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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 01.10.2001 06:00

Ausbildungsprogramm der Unitech International Society
Internationale Erfahrung ist gefragt

Die Unitech International Society bietet talentierten Studierenden der Ingenieurwissenschaften ein einjähriges Ausbildungsprogramm als Ergänzung zum Studium an. Im Vordergrund stehen die Förderung der sozialen Kompetenz und die praktische Tätigkeit in einem fremdsprachigen Land. ETH Life hat mit zwei Studierenden der ETH Zürich und des Politecnico di Milano über ihre Erfahrungen gesprochen.

Von Lukas Denzler

Für rund 30 Studierende aus ganz Europa ist vor wenigen Tagen ein intensives Jahr zu Ende gegangen. Sie haben am Ausbildungsprogramm der Unitech International Society teilgenommen. Es sind angehende Ingenieurinnen und Ingenieure, die den Kontakt zur Wirtschaft suchen und später auch einmal im Management tätig sein möchten. Organisiert wird das Programm von der Unitech International Society. Das Projekt geht auf eine Initiative der Liechtensteiner Hilti AG und der ETH Zürich zurück. Gegenwärtig sind acht renommierte europäische Universitäten und über 20 Unternehmen im Unitech-Netzwerk zusammen geschlossen. Die Ausbildung umfasst einen Studienaufenthalt an einer Partneruniversität, ein Praktikum bei einer Unitech-Firma sowie spezielle einwöchige Kurse, an denen auch führende Manager der Unternehmen teilnehmen.

Nicht nur Englisch ist gefragt

Marcel Vorburger ist einer der Studierenden der ETH Zürich, der am Programm teilgenommen hat. Der aus Rorschach stammende Student der Betriebs- und Produktionswissenschaften hat ein Semester in Barcelona studiert. Bei seiner Wahl hat die Sprache eine wichtige Rolle gespielt. "Ich wollte unbedingt meine Spanischkenntnisse verbessern", sagt der ETH-Student. Englisch werde heute überall vorausgesetzt. Da habe derjenige Vorteile, der noch andere Sprachen spreche, ist Marcel Vorburger überzeugt. Unitech biete den Studierenden sehr viele Kontakte und Möglichkeiten. Die teilweise elitäre Ausrichtung des Programms sei jedoch auch kontraproduktiv, weil sie bei vielen ETH-Studierenden nicht gut ankomme. Für den praktischen Teil hat Marcel Vorburger die französische Firma Schlumberger gewählt, wo er sich während vier Monaten mit der Implementierung einer speziellen Software für die Qualitätssicherung bei der Herstellung von Mikrochips beschäftigte. Paris sei sicher ein guter Ort, noch lieber aber wäre der ETH-Student nach Südamerika oder Asien gegangen.

Praktikum bei ABB

Giovanni Corneo und Enrico Massaro absolvierten ihr Praktikum bei der ABB in Turgi bei Baden. Das Auslandsemester haben die beiden Italiener im holländischen Delft verbracht. An Unitech gefällt Enrico Massaro vor allem die Kombination von Technik und Management sowie die einmalige Chance, Kontakte zu internationalen Firmen knüpfen zu können. Nach dem Studium möchte der 24-jährige Italiener aus Milano unbedingt ein paar Jahre im Ausland arbeiten. Im seinem Praktikum analysierte Enrico Massaro verschiedene Produktionsabläufe für den Bau von Maschinen, die über 10 Millionen Franken kosten.


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unitech studenten
Dank Unitech bei der ABB: die Mailänder Studenten Enrico Massaro (links) und Giovanni Corneo. gross

In Mailand sei es üblich, das Ingenieurstudium ohne praktische Tätigkeit in einem Betrieb abzuschliessen, erklärt Giovanni Corneo. Dank Unitech könne er sein praktisches Wissen enorm verbessern. Bei der Entwicklungsabteilung von ABB beschäftigte sich der 24-jährige Student der Elektrotechnik mit neuen Anwendungsmöglichkeiten von bereits existierenden Schaltelementen.

Umstrukturierungsprojekte für den General Manager

Einige der Studierenden konnten ihr Praktikum auch in einer Niederlassung ausserhalb Europas absolvieren. So zum Beispiel die ETH-Studentin Valerie Bannert, die vier Monate für die Firma Schindler in Malaysia tätig war. Die 23-jährige Österreicherin ist begeistert von Malaysia, spricht davon, dass sie dort die beste Zeit ihres Lebens hatte. In der malaysischen Produktionsstätte von Schindler hatte gerade ein Wechsel im Topmanagement stattgefunden. Für den neuen General Manager konnte Valerie Bannert Umstrukturierungsprojekte durchführen und hatte so einen guten Einblick in das Tagesgeschehen eines CEO. An Unitech schätzt sie vor allem die Kombination aus technischem Studium, Management-Ausbildung, Praxiserfahrung und Auslandaufenthalt. Die einwöchigen Unitech-Veranstaltungen seien ebenfalls sehr wertvoll. "An diesen Events haben wir die Möglichkeit, einander kennen zu lernen und sogar Freundschaften zu schliessen", sagt Valerie Bannert. "Dieses Netzwerk von persönlichen Kontakten wird dem ganzen Programm auf längere Sicht eine stabile Basis und einen ganz eigenen Charakter verleihen." Damit die Kontakte auch erhalten bleiben, wurde an der Versammlung in Barcelona die Alumni der Unitech International Society ins Leben gerufen.

Im nächsten ETH Bulletin erscheint ein ausführlicher Bericht über Unitech. Weitere Informationen zum Ausbildungsprogramm der Unitech International Society: www.unitech-international.org




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