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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 08.03.2002 06:00

Aktion Bonus 29 „läuft aus“
Anreiz ohne Reiz

Im Sommer 1997 hat die Schulleitung die Aktion Bonus 29 ins Leben gerufen, um exzellente und schnelle Promotionen zu fördern. Zwei Gründe führen jetzt zur Aufgabe der Aktion: die angespannte finanzielle Situation und die Feststellung, dass der Reiz nach acht Jahren Wirksamkeit versandet. Alle bewilligten Ansprüche haben jedoch für die nächsten drei Jahre Bestand.

Von Regina Schwendener

Die Schulleitung teilte an ihrer letzten Sitzung die Argumente von Ulrich W. Suter, Vizepräsident für Forschung, und beschloss, die Aktion auslaufen zu lassen. Die Aktion Bonus 29 belohnte seit 1998 die Leitenden von Dissertationen, quasi als Anreiz für die Förderung von exzellenten und schnellen Promotionen. Sie habe ein deutliches Zeichen gesetzt und damit eines der verfolgten Ziele - die Sensibilisierung der ETH-Angehörigen für die Problematik um das hohe Abschlussalter der Doktorierenden - erfüllt, was sich in der grossen Anzahl der Gesucheingaben geäussert habe. Nur: auf das anvisierte Abschlussalter unter 30 zeigten die Anreize offensichtlich keine Wirkung. Leszek Reinhard vom Stab Forschung erklärt: „Das mittlere Abschlussalter der Doktorierenden ist zwischen 1997 und 2001 tendenziell zwar leicht gesunken - das Bewusstsein der Professorenschaft wurde sensibilisiert, die Stimulation war also da - aber die Wirkung überdauerte die letzten fünf Jahre nicht.“ Die Abschlussjahre haben sich auf einen niedrigeren Stand als zu Beginn der Aktion eingependelt.In der Konsequenz heisst das heute: Abschluss - nicht Abbruch - der Aktion. Seit heute Freitag, werden keine neuen Anträge mehr entgegengenommen. Aber die für die Runde vom 1. Dezember 2001 eingereichten Gesuche, die zwischen dem 1. Dezember 2001 und der Bekanntgabe des Beschlusses eingereicht wurden, werden nach den bisher geltenden Richtlinien behandelt, betont Reinhard.

Das war einmal

Die Schulleitung stellte der Aktion Bonus 29 für die Jahre 1998, 1999 und 2000 je eine Million Franken zur Verfügung. Das entspricht 30 Bonus-Zuteilungen in Form eines Salärkredites von 33'000 Franken zur freien Verfügung für neue Arbeiten. Um diese Zuteilung beanspruchen zu können, galten folgende Kriterien: eine ausgezeichnete Dissertation - Auszeichnung mit der ETH-Medaille oder äquivalenter Nachweis der Exellenz -, Doktorprüfung vordem 30. Geburtstag und die Publikation in einer der fünf besten Zeitschriften des Fachgebietes mit den kandidierenden Doktorierenden als Erstautoren.


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Die Aktion Bonus 29 läuft aus. Die bereits bewilligten Gesuche gelten weiterhin. gross

Der AVETH-Vorstand begrüsste damals die Aktion als Zug in die richtige Richtung, wunderte sich jedoch darüber, dass man sich so stark auf das Lebensalter fixierte und weniger auf die Dauer der Dissertation. Und schon zum Start der Aktion bezweifelte sie, ob sie in Zeiten der knappen Mittel in dieser Art durchführbar wäre.

Bilanz der Aktion

Im September 1998 und im Oktober 1999 präsentierte der Stab Forschung positive Zwischenbilanzen, so dass die Schulleitung im April 2001 noch beschloss, die Aktion bis Ende 2003 im gleichen finanziellen Umfang zu verlängern. Nur, auch hier schrumpften die Mittel im Jahre 2002 unter dem Sparstift beträchtlich.

Zwischen 1997 und 2001 wurden insgesamt 147 Projekte eingereicht und 112 mit einem Kreditvolumen von 3,8 Millionen Franken bewilligt. Die 21 in der laufenden Gesuchsrunde (1. Dezember 2001) eingereichten Anträge sind hier nicht mitgerechnet. Den offenen Verpflichtungen werde man, so Ulrich Suter, selbstverständlich nachkommen. Der ETH-VP Forschung und Wirtschaftsbeziehungen bedauert jedoch: „Da angesichts der gegenwärtigen angespannten finanziellen Situation und der Vorgaben des Budgets 2002 eine Fortsetzung von Bonus 29 nur auf Kosten anderer Instrumente der internen Forschungsförderung möglich wäre, habe ich beantragt, die Aktion zu beenden.“




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