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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 22.10.2001 06:00

Alarmübung in den Chemieneubauten auf dem Hönggerberg
Erleichtertes Aufatmen

Die ETH Zürich hat am Freitag, 18. Oktober, mit einer Übung die Sicherheitseinrichtungen ihrer Chemie-Neubauten auf dem Hönggerberg einem ersten Test unter Alltagsbedingungen unterzogen. Dabei wurden die drei Institutsbauten alarmmässig geräumt. Nach rund einer Stunde konnte der ordentliche Betrieb wieder aufgenommen werden. Erleichtertes Aufatmen nach der Übung: Es hat alles - bis auf wenige kleine Schönheitsfehler - super geklappt.

Von Regina Schwendener

Erst um die Mittagszeit herum bot Sicherheitschef Beat Müller die Verantwortlichen vom Sicherheitsdienstteam in die neue Alarmzentrale im HCI auf. Dort wurden sie über den Sinn und die Zielvorgaben der Übung instruiert, bevor Claude Piola um 14.04 Uhr den Knopf für den Brandalarm drückte. Innert zwei Minuten waren die ersten zwei Personen der Brandalarmgruppe in der Zentrale. Sie wurden kurz über die Situation informiert und erhielten den Einsatzbefehl: Evakuierung der ersten beiden Finger vom Keller bis zum obersten Stock. Erstaunlich war die Ruhe und Klarheit, mit der Anweisungen und Antworten auf Rückfragen gegeben wurden, nachdem nach und nach die gesamte Alarmorganisation aufgeboten worden war.

AlarmŸbung
Die Mannen der ersten Stunde:Der Sicherheitsdienst mit (von links) Thomas Lutz, Claude Piola, Nestor Pfammatter, Thomas Meier, Rolf Maag und Beat Müller.

500 Personen evakuiert

In der Zentrale übernahm es Beat Müller im Abstand von fünf Minuten, die in den Fingern arbeitenden Personen in Deutsch und Englisch über die Lautsprecher zum Verlassen der Räume aufzufordern. Rund 500 Leute fanden sich schliesslich vor dem Eingang des Auditoriengebäudes ein, um sich dort in eine Kontrolliste einzuschreiben und einen Getränkebon entgegen zu nehmen. Um 14.45 Uhr war die Evakation abgeschlossen. In der Cafeteria hiess es dann Zwangspause machen und abwarten, bis vom Sicherheitsdienst grünes Licht für den Wiederbezug der Gebäude gegeben wurde. Dies passierte nach etwa einer Stunde.

AlarmŸbung
Über Lautsprecher fordert Beat Müller die in den Fingern tätigen Mitarbeitenden zum Verlassen der Räume auf. gross

Zufriedenheit herrscht vor

An der Übung beteiligten sich die Agehörigen des Departements Chemie, der ETH-eigene Pikettdienst, die Abteilung Sicherheit und Umweltschutz sowie die Hausdienst-Mitarbeitenden des Chemiebereichs. Getestet wurden insbesondere das ordnungsgemässe Funktionieren der Sicherheitseinrichtungen und Alarmierungssysteme.


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AlarmŸbung
Die Mitarbeitenden schrieben sich nach dem Verlassen der Räume in eine Kontrolliste ein und nahmen einen Getränkebon für die "Wartehalle" Cafeteria entgegen. gross

Positives Resultat der Übung: Es hat alles super geklappt. Beat Müller zieht Bilanz: "Nach einer dreiviertel Stunde waren die drei Finger evakuiert. Alle im Alarm Aufgebotenen und ortsanwesenden Sicherheitsleute waren innert kurzer Zeit auf dem Platz." Kleine Schönheitsfehler: Der Funk funktionierte nicht überall, weil die Eisenbetondecken abschirmen und die Lautsprecher hört man nicht in den Büros und Labors. Die Mitarbeitenden achteten nur auf sich selbst und denken nicht an die Sicherheit von Kolleginnen und Kollegen, weshalb dann auch der eine oder andere von der Evakuation nichts wusste und sich später telefonisch bei der Alarmzentrale meldete. Fragen wie Liftbetrieb in einem Ernstfall, Vergessen entlegener Räume oder den Transport von Behinderten wurden in der Diskussion erörtert. Einen Punkt schnitten Nestor Pfanmatter und Beat Müller an, der ein Nachdenken hinterliess: Die Übung wurde nicht grad sehr ernst genommen.

Sicherheitsarbeit wird ernst genommen

Bisher war es im Departement Chemie so, dass es in jedem Labor und in jeder Gruppe Sicherheitskoordinatoren gab. Sicherheit und Brandschutz waren und sind Kursthemen eines jeden neuen ETH-Mitarbeitenden, aber grosse Übungen gab es in der Vergangenheit kaum. Die Grossübung vom Freitag stand erstmals unter der Leitung der neuen Sicherheitskommission, die es seit Anfang Oktober für die Chemiebauten auf dem Hönggerberg gibt. Der Kommission – gebildet aus den Chemie-Professoren Willem H. Koppenol und Konrad Hugentobler, Sicherheitschef Beat Müller und Thomas Mäder vom Labor für Organische Chemie - steht Professor Roel Prins vor. Prins unterstrich vor der Übung eines der Ziele: Es sei wichtig, dass sich alle Mitarbeitenden über die Sicherheitsmassen im grossen Chemie-Neubau im Klaren seien, auch wenn das Gefährdungspotential als gering einzustufen ist, da für Forschungsarbeiten jeweils nur geringe Mengen von chemischen Substanzen zum Einsatz kommen.

Das wichtigste Ziel ist, bei den "Gebäudebewohnern" das Bewusstsein für Sicherheit zu schärfen und wach zu halten. "Die Übung wurde im HCI für Oktober angekündigt, ohne ein genaues Datum bekannt zu geben. Absicht war, diese Übung noch vor Semesterbeginn und den Tagen der offenen Tür mit vielleicht Hunderten von Leuten durchzuführen, um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein", erklärt Roel Prins.

Sicherheitsrichtlinien überarbeitet

Prins war sich bewusst, dass diese Übung nicht bei allen Hausbewohnern und im Haus tätigen Handwerkern so kurz vor dem Semesterbeginn auf eitel Freude stosse. "Aber der Zeitpunkt ist günstig, um kein Chaos auszulösen", urteilt der Kommissionsvorsteher am Tag vor der Übung. Für ihn und die Kommission wird es in Zukunft auch heissen, dass die Labors regelmässig auf die Sicherheit am Arbeitsplatz hin kontrolliert werden. Er hofft damit, das Sicherheitsbewusstsein zu fördern und auch, dass sich jeder Mitarbeitende täglich an die Laborordnung erinnert, die im Sicherheitskonzept des Departements Chemie eingebunden ist. Hierin sind sämtliche Regeln und Vorschriften festgehalten, deren Kenntnisnahme jede im HCI arbeitende Person quittieren muss. Damit beginne der Schritt zur Selbstverantwortung, sich selbst und die anderen vor Schaden zu schützen.




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