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Rubrik: News |
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Veränderungen des Duftbouquets bei der Weissen Lichtnelke Verduften nach Befruchtung |
(cm) Attraktivität hat Vor- und Nachteile. Beispielsweise können duftende Blüten Insekten zur Bestäubung anlocken aber auch solche, die sie schädigen. Bei der Weissen Lichtnelke (Silene latifolia) kommt der nacht-aktive Falter, Nelkeneule (Hadena bicruris), sowohl als Bestäuber als auch als Samenparasit vor. Das heisst, die Falter übertragen die Pollen auf die weiblichen Pflanzen, legen aber auch ihre Eier in die weiblichen Blüten. Die schlüpfenden Larven essen dann die Samen auf. Um nicht zuviel Schaden zu nehmen, hat die weisse Lichtnelke eine spezielle Strategie entwickelt: Sie ändert ihren Duft nach der Befruchtung. Damit sollte sie weniger Nelkeneulen anlocken und reduziert entsprechend die Wahrscheinlichkeit des Samenparasitismus. Das fanden ETH-Forscher vom Institut für Integrative Biologie heraus (1). Die Arbeit erschien kürzlich in der Fachzeitschrift Journal of Chemical Ecology (2). Für ihre Untersuchung befruchteten die Wissenschaftler bei 16 Lichtnelken einen Teil der Blüten von Hand, den Rest liessen sie unbefruchtet. Von allen Blüten sammelten sie danach den Duft in den zwei Nächten nach der Befruchtung. Dabei zeigte sich, dass die Duftmenge der befruchteten Blüten viermal kleiner war als bei den unbefruchteten. Von den 28 gefunden Duftstoffen trugen zur Reduktion vor allem drei bei, Lilakakdehyde A und B sowie Veratrol, alles bekannte Nelkeneulen-Lockstoffe. |
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