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Rubrik: News
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Publiziert: 14.10.2005 06:00

Manifest des Vereins "Forschung für Leben"
Forscher gegen Gentech-Moratorium

(per) Noch mehr ETH-Forscher werfen sich gegen das Gentech-Moratorium in die Bresche. Sie haben sich dem Verein „Forschung für Leben“ angeschlossen und ein Manifest mitunterzeichnet. Dieses wendet sich gegen das fünfjährige Anwendungsverbot für gentechnisch veränderte Pflanzen, über welches das Schweizer Stimmvolk am 27. November abstimmen wird.

Über 171 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben das „Manifest für eine Zukunft der Pflanzenforschung in der Schweiz" unterschrieben, darunter – als Erstunterzeichner - Professor Wilhelm Gruissem vom Institut für Pflanzenwissenschaften sowie die Nobelpreisträger Rolf Zinkernagel und Werner Arber. Dieses Manifest (1) hat der Verein "Forschung für Leben" am vergangenen Dienstag vorgestellt. Bereits am 4. Oktober hat sich der designierte ETH-Präsident Ernst Hafen gegen das Gentech-Moratorium ausgesprochen. (2)

Anwendungsorientierte Forschung bedroht

Gruissem betonte an der Presseorientierung, dass es zur Gentechnik in der Pflanzenforschung keine Alternative gebe. Die Schweiz habe mit dem strengsten Gentechnik-Gesetz der Welt bereits verbindliche Regeln für die Anwendung der Gentechnik in der Landwirtschaft geschaffen.

Alexander Zehnder, Präsident des ETH-Rates, befürchtet, dass mit dem Moratorium die anwendungsorientierte Forschung unmöglich werde. „Das schreckt junge Forschende und Studenten ab und gefährdet somit den Spitzenplatz der Schweiz in der Pflanzenbiotechnologie“, sagte er.

ETH an vorderster Front dabei

Die ETH Zürich hat in der Vergangenheit mehrmals mit gentechnisch veränderten Kulturpflanzen von sich Reden gemacht. Weltweit beachtet wurde unter anderem der "Goldene Reis" zur Bekämpfung von Vitamin A-Mangel, den ETH-Forscher entscheidend mitgeprägt hatten. Anfangs September veröffentlichte eine Arbeitsgruppe von Gruissems Institut ihre Resultate zu einem Freisetzungsversuch mit gentechnisch verändertem Weizen.(3) Dieser Versuch stiess auf erbitterten Widerstand der Gentech-Gegner.

Die Forscher befürchten, dass mit einem Moratorium die Fragen rund um die Gentechnologie für fünf Jahre auf die lange Bank geschoben werden. Dadurch gefährde die Schweiz, dass die Forschung ins Ausland verlagert werde. Das könne sich die Schweiz nicht erlauben, gerade wenn sie mit den führenden Nationen wie den USA oder China mithalten wolle.



Fussnoten:
(1) Das Manifest „Für eine Zukunft der Pflanzenforschung in der Schweiz“ als PDF unter: www.forschung-leben.ch/
(2) ETH Life Bericht „Moratorium als Mogelpackung“: www.ethlife.ethz.ch/articles/tages/gensuissemorat.html
(3) ETH Life Bericht „Fremdes Gen nützt gegen Pilz“: www.ethlife.ethz.ch/articles/tages/weizenversuchabschluss.html



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