“ zu gründen oder zu unterstützen. Als Vorbild nannte der Staatssekretär das Silicon Valley, Taiwan, Bayern und Bangalore.

Franz Jaeger, Professor für Wirtschaftspolitik und Direktor des Forschungsinstitutes für Empirische Ökonomie und Wirtschaftspolitik der Universität St.Gallen, begrüsste diese Forderungen und plädierte für eine „Uni Schweiz“, die auf einer Arbeitsteilung der Universitäten und einer Neuverteilung der Fakultäten basiert; die ETH sei dafür ein gutes Beispiel, sagte er. Ebenso müsse der Forschungs- und Wirtschaftsstandort Schweiz verbessert werden: „Wir brauchen keine Denkverbote, wie sie uns durch Moratorien aller Art aufgezwungen werden sollen. Wir müssen der Forschung Türe und Fenster öffnen. Denn Forschung und Entwicklung können sich nur in Freiheit entwickeln!“

Die gleiche Meinung vertrat Johannes Kaufmann, CEO der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) im Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT). Auch er plädierte für mehr Forschungsfreiheit, aber auch für mehr Unternehmertum. Ulrich W. Suter, Vizepräsident Forschung und Wirtschaftsbeziehungen der ETH Zürich, meinte: „In der Schweiz wird genügend Geld ausgegeben, um die Forschung sinnvoll zu gestalten. Deshalb nimmt die Schweizer Forschung weltweit einen Spitzenrang ein. Allerdings könnte im Bereich der gesetzlichen Regulierungen einiges verbessert werden. Und ein weiteres Problem ist die Einstellung der Forscher; wir haben in der Schweiz eine fehlende Risikokultur“, sagte er.


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Baustelle Hochschule: Staatssekretär Charles Kleiber fordert „innovationsorientierte Cluster“. gross

Gleich mehrere Referenten nahmen Suters Plädoyer auf und forderten an der Tagung mehr Technologietransfer, etwa Eliane J. Müller, Privatdozentin an der Universität Bern, Gastprofessorin des Baylor College of Medicine in Houston und Gründerin der Berner Vorzeigefirma CELLnTEC. Die Biologin meinte: „Wir brauchen an jeder Fakultät jemanden, der ein Auge auf mögliche Spin-offs hat und die Studenten sensibilisiert.“

Einen anderen Blickwinkel auf den Bereich Wachstum warf Lea Brunner, Co-Präsidentin der Kommission für Internationales und Solidaritätsarbeit des Verbandes der Schweizer Studierendenschaft (VSS). Lea Brunner sprach sich zwar ebenfalls für die Vernetzung von Fachhochschulen und Universitäten aus und unterstützte den breiteren Zugang zur höheren Ausbildung, warf den Verantwortlichen der ETH Zürich und der EPF Lausanne aber vor, dass ihnen die so genannte Mobilität schlussendlich egal sei: „Die ETHs sprechen viel von Qualität. Letztendlich ist ihnen aber nur die Internationalität wichtig“, kritisierte sie.


Fussnoten:
(1) Swiss Science Forum: www.swissscienceforum.ch/html_d/index.htm



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