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Rubrik: News
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Publiziert: 09.03.2004 06:01

Einweihung der Luginbühl-Eisenplastik "Silver Ghost" vor der ETH.
Silberner Geist

(Li) In Anwesenheit von zwei Dutzend geladenen Gästen wurde letzten Freitagnachmittag die Eisenplastik "Silver Ghost" des Schweizer Künstlers Bernhard Luginbühl an ihrem nun definitiven Standort an der Südecke des ETH-Hauptgebäudes eingeweiht. Es handelt sich um ein Geschenk des Zürcher Architekten und ETH-Ehrendoktors Theo Hotz ans ETH-Departement für Architektur. Anlass für die Schenkung war Hotz' 75. Geburtstag und die dazu Ende 2002 eröffnete Jubiläumsausstellung seiner Bauwerke im ETH-Hauptgebäude. (1) Ein angefragter Kunstkenner schätzt den Wert der als Schlüsselwerk geltenden vier Meter hohen Eisenplastik "Silver Ghost" auf 150'000-200'000 Franken.

Schon vor acht Jahren stand der Silver Ghost vor dem Hauptgebäude. Er sollte die Aufmerksamkeit der Passanten auf eine Ausstellung von Luginbühls Druckgraphiken in der Graphischen Sammlung der ETH lenken. Eine ähnliche Funktion hatte der silberne Geist wiederum Ende 2002 inne, als er zur Eröffnung der Hotz-Ausstellung als "Wächter" vor dem ETH-Haupteingang an der Rämistrasse platziert wurde.

"Eine tolle Skulptur aus den 60er-Jahren!", schwärmte Paul Tanner, Leiter der Graphischen Sammlung der ETH, an der Einweihungsfeier. Und ETH-Rektor Konrad Osterwalder erzählte in seiner Dankesrede die Entstehungsgeschichte von Silver Ghost im Februar 1966, als Bernhard Luginbühl lieber im Künstlertreff "Chelsea Hotel" auf seinem Zimmer mit Silberstift an seinen Entwürfen rumfeilte, statt sich New York anzuschauen.

Mit Silberbronze gegen Laub und Äste

Auffällig an dem Schlüsselwerk ist vor allem seine silberne Farbe. "In erster Linie bemale ich meine Eisenplastiken, um sie gegen Rost zu schützen", erklärte Luginbühl vor 32 Jahren der Kunstzeitschrift "du". Und zum speziellen Anstrich aus Silberbronze meinte er: "Der 'Silver Ghost' bekam seine Farbe, als er in Sonsbeek in einem Wald aufgestellt hätte werden sollen und von Laub und Ästen aufgefressen worden wäre, wenn ich ihn eisenfarbig gelassen hätte."

Einweihungsfeier auf der Terrasse südlich des ETH-Hauptgebäudes. In der Bildmitte: die Eisenplastik "Silver Ghost". gross


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Der Eisenplastiker Bernhard Luginbühl vor seinem Werk "Silver Ghost". gross

"Zviu Böim!"

Eine Eigenschaft, die dem silbernen Geist auch an seinem neuen Standort an der Südecke der ETH zugute kommt. Des Künstlers Kurzkommentar zum definitiven Standort: "Zu viele Bäume!" Jetzt gehe es ja noch, präzisiert Luginbühl, "aber im Sommer ist das ja dann alles voller Blätter, die meinen Silver Ghost verdecken." Doch auch dieser Standortnachteil lässt sich beheben: "Ich hätte noch eine Baumsäge daheim", bemerkt der 75-jährige Künstler, "damit könnte ich jetzt grad noch die schlimmsten Äste absägen."

"Künstler sind immer so", kommentiert der ebenfalls 75-jährige Spender Luginbühls Standort-Kritik. Theo Hotz muss es wissen, wird er doch aufgrund seiner zahlreichen visionären Bauwerke auch schon als Künstler gehandelt. Zweck der geschenkten Eisenplastik ist laut Hotz denn auch, dass künftige Architekten "eine enge Beziehung zur Kunst haben müssen".

Verloren in der Weitläufigkeit

Doch warum steht der Silver Ghost nicht bei den Architekten auf dem Hönggerberg? "Die Strukturen dort oben sind zu gross und weitläufig", erklärt Hotz. Mit ihren 4 Metern sei die Skulptur zu klein. "Auf dem Hönggerberg wäre sie untergegangen." An der Südecke des ETH-Hauptgebäudes habe die Skulptur nun einen guten und würdigen Rahmen, mit Blick auf die Uni und die ganze Stadt. "...und schliesslich hat die ETH ja auch nicht nur Architekten, sondern auch noch andere Studierende, die sich auch für Kunst interessieren."


Fussnoten:
(1) "ETH Life"-Bericht über die Hotz-Jubiläumsausstellung: www.ethlife.ethz.ch/articles/tages/theohotzausst.html



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