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Rubrik: News
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Publiziert: 12.06.2006 06:01

ZIPBau Award 2006
Vom Pfadiheim bis Istanbul

(cna) Das Zentrum für integrierte Planung im Bauwesen (ZIPBau) hat am letzten Donnerstag zum letzten Mal den „ZIPBau Award“ verliehen (1). Die gesamte Preissumme von 20'000 Franken wurde in diesem Jahr auf fünf Projekte verteilt. Zu den drei besten Arbeiten, die jeweils 6'000 Franken erhielten, stammen zwei aus der Feder von Studierenden der ETH. Insgesamt hat die Jury 30 Projekte von Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen bewertet.

Urbanisierung, Pfadiheim und Tropenhäuser

Im Rahmen des Projekts „Ausfahrt Göktürk – Urbanisierung auf der Überholspur“ haben Architekturstudierende der ETH den Suburbanisierungsprozess eines landwirtschaftlichen Dorfes ausserhalb von Istanbul untersucht. „In Göktürk sind innerhalb kürzester Zeit riesige Gebäudekomplexe entstanden“, erklärte der Student Dominik Sigg. Mittels Gesprächen und Videoaufzeichnungen haben er und sein Team eine Momentaufnahme festgehalten und die Konsequenzen auf den Raum aufgezeigt.

Auswirkungen auf den Raum sollte das Pfadiheim, das Luzia Scherrer von der Hochschule für Technik und Architektur Luzern für die Pfadfinder in Neuenkirch entworfen hat, möglichst keine haben. „Ziel des Projekts war ein Dialog zwischen Natur und Gebautem“, sagte die Studentin. Ihr gelang es mit begrenzten Mitteln, ein Gebäude zu planen, das den Anforderungen der „Pfader“ gerecht wird und diese allenfalls selber bauen können.

Im dritten Siegerprojekt haben sich Bauingenieur-Studierende der ETH mit alternativ beheizten Gewächshäusern und Fischzuchten befasst. „Die Idee stammt daher, dass die drainierten Bergwässer aus dem NEAT-Lötschbergtunnel zu warm sind, um direkt in Bäche oder Flüsse geleitet zu werden“, erklärte Christian Hässig von diesem Projektteam. Um die Abwärme nicht ungenutzt an die Umgebung zu verpuffen, beheizt man damit Produktionsanlagen. „In unserem Projekt suchten wir nach weiteren Standorten in der Schweiz und führten Marktanalysen für mögliche Produkte durch“, sagte Hässig.

Letzter Award

„Da die drei Siegerprojekte sehr unterschiedlich sind, war es für die Jury sehr schwierig diese noch weiter zu unterscheiden“, erklärte Architektin Marie-Claude Bétrix das salomonische Urteil. Projekten der Accademia di archittectura Mendrisio und des Instituts d’Architecture de l’Université de Genève überreichte sie je tausend Franken als „Anerkennung für die geleistete Arbeit“. Mit dem „ZIPBau Award“ werden herausragende Arbeiten von Studierenden aus der ganzen Schweiz prämiert, die sich in ihrem Studium mit integrierter Bauplanung befassen. Neben ganzheitlicher Planung bewertete die Jury auch die Interdisziplinarität der Projekte.

Die diesjährigen Preisträger sind gleichzeitig die letzten, welche den „ZIPBau-Award“ entgegen nehmen durften. „Wir haben beschlossen, den Verein ZIPBau aufzulösen“, verkündete Hans Rudolf Schalcher, Professor am ETH-Institut für Bauplanung und Baubetrieb und Präsident des ZIPBau am Ende der Verleihung. Die Zusammenarbeit zwischen Architekten und Bauingenieuren habe sich in den letzten Jahren enorm verbessert und neue Informatik- und Kommunikationsmittel seien zum Standart geworden. Der Hauptzweck des Zentrums sei somit nicht mehr aktuell. „Alles hat seine Zeit.“, sagte Schalcher abschliessend.


Der rasche Suburbanisierugsprozess des türkischen Vororts Göktürk war Thema eines Siegerprojekts von ETH-Studierenden (Bild: ZIPBau). gross


Fussnoten:
(1) Zur Website des ZIPBau: www.zipbau.ch



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