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Rubrik: Science Life |
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Studie zum Tagessehen beim Zebrafisch Mehr Durchsicht beim Sehen |
(cm)Die Anpassungsleistung des Auges während eines Tages ist enorm. Denn die Lichtintensität variiert dabei über 10 Grössenordnungen. Das bedeutet auch, dass es einer feinen Regulation auf dem Niveau der einzelnen Sehpigmente bedarf. Von den Stäbchen, die vor allem für das Dämmerungssehen relevant sind, weiss man, dass die Aktivität des Sehpigments Rhodopsin hauptsächlich durch die Rhodopsin-Kinase GRK1 bestimmt wird. Dieses Molekül hängt eine Phosphatgruppe an das Pigment. Weniger klar ist die Situation bei den Zapfen, die entscheidend sind für den Sehvorgang unter normalen Lichtverhältnissen während des Tages und das Farbsehen, wie wir es vom Menschen her kennen. Bekannt war bisher nur, dass es auch hier eine Kinase, GRK7, gibt, welche die entsprechenden Pigmente, Opsine genannt, phosphoryliert. Doch deren Funktion in Lebewesen, die viele Zapfen in der Netzhaut enthalten, blieb ungeklärt. Forscher um Stephan Neuhauss, Professor am Institut für Hirnforschung der ETH und Universität Zürich, (1) konnten nun in Zebrafischlarven zeigen, dass GRK7 die Wirkweise der Zapfen wesentlich beeinflusst. Ihre Arbeit erscheint heute Donnerstag in der Fachzeitschrift „Neuron“ (2). .
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Um der Funktion von GRK7 auf die Schliche zu kommen, inaktivierten die Wissenschaftler das entsprechende Gen in Larven des Zebrafischs (Danio rerio). Das hatte einerseits zur Folge, dass sich nach Lichtblitzen die Zeit bis zur vollen Reaktionsfähigkeit der Zapfen bis zum Dreifachen verlängerte. Andererseits reduzierte sich die zeitliche Kontrastsensitivität bei normalen Tageslichtbedingungen. Die Ergebnisse zeigen, dass es eine Kinase gibt, die spezifisch für Zapfen ist, und dass das Ausbleichen der Pigmente beziehungsweise deren spontane Zerfall als Anpassungsmechanismen nicht genügen. |
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