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Rubrik: News
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Publiziert: 02.09.2005 06:00

„Shaxi Rehabilitation Project": nachhaltige Sicherung und Entwicklung des Kulturerbes
UNESCO zeichnet ETH-Projekt aus

(nst) Die UNESCO hat das im Auftrag der DEZA vom ETH-Institut für Raum- und Landschaftsentwicklung (IRL) durchgeführte „Shaxi Rehabilitation Project“ in der chinesischen Provinz Yünnan mit dem „Award of Distinction“ ausgezeichnet (1). Der im Rahmen der „Asia-Pacific Heritage Awards 2005" verliehene Preis entspricht einer Zweitplatzierung; insgesamt waren 34 Projekte aus 11 Ländern des asiatisch-pazifischen Raums nominiert.

Mehr als eine Restauration

Wie die UNESCO gestern Donnerstag mitteilte, zeichnet sich das 2002 gestartete Shaxi-Projekt aus durch seinen innovativen und multidisziplinären Ansatz, um das bauliche und ideelle Erbe in einem von verschiedenen Ethnien bewohnten Gebiet zu erhalten. Zudem setze das Programm gezielt auf langfristige und nachhaltige Entwicklung. Durch das Tal führte früher die wichtigste Karawanenstrasse nach Tibet, die nach 1950 mit dem Aufkommen des motorisierten Verkehrs aufgegeben wurde. Heute liegt es zwar abseits der sich ungestüm entwickelnden Zentren Chinas, erlebt aber seit der Entdeckung des reichen Kulturerbes von Shaxi und dem damit aufkeimenden Tourismus eine neue, noch zarte Blüte.

„Besonders freut mich, dass die UNESCO mit unserem Projekt nicht eine nur für sich stehende Restauration prämiert, sondern ein Gesamtkonzept, welches die Lebensumstände eines ganzen Tals einbezieht“, sagt Jacques Feiner, Shaxi-Projektleiter und Senior Researcher am IRL. „Am Ende zielt es darauf, mittels konsequenter Förderung und Nutzung der lokalen Potentiale, wie etwa des reichen Kulturerbes, die Lebensgrundlage des Shaxi-Tals selbst zu verbessern.“


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Kein Selbstzweck, sondern Ausgangspunkt für eine nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen: die Restaurierung des Marktplatzes im Dorf Sideng. (Bild: ©Ralph Feiner) gross

So hat das Projekt neben der Restaurierung des kulturgeschichtlich bedeutenden Marktplatzes und des Theaters des Dorfes Sideng die Verbesserung der urbanen Infrastruktur ermöglicht - etwa der Wasserversorgung, der Pflästerung, der Strassenbeleuchtung und der Kanalisation.

Kontrollierte Tourismus-Entwicklung in Gang bringen

„Die Auszeichnung durch die UNESCO ist für uns eine Bestätigung der Qualität des Projekts und von grossem Nutzen für die Fortführung unserer Arbeit“, erklärt Feiner. „Sie erhöht die Chancen, Unterstützung für weitere Entwicklungsschritte zu bekommen. So legte die Aufnahme des Projekts in die "World Monuments Fund"-Liste der 100 weltweit am stärksten gefährdeten historischen Monumente im Jahr 2001 (2) die Basis, damit wir unser Projekt vorantreiben konnten. Heute arbeiten wir daran, ein Site Management für das Shaxi-Tal aufzubauen, mit welchem eine sanfte, kontrollierte Tourismusentwicklung in Gang gebracht und dem Tal eine Perspektive gegeben werden kann.“


Literaturhinweise:
Weitere Informationen zu den diesjährigen UNESCO Asia-Pacific Heritage Awards finden Sie auf der Website von UNESCO Bangkok: www.unescobkk.org/index.php?id=521

Fussnoten:
(1) Vgl. die bisherige "ETH Life"-Berichterstattung zum Shaxi-Projekt: „Zum Vorzeigemodell geworden“ (8.7.2005): www.ethlife.ethz.ch/articles/shaxi2teil.html sowie „Ein wieder entdecktes Bijou“ (14.7.2003 ): www.ethlife.ethz.ch/articles/Shaxi.html
(2) Website des World Monuments Fund (WMF): http://wmf.org/



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