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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 18.12.2001 06:00

An der Volleynight des ASVZ lief es rund
Schläge, Finten und Rollstühle

Auch dieses Jahr zog die vom Akademischen Sportverband Zürich reibungslos organisierte Volleyball-Nacht Hunderte von Sportbegeisterten in ihren Bann - nicht zuletzt dank der spektakulären Mitternachtsshow. Um vier Uhr morgens standen schliesslich die Teams "Vollei" und "No Curfew" als Sieger fest.

Von Christian Thalmann

"Schwitz-Air", "Mini Schwule Kollege", "Nasewasser", "Project Gumpiburg" - so lauten nur einige der mehr oder weniger witzigen bis skurrilen Wortschöpfungen, die sich die Teilnehmer der diesjährigen Volleynight von Freitag auf Samstag vergangener Woche als Mannschaftsnamen einfallen liessen. Einzige Bedingung bei der Zusammenstellung eines Teams war, dass stets mindestens drei der sechs Spieler auf dem Feld Frauen sein mussten. So kamen denn nicht nur ASVZ-Mitglieder zum Zuge, sondern auch deren Bekannte und Verwandte von auswärts.

Insgesamt meldeten sich 54 Teams für die Kategorie "PRO" (für technisch hochstehende Spieler) und ganze 126 Teams für die Kategorie "FUN" (für Amateure) an. Es verwundert daher nicht, dass dieser Grossanlass nebst der Polyterrasse noch sieben weitere Zürcher Sporthallen belegen musste, von der Uni Irchel über die Kantonsschule Rämibühl bis nach Fluntern und Guggach. Insgesamt rund 50 Freiwillige errichteten und unterhielten in allen Örtlichkeiten Lautsprecheranlagen, Informationstafeln, Administrationspulte und Verpflegungsstände, wo ein reichhaltiges Angebot an Sandwiches, Hot Dogs, Kuchen und Getränken auf hungrige Konsumenten wartete.

Fun und Frust

Um diese grosse Zahl der Teilnehmenden zu bewältigen, wurde bereits nachmittags um 16:30 Uhr mit den Vorrunden begonnen. Gespielt wurde innerhalb von Gruppen mit jeweils vier Teams. Jede Begegnung dauerte zweimal neun Minuten. Die Spielstände wurden nach den neuen Regeln im sogenannten Ralleypoint-System gezählt. Vier Stunden später standen alle Resultate der Vorrundenspiele fest. Für die Teilnehmer der "FUN"-Kategorie war aber noch nichts endgültig verloren oder gewonnen: Für sie folgte jetzt ein nicht-volleyballerischer Geschicklichkeitswettbewerb, dessen Resultate gleichwertig mit den Volleyball-Resultaten für das Weiterkommen in die Zwischenrunde gezählt wurde. Somit hatten auch die weniger eingeübten Teams eine Chance, weiter zu kommen, während manch eine starke Volleyballmannschaft an der Zusatzaufgabe scheiterte. "Wir mussten eine Menschenkette bilden und einen Hula-Hoop-Reifen vom einen Ende bis zum anderen hindurchstreifen, ohne die Hände loszulassen. Es war ein Riesengeknorz", berichtet ein enttäuschter Spieler. "Es hat uns den Aufstieg in die Zwischenrunde gekostet. Das fanden wir nicht besonders 'FUN'."

Rhšnrad-Gruppe
Rhönrad: Die meisten Zuschauer sahen wohl zum ersten Mal ein Rhönrad in Aktion... gross

Um 21 Uhr ging es weiter mit der Zwischenrunde. Die Zahl der Teams war um rund die Hälfte geschrumpft und das sportliche Niveau zumindest in der Kategorie PRO merklich angestiegen. Mit viel Enthusiasmus, Ehrgeiz und sportlichem Einsatz wurden trickreiche Services, zielgenaue Pässe, wuchtige Schläge und perfide Finten eingesetzt, um einen der begehrten Plätze in der Finalrunde zu ergattern.


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Volleynight, RŠmibŸhl
Auch in der Ballonhalle der Kantonsschule Rämibühl herrschte Volleyball-Hochbetrieb. gross

Das versuchten die Gegner jeweils mit todesverachtenden Blocks, satten Manschetten und halsbrecherischen Rettungsaktionen zu verhindern. Um halb zwölf war es schliesslich so weit: 8 "PRO"- und 16 "FUN"-Teams wurden mit einem Satz goldgelber T-Shirts belohnt und für die Finalrunde eingetragen.

Rollstühle und Rhönräder

Von allen Hallen migrierten die Spieler nun in die Polyterrasse, wo der Höhepunkt des Anlasses stattfand: Die Mitternachtsshow. Eröffnet wurde sie mit einem spannenden Auftritt der Schweizer Rollstuhl-Basketball Nationalmannschaft. Angefeuert vom begeisterten Publikum lieferten sich diese Athleten mit erstaunlicher Agilität einen heissen Match gegen ein Team aus ASVZ-Mitgliedern und Zuschauern.

Bei der darauf folgenden Darbietung der "Rhönrad Showgruppe" verging demselben Publikum Sehen und Hören: Untermalt von kraftvollen Bässen zeigten die jungen ArtistInnen auf ihren Rhönrädern ein atemberaubendes Ballett von surreal-eleganter Ästhetik, gepaart mit sowohl schwungvoll-fliessenden als auch haarsträubend-nervenkitzelnden akrobatischen Einlagen. Abgerundet wurde das Programm durch eine originelle Performance der Tanzgruppe "Street Stuff".

Rollstuhl-Match
...und vielleicht auch eine rollstuhlfahrende Basketballmannschaft. gross

Nach einer letzten Stärkung am traditionellen "Buffet du Volley" im Gymnastikraum ging es schliesslich weiter mit den Finalspielen. Bis morgens um vier Uhr kämpften die Besten der Besten um den Meistertitel. Erschöpft aber strahlend konnten sich schlussendlich die beiden Teams "Vollei" (PRO) und "No Curfew" (FUN) als Sieger durchsetzen.

In Zukunft drei Kategorien

"Alles in Allem war die Volleynight bestimmt zufriedenstellend", meint der Organisator des Anlasses, Renato Maggi. "Für den Konsumenten lief alles rund." Leichte Stimmungsdämpfer gab es nur hinter den Kulissen: Die Zahl der Anmeldungen sei dieses Mal etwas tiefer als in vergangenen Jahren gewesen, und trotz der 50 aufgebotenen Helfer hätten die Hallenchefs alle Hände voll zu tun gehabt, so dass sie weniger als erhofft an der guten Stimmung in den Hallen teilhaben und mitwirken konnten.

Schliesslich gab es auch wieder mehrere Rückmeldungen, dass das abschreckend hohe Niveau der "PRO"-Kategorie viele ernsthafte Teams in die "FUN"-Kategorie abdränge, wo das Geschicklichkeitsspiel den Sport verderbe. "Darauf werden wir eingehen", bemerkt Maggi. "Nächstes Jahr werden wir eine dritte Kategorie zwischen 'FUN' und 'PRO' einführen. Ausserdem werden wir mehr Helfer einstellen, um die Abläufe noch reibungsloser zu gestalten." Gute Aussichten also für die Volleynight im nächsten Jahr.




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