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ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 30.03.2001 06:00

Vereinigung im Departement für Umweltnaturwissenschaften
Neues Institut für Atmosphäre und Klima

Am ersten Juli 2001 werden sich das Institut für Klimaforschung (IFK) und das Laboratorium für Atmosphärenphysik (LAPETH) zu einem neuen Institut zusammenschliessen. Der Chairman des IFK, Atsumu Ohmura, erläutert den Weg zum neuen Institut für Atmosphäre und Klima.

Von Christoph Meier

"Schon wieder ist gut", antwortet Atsumu Ohmura auf die Frage hin, wieso schon ein Jahr nach der Gründung des IKF dieses bereits wieder mit dem LAPETH zusammengelegt werde. Schnell wird der Seufzer klar, als Ohmura die Geschichte zum neuen Institut hin aufzeigt. Der Wandel des Geographischen Instituts in ein aktuelleres und mehr dem Inhalt entsprechenden Institut für Klimaforschung war nämlich seit mehr als zehn Jahren schon geplant. Für die Initianten damals war klar, dass ein Organ wie das Geographische Institut nicht genug gross sei, um dem Thema "Mensch und Umwelt" gerecht zu werden.

"Diktatorischer" Kanton

Ein erstes Gesuch für die Gründung eines Klimainstitutes wurde bereits 1992 von der Schulleitung der ETH unterstützt. Bei der Vernehmlassung dazu fand das Projekt bei 39 Stellen seine Zustimmung. Doch es gab auch ein Nein. Dieses kam vom Geographischen Institut der Universität Zürich und führte dazu, dass auf Empfehlung der ETH-Schulleitung hin das Gesuch zurückgezogen wurde. Grund: Man müsse auf ein gutes Verhältnis mit dem Kanton achten. Ohmura stellt sich in bezug auf die damalige Situation die grundsätzliche Frage, ob eine Bundes-Hochschule den "diktatorischen Wünschen einer kantonalen Universität" Folge zu leisten habe. Der Klimatologe gibt mit "nein" gerade selbst die Antwort. Eine eidgenössische Hochschule habe einen anderen Auftrag zu erfüllen als eine kantonale Universität. Ohmura fügt auch noch an, dass er einer vergleichbaren Verletzung der Hochschulautonomie bisher nirgendwo sonst begegnet sei.

Neues Institut im Zentrum

Mittlerweile hat sich aber vieles verändert. Die Schwerpunkte in den Wissenschaften und der Erziehung haben sich verschoben. Man erhofft sich, dass mit dem neuen Institut Forschung und Lehre verbessert werden und das Institut eine Grösse aufweist, die der Thematik von Atmosphäre und Klima gerecht wird. Eine weitere Konsequenz wird sein, dass ein neuer Studiengang entsteht, der in seinem Umfang einmalig sein wird in Europa. All das führte auch dazu, dass die neue Schulleitung den früheren Wünschen entgegengekommen ist und die Fusion bewilligt hat.


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ikf lapeth vereinigung
Die Bedeutung des neuen Instituts für Atmosphäre und Klima wird nicht auf Zürich beschränkt sein.

Seit einem Jahr werden schon die Institutsleitungssitzungen gemeinsam durchgeführt. In drei Jahren wird das vereinte Institut auch räumlich zusammenziehen. Es wird dann zusammen mit den anderen Instituten des Departements Umweltnaturwissenschaften in das jetzige Chemiegebäude CHN im Zentrum ziehen. Bis dahin wird man auch die ersten Erfahrungen mit dem neuen Studiengang vorweisen können. Leiten wird das neue Institut Huw C. Davies, Professor für Physik am LAPETH.

Zeit der Integration

Innerhalb der Institute ist gemäss Ohmura die Zustimmung der Mitglieder grossmehrheitlich vorhanden. Bei den Institutsleitungen herrsche Übereinstimmung, denn der Zusammenschluss kam ja auf ihre Initiative hin zustande. Im Mittelbau sei bei einer Minderheit eine gewisse Skepsis vorhanden. Diese stehe aber im Zusammenhang mit den Umtrieben der Umstellung. Doch solche Unannehmlichkeiten dürfen nicht dazu führen, dass wichtige und interessante Entwicklungen verpasst würden. Atmosphären- und Klimaforschung sind so weit gediehen, dass es gelte, die Erkenntnisse der letzten 50 Jahre zusammenzubringen. Die beste Methode dazu sei die Vereinigung des vorhandenen "Manpowers". Ohmura schliesst: "Es ist die Zeit der Integration!"

Frühe Feier

Obwohl der Zusammenschluss erst im Juli stattfindet, wird dieser bereits am 18. Juni gefeiert. Am eintägigen "Celebration Symposium" werden verschiedene Experten aus Europa und den USA den Stand der Forschung im Bereich Atmosphäre und Klima aufzeigen und berichten, was nach ihrer Meinung in der Forschung und Lehre morgen zu tun sein wird.


Literaturhinweise:
Institute for Atmospheric Science: www.lapeth.ethz.ch/index.html
Institute for Climate Research: www.geo.umnw.ethz.ch/



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