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Rubrik: Surprise
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Publiziert: 28.01.2002 06:00

Das akademische Orchester mit Bruckners Achten
Gratis zu grosser Symphonik

(cm) Grosse Musik in grossen Räumen verspricht das neue Konzertprogramm des Akademischen Orchesters Zürich unter seinem Dirigenten Johannes Schläfli. Die musizierenden Studierenden wagen sich an Bruckners achte Symphonie und führen diese im Kultur- und Kongresszentrum Luzern sowie in der Tonhalle Zürich auf. Ein weiteres Konzert mit dem spätromantischen, gut achtzig minütigen Monument findet in der Steiner Schule in Wetzikon statt.

"Unsäglich Einfallsdürftigkeit" oder "Musik eines Giganten"

Die Achte Bruckners stiess zuerst gar nicht auf Begeisterung. Sein Förderer Hermann Levi deprimierte Bruckner mit: "[...] ich finde die Instrumentation unmöglich und was mich besonders erschreckt hat, ist die grosse Ähnlichkeit mit der 7ten, das fast Schablonenmässige der Form". Auch die Wiener Kritiker äusserten sich vernichtend. „Ein Drittel der umfangreichen Partitur wäre wegzuwerfen. Unverfrorene Zusammenhanglosigkeit und unsägliche Einfallsdürftigkeit“ (R. Heuberger) und E. Hanslick: „...unnatürlich, aufgeblasen, krankhaft und verderblich erscheint sie mir...“. Doch die Stimmung in der Musikerwelt änderte sich. „In alter Verehrung und Freundschaft denke ich an Sie und es gehört mit zu meinen Lebenszielen, Ihrer herrlichen Kunst und Meisterschaft zum Sieg zu verhelfen“ (Gustav Mahler). „Der bedeutendste Komponist nach Beethoven“ (Richard Wagner). „Die VIII. Symphonie ist die Schöpfung eines Giganten“ (Hugo Wolf). Nach Vollendung seines Werkes gelangte Bruckner unverzüglich mit der Bitte an Kaiser Franz Joseph I. heran, ihm dieses Werk widmen zu dürfen. Zur grossen Freude von Bruckner wurde dieses Gesuch rasch und positiv erledigt.

Von der "Tod-Verkündigung bis zum "Hallelujah"

Bruckner nannte den ersten Satz (Allegro moderato) der Achten die "Tod-Verkündigung". Das Hauptthema wird von zwei Rhythmen getragen: Der eine, punktierte Rhythmus des Kopfmotivs erweist sich geradezu als Hauptrhythmus der Symphonie, der andere, der sogenannte Bruckner-Rhythmus (Verbindung von Triole und Duole) beherrscht vor allem das zweite Thema in G-Dur. Der Höhepunkt des Satzes ist der Reprise vorbehalten; eine Stelle, an der Hörner und Trompeten gemeinsam zehnmal nacheinander im Fortissimo den punktierten Rhythmus des Hauptthemas intonieren.

Im zweiten Satz (Scherzo) wollte Bruckner die legendäre Figur des deutschen Michel porträtieren. Aus seinen Äusserungen und aus anderen Beobachtungen geht eindeutig hervor, dass der Komponist im Scherzo und Trio der Achten ein Bild sowohl des schläfrigen und träumerischen als auch des heldenhaften deutschen Michel zeichnen wollte.

Das Thema des Adagio mit den ausdrucksbeladenen „Seufzern“ entwickelt sich über einem ostinaten Synkopen-Rhythmus der begleitenden tiefen Streicher. Das aufstrebende zweite Thema mündet in breite, von Harfenklängen verzauberte Akkorde. Das dritte Thema ist den Celli anvertraut, das vierte ist ein Tubenchoral. Die Tektonik des Satzes lässt deutlich drei grob angelegte „Strophen“ erkennen.


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Tonhalle, AOZ
Bald füllt das Akademische Orchester Zürich wieder die Tonhalle mit seinen Klängen. gross

Der Beginn des Finale soll den Einzug der Monarchen von Österreich, Deutschland und Russland darstellen. Die dazu erklingende Begleitfigur nannte Bruckner das „Rittmotiv der Kosaken“. Dazu ertönen die Hörner, Posaunen und Basstuben in einem mächtigen Hauptthema. An dieses Thema schliessen sich verschiedene Gesangsthemen an. Nach einer besinnlichen Generalpause künden klagend aufsteigende Steicherklänge und bedrohliche Paukenschläge ein grosses Finale an. Das Werk endet in mystischen Sphären, wo die Themen aller vier Sätze übereinandergetürmt werden. Nicht umsonst setzt der Komponist selbst an diese Stelle das Wort „Hallelujah“.

Lassen Sie sich von romantischen Wogen der musizierenden Akademiker mittragen. Für das Konzert des Akademischen Orchesters in der Tonhalle Zürich vom 7. Februar verloste ETH Life zwei Freikarten.

Der glückliche Gewinner unter 50 Teilnehmenden ist Laurent Schares von Institut für Quantenelektronik auf dem Hönggerberg.

Konzertprogramm Akademisches Orchester Zürich (AOZ):

auflistungszeichen Anton Bruckner: 8. Sinfonie c-moll

Konzertdaten AOZ:

auflistungszeichen Luzern: Montag, 28. Januar 2002, 19.30 Uhr, Kultur- und Kongresszentrum
auflistungszeichen Wetzikon: Samstag, 2. Februar 2002, 19.30 Uhr, Steiner Schule
auflistungszeichen Zürich: Donnerstag, 7. Februar 2002, 20.00 Uhr, Tonhalle

Vorverkaufsstellen:

auflistungszeichen KKL und Tonhalle: Ticketcorner, 0848 800 800
auflistungszeichen Wetzikon: Buchhandlung E. Kolb, 01 932 72 73

strasser
ETH-Chefgärtner Stefan Strasser: "Über den Gewinn freue ich mich riesig!" gross


ETH-Gärtner pflückt sich Expo-Gewinn

(Jakob Lindenmeyer) Den letzten Wettbewerbsgewinn (zwei 3-Tagespässe an die Landesausstellung Expo.02 => siehe (2)) pflückte sich der 29-jährige Stefan Strasser (siehe Bild oben). Strasser ist Bereichsleiter der ETH-Gärtnerei. Unter den 137 Einsendungen lautete Strassers korrekte Lokalisierung des Expo-Standorts: "Drei-Seen-Land". "Ich wollte sowieso mit der ganzen Familie an die Expo gehen", erklärt der ETH-Chefgärtner. "Über den Gewinn freue ich mich riesig!"




Literaturhinweise:
Akademisches Orchester Zürich: www.aoz.ethz.ch/

Fussnoten:
(1) Eine Kritik des Konzertes in Luzern finden Sie unter: www.ethlife.ethz.ch/tages/show/AkademischesOrchest.html
(2) ETH Life-Wettbewerb zur Landesausstellung Expo.02.



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