ETH Life - wissen was laeuft

Die tägliche Web-Zeitung der ETH Zürich - in English

ETH Life - wissen was laeuft ETH Life - wissen was laeuft
ETH Life - wissen was laeuft
Home

ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: Surprise
Print-Version Drucken
Publiziert: 30.11.2001 06:00

Weihnachts-Wettbewerb: Gewinnen Sie ein Zürcher Monopoly mit ETH-Feld!
"Spekulieren nach Herzenslust"

In Zürich polarisiert es Uni und ETH ebenso wie Tagi und NZZ. In der DDR hingegen war es streng verboten. Doch ETH Life vergibt es als Hauptpreis: Gewinnen Sie rechtzeitig auf Weihnachten das neue Zürcher Monopoly-Spiel.

Von Jakob Lindenmeyer

"Kaufen Sie doch ein Stück Zürich!", bewirbt die deutsche Spielfirma "Winning Moves" ihren neusten Wurf. Nach Berlin, Wien und Amsterdam folgt der spekulative Ausverkauf nun also auch auf Zürcher Strassen. "Keiner kommt zu spät - jeder kann gewinnen!", heisst es verführerisch.

Spielwiese für Lokal-Spekulanten

Eingeladen wird zum "Spekulieren nach Herzenslust". Wer sich dabei verkalkuliere, lande höchstens mal im Gefängnis, versichert die Spielfirma. Beim "beliebten, zuweilen gar süchtig machenden Kampf um Strassen, Häuser und Bahnhöfe" handelt es sich nicht etwa um eine Anprangerung der realen Immobilienspekulation, sondern um deren spielerisches Übungsfeld: Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft erscheint erstmals eine Zürcher Lokalausgabe des Gesellschaftsspiels "Monopoly".

ETH ist unverkäuflich - im Gegensatz zur Uni

"Erfüll Dir den Traum von Besitz und Eigentum", lockt die Werbung fürs neue Spekulationsspiel. Wer träumte nicht schon immer von einem eigenen Häuschen in der Altstadt? Das Niederdorf kostet lediglich 1'200 Franken. Oder warum nicht gleich die eigene Hochschule aufkaufen, statt jahrelang zu studieren? Mit Geld lässt sich jedoch nur die Uni kaufen. Die ETH hingegen ist unverkäuflich, bietet dafür umso mehr Chancen.

"In der Monopoly-Lokalausgabe können Sponsoren einzelne Spielfelder kaufen", erklärt Alfredo Degen, Verkaufsleiter der Spielkartenfirma AG Müller, das Prinzip der Firmenfelder. Wie viel Geld ETH und Uni Zürich für ihre Felder gezahlt haben, darüber konnte Degen allerdings keine Auskunft geben. Während die Universität ein mehrtausendfränkiges Feld gleich neben dem Gefängnis belegt, blieb für die ETH nur gerade ein Fragezeichen zwischen Chinagarten und Flughafen. Warum erhielt die ETH denn ausgerechnet das "Chance"-Feld? "Weil die ETH die Chance für eine gute Ausbildung bietet", vermutet Degen schmunzelnd.

brett2
Hochschulen als Spielfelder: Mit Geld lässt sich nur die Uni kaufen (grüne Felder). Die ETH (rotes Fragezeichen) bietet dafür umso mehr Chancen. Zur Detailansicht: Aufs Bild klicken! gross

Ballermann-Image drückt Preise

Auch andere "Benachteiligte" wundern sich über die Hintergründe der Felder-Belegung. Beispielsweise der "Tages-Anzeiger", der schreibt: "Während die Einstufung der Spiegelgasse im ‚Kapitalistenspiel' Monopoly noch nachvollziehbar scheint - immerhin wohnte dort der Kapitalistenfeind Lenin - und im Fall der Niederdorfstrasse das ‚Ballermann-Image' auf die Bodenpreise drücken dürfte, wirft die schlechte Platzierung der Werdstrasse mit dem Hauptsitz des ‚Tages-Anzeigers' doch Fragen auf." Der "Tagi" ärgert sich darüber, dass die Falkenstrasse der Konkurrentin NZZ mehr als doppelt so hoch bewertet wird.

sieger
Polyball-Wettbewerbssieger Roby Biedermann: Er verzichtet (siehe Kasten).


weitermehr

monopoly
Spielwiese für Nachwuchs-Kapitalisten: Die neue Zürcher Lokalausgabe von Monopoly.

In der DDR verboten

Der Legende nach wurde Monopoly 1934 in den USA von einem arbeitslosen Heizungsbauer erfunden. Mit rund 200 Millionen verkauften Exemplaren wird es heute als "beliebtestes Gesellschaftsspiel der Welt" angepriesen. Doch nicht überall war das Übungsspiel für Möchtegern-Kapitalisten willkommen. So berichtet die in der DDR unter dem Kommunismus aufgewachsene, nicht genannt sein wollende Arbeitskollegin des Autors: "In meiner sozialistisch geprägten Kindheit waren solche Geldspiele verboten. Erlaubt waren lediglich unverfängliche Würfelspiele wie 'Mensch ärgere dich nicht'."

