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Das Buch über Valium Good Chemistry |
(mib) Gestern Dienstag schaltete sich Leo Sternbach per Videokonferenz life in den Vorlesungssaal J3 im HCI-Gebäude auf dem Hönggerberg. Anlass dafür war die Vernissage zum Buch „Good Chemistry: The Life and Legacy of Valium Inventor Leo Sternbach” von Autor Alex Bänninger (1). Anschliessend würdigten Hans-Joachim Böhm, oberster Wirkstoffdesigner bei Roche in Basel, und François Diederich, ETH-Vorsteher des Departements Chemie und Angewandte Biowissenschaften, die Arbeiten des Chemikers. Durch den Abend führte Albert Waldvogel, Delegierter des ETH-Präsidenten. Mit Zürich verbindet Leo Sternbach viel. Hierhin wechselte er 1937 nach seiner Promotion an der Universität Krakau – ins Labor von Leopold Ruzicka (der zwei Jahre später mit dem Chemienobelpreis ausgezeichnet wurde); und hier lernte er seine spätere Ehefrau Herta Kreuzer kennen, die Tochter seiner damaligen Zimmervermieterin. Für den polnisch-ungarischen Juden waren die Jahre vor dem Zweiten Weltkrieg eine unsichere Zeit. Deshalb empfahl ihn (der 1917 eingebürgerte) Ruzicka dem damaligen Roche-Chef Emil Barell, der Sternbach 1940 einen Job anbot als Forschungschemiker bei Hoffmann-La Roche zuerst in Basel, später im amerikanischen Nutley (Ciba stellte damals keine Juden mehr ein). Dort begann eine erfolgreiche Forscherkarriere: 1947 entdeckte Sternbach einen Weg zur künstlichen Herstellung von Biotin, einem Vitamin der B-Reihe, 1953 folgte die Herstellung von Clidiniumbromid für die Behandlung von Magenerkrankungen (heute von ICN als „Librax“ im Handel), 1960 die Synthese von „Librium“, einem Medikament gegen Depressionen. 1963 – vor vierzig Jahren – gelang Sternbach schliesslich die Synthese des Beruhigungsmittels „Valium“, das den Pharmakonzern Roche reich machte. Leo Sternbach bliebt der ETH Zürich und dem Basler Pharmakonzern bis heute aufs Tiefste verbunden: „Roche hat mir das Leben gerettet“, pflegt er jeweils zu sagen, und die ETH sei ihm ein wissenschaftlicher Gefährte auf dem Weg zum Erfolg gewesen. Das ist mit ein Grund, weshalb Sternbach am 7. Mai seinen 95. Geburtstag bei Roche in Basel feierte und anschliessend die ETH-Chemiker auf dem Hönggerberg besuchte. Sternbach lebt in Upper Montclair und arbeitete bis vor einem Jahr noch täglich bei Roche Nutley.
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„Good Chemistry: The Life and Legacy of Valium Inventor Leo Sternbach” ist im McGrawHill-Verlag erschienen und kostet 27 US-Dollar. Die biografischen Kapitel stammen von Alex Bänninger, Anmerkungen zum aktuellen Stand der Benzodiazepin-Forschung von Jorge Alberto e Silva, Jan Hindmarch, Hans-Jörgen Möller, Karl Rickels und Bill Breckon. Zusammen mit Rolf Lyssy produzierte Bänninger den Film „Leo Sternbach – Eine Liebe zur Chemie“, der Mitte Januar 2002 an den Solothurner Filmtagen uraufgeführt und später von SF DRS und 3Sat ausgestrahlt wurde. |
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Literaturhinweise:
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