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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 01.12.2000 06:00

Wie die ETH-Mensen mit dem Rinderwahnsinn umgehen
Rindfleisch weiter im Menüplan

Was in Genfer Schulkantinen verboten ist, bieten die ETH-Mensen nach wie vor an: das umstrittene Rindfleisch. Die SV-Service AG als Betreiberin der Mensen hält die Massnahmen des Bundes für genügend. Trotzdem verlangt sie von ihren Lieferanten ab Februar 2001 flächendeckende BSE-Tests.

Von Richard Brogle und Jakob Lindenmeyer

"Ja, ich esse noch Rindfleisch, auch Beef-Tartar", meint Roland Schilter, der ETH-Betriebsgruppenleiter der SV-Service AG. Eine akute Gefahr beim Verzehr von Rindfleisch sieht er nicht. Das Bundesamt für Veterinärwesen habe alles Nötige vorgekehrt, um die Gesundheitsrisiken für den Menschen zu minimieren. Immerhin, die SV-Service AG verzichtet auf Rindfleisch aus England und Frankreich.

Schilter m
Roland Schilter, ETH-Betriebsgruppenleiter der SV-Service AG gross

Etwas anders sieht man die Problematik bei den ZFV-Unternehmungen, die die Uni-Mensa führen. Dort diskutiert man zurzeit, Rindfleisch ganz aus dem Menüplan zu streichen. Bei den ETH-Mensen wird aber das Rindfleisch vorläufig in den Menüplänen bleiben, solange keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse auftauchen.

Flächendeckende Tests

Wenn die ETH-Leitung dies aber wünsche, würden das Rindfleisch von der Menükarte verschwinden, erklärt Schilter. Die letzte Entscheidung liegt bei den Studenten und Angestellten der ETH, denn ihnen stehen immer mehrere Menüs zur Auswahl, insbesondere das Vegi-Menü. Wer auf das Rind im Teller nicht verzichten will, bekommt es: Heute gibts Rindsvoressen in der Hauptmensa.

Durch die Ankündigung des Grossverteilers Migros, flächendeckende Tests bei der Schlachtung einzuführen, ist die SV-Service AG unter Zugzwang geraten. Ab Februar nächsten Jahres verlangt auch sie von ihren Lieferanten flächendeckende BSE-Tests.


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Rind
Heute auf dem Menüplan der Hauptmensa: Rindsvoressen, dazu passend die ETH-Life-Servietten gross

Die Wiederverfütterung von Kuh-Tiermehl an Kühe ist in der Schweiz verboten. Erlaubt ist hingegen noch die Tiermehlverfütterung an Geflügel und Schweine. Die Hochrisiko-Organe der Kühe wie Hirn und Rückenmark dürfen nicht mehr verarbeitet werden. Man kann davon ausgehen, dass dieses Verbot in der Schweiz relativ gut eingehalten wird.

Keine Angst vor Klagen

Aber wie steht es mit Import-Geflügel? In den ETH-Mensen steht häufig Geflügel aus China auf der Speisekarte. Wie auch die Migros verlangt der SV-Service von Ihren Lieferanten in China, dass die Tiere ohne Tiermehl gefüttert werden. Während die Migros dieses Verbot mit Stichproben vor Ort nachprüft, verlässt sich der SV-Service auf die Angaben ihrer Lieferanten.

Angst vor allfälligen Klagen hat der SV-Service nicht. Roland Schilter weist darauf hin, dass sich seine Firma an alle Weisungen des Bundes hält. Als Wiederverkäufer sei es auch nicht möglich selber Kontrollen durchzuführen, da dies nur bei der Schlachtung möglich ist.


Umfrage zum Thema BSE

ETH Life wollte es genau wissen und stellte gestern in der Clausiusbar den Wartenden die Gretchenfrage: "Essen Sie noch Rindfleisch in der ETH-Mensa?"

Das meinen Studierende.

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Das meint Eveline Blöchliger, Chemielaborantin.

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www.real.ethz.ch/ethlife/Interviews-BSE-1.wav

www.real.ethz.ch/ethlife/Interviews-BSE-2.wav



Warum die Gefahr nicht im Rindfleisch, sondern im Menschen lauert, lesen sie im aktuellen Freitags-Interview mit dem bekannten Prionenforscher Adriano Aguzzi.




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