DDR-Genossinnen und -Genossen sollten primär lernen, brav und bescheiden zu sein und nicht wie man durch Immobilienspekulation reich wird. Doch trotz des Geldspielverbots hat das DDR-Regime das Jahrhundert nicht überlebt. "Es ist vorbei. Gott sei Dank!" meint die betroffene Journalistin heute erleichtert. Unter abenteuerlichen Umständen gelang ihr in den sechziger Jahren die Flucht aus dem Sozialismus über West-Berlin in die Schweiz. Hier war es dann auch, wo sie im Alter von 30 Jahren zum ersten Mal Monopoly spielte, zusammen mit ihren Kindern. "Grossartig, was man mit Geld alles kaufen kann!", kommentiert sie die Segnungen des Kapitalismus mit einer gesunden Portion Ironie.

Weihnachts-Wettbewerb

"Kaufen" musste man sich den Einstieg in die lokale Immobilienspekulation allerdings nicht unbedingt - es gab noch andere Wege: Aus Anlass ihres einjährigen Jubiläums lancierte die täglichen Webzeitung "ETH Life" rechtzeitig vor Weihnachten einen Wettbewerb. Zu gewinnen gab's die neue Monopoly "Stadt-Ausgabe Zürich" im Wert von 69.90 Franken (gesponsert vom CC-Chef Rolf Probala). Die Verlosung des Spekulationsspiels scheint anzustecken: Neben "ETH Life" verlost auch das Konkurrenz-Magazin "UniPublic" (1) das beliebte Brettspiel. Die ETH Life-Wettbewerbsfrage lautete: Wie viel kostet die Universität Zürich? (Tipp: Im Bild links bzw. in dessen Vergrösserung die grünen Felder betrachten!).

Die gesuchte Antwort war: 6'000 Franken. Aus den über 200 Einsendungen wurde Franz Koch als glücklicher Gewinner eines Zürcher Lokal-Monopolys ausgelost. Koch arbeitet an der ETH in der Gruppe Netzwerksicherheit, die zufälligerweise kürzlich ebenfalls in ETH Life porträtiert wurde. (2)


Biedermann und die Brandstifter

"ETH in Flammen - Brandstifter gesucht", lautete der Werbeslogan des diesjährigen Polyballs auf den Servietten in allen ETH-Mensen. Gesucht hatte ETH Life im letzten Wettbewerb nicht einen Brandstifter, sondern das aktuelle Ball-Thema. (3) Mit "Feuerball", haben die Gewinner Roby Biedermann und Andreas Völlmy dann auch voll ins Schwarze getroffen. Doch leider kann Multimedia-Spezialist Biedermann nicht selbst als "Brandstifter" am Ball teilnehmen. Biedermann: "Am selben Abend gibt meine Lieblings-Technoband 'Dritter Raum' ein Konzert in Zürich. Da geht's jeweils höllisch ab."

Doch dafür hat Biedermann rasch einen würdigen Ersatz zur Hand: Vertreten wird er am Polyball durch seinen Chef, den ETH-Webmaster Reto Ambühler. "Jetzt muss ich nur noch jemanden finden, der am Ballabend auf meine drei Kinder aufpasst", freut sich Ambühler über den unverhofften Gewinn. Die Statistiken verheissen eine heisse Ballnacht: "Im Vergleich zu letztem Jahr haben wir bereits im Vorfeld des Balles viermal so viele Zugriffe auf die Polyball-Website", begeistert sich Webmaster Ambühler. Mitgewinner Völlmy jedenfalls wäre sowieso an den Polyball gegangen: Er spielt nämlich die Tuba in der Polyband. Bleibt nur noch zu hoffen, dass die vielen virtuellen Besucher sich auch den realen Feuertanz nicht entgehen lassen. ETH Life liefert auf jeden Fall nächsten Montag einen "heissen" Ball-Bericht.




Fussnoten:
(1) Wettbewerb im Konkurrenz-Magazin "UniPublic": www.unipublic.unizh.ch/campus/uni-news/2001/0375/
(2) ETH Life-Bericht über die Gruppe Netzwerksicherheit von Franz Koch: www.ethlife.ethz.ch/tages/show/NIMDAVirus.html
(3) Polyball Wettbewerbs-Ausschreibung: "Freikarten für feurige Ballnacht": www.ethlife.ethz.ch/surprise/show/Fireball2.html



Sie können zu diesem Artikel ein Feedback schreiben oder die bisherigen lesen.




!!! Dieses Dokument stammt aus dem ETH Web-Archiv und wird nicht mehr gepflegt !!!
!!! This document is stored in the ETH Web archive and is no longer maintained !!!