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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 06.03.2003 06:00

ETH-Studierende: mit der „Transsib“ ans AGS-Meeting in Tokio
Rollender ETH-Thinktank

In zweieinhalb Wochen findet in Tokio das diesjährige Treffen der Partneruniversitäten der „Alliance for Global Sustainability“ (AGS) statt. Bereits dorthin aufgemacht haben sich von ETH-Seite Studierende, die in der AGS engagiert sind. Sie reisen per Transsibirischer Eisenbahn, werden bei verschiedenen Aufenthalten ihrer Asienreise Fragen der Nachhaltigkeit studieren und in ETH Life laufend darüber berichten.

Norbert Staub

Sie nennen sich „Project21“ - und der Name scheint Programm: er erinnert an die „Agenda 21“, die am Erdgipfel in Rio 1992 von der Weltgemeinschaft beschlossene Charta der Nachhaltigkeit. „Project21“ ist die Zürcher Studierenden-Organisation der „Alliance for Global Sustainability“, der neben der ETH die schwedische Chalmers University, die University of Tokyo und das Massachusetts Institute of Technology (MIT) angehören.

Auf dem Landweg nach Tokio

Von 23. bis 26. März findet nun in Tokio das diesjährige AGS-Meeting statt. Es steht unter dem Motto: “Science, Industry, and Society: Partnership for Sustainable Development”. Vergangenen Samstag haben sich acht im „Project21“ engagierte ETH-Studierende auf den Weg nach Japan gemacht - und zwar ganz den Nachhaltigkeits-Zielen entsprechend mit dem Zug und nicht, indem sie in Kloten ein Flugzeug bestiegen. Der mit der Transsibirischen Eisenbahn ökologisch zurückgelegte Landweg über Osteuropa, Sibirien, die Mongolei und China bietet den Studierenden überdies den Vorteil, hautnah zu erfahren, welchen Stellenwert unter den dort zum Teil harschen Bedingungen nachhaltiges Leben und Wirtschaften einnimmt. In ETH Life werden die Studierenden in den kommenden Wochen periodisch über ihre Reisestationen berichten.

So wollen die acht „Project21“-Mitglieder Sabine Perch-Nielsen, Patrick Jeannerat, Michel Haller, Carlo Centonze, Stephan Kölliker, Nicole Meyer, Irene Steimen und Daniel Eherer in Russland die Arbeit von NGOs verfolgen sowie der Bedeutung des Baikalsees für die Bevölkerung nachgehen. In der Mongolei dann soll der Rolle nachgegangen werden, die der Buddhismus für nachhaltiges Verhalten einnimmt.


AGS

Die Alliance for Global Sustainability (AGS) ist eine Forschungskooperation des MIT, der Chalmers-Universität Göteborg, der Tokyo-Universität und der ETH Zürich. Die AGS hat sich zum Ziel gesetzt, durch Forschung auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit zusammen mit Wirtschaft und Gesellschaft an der Lösung der globalen Umweltprobleme mitzuarbeiten.




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Geben gleich selbst ein Beispiel nachhaltiger Mobilität: Die Mitglieder der AGS-Studierenden-Gruppe "Project21" kurz vor der Abreise am Zürcher Hauptbahnhof. Der Zürcher Verein "myclimate" setzt sich für den Klimaschutz ein und hat den Trip mit organisiert. gross

„Nachhaltigkeit wird oft immer noch zu technologisch verstanden“, sagt dazu der Chemiker und Doktorand Stephan Kölliker. „Wie zum Beispiel während Jahrhunderten das hoch anfällige tibetische Hochland erfolgreich bewirtschaftet wurde, verdient von der Forschung mehr Aufmerksamkeit.“ Es sei darum sinnvoll, dass die Natur- und technischen Wissenschaften sich derzeit mehr für traditionelle Ansätze der Nachhaltigkeit interessieren.

Mobilität unter der Lupe

Im Blickfeld der „Project21“-Aktivisten stehen anschliessend in China die Auswirkungen der industriellen Entwicklung auf die Umwelt und in Japan die Chancen, welche die moderne Technologie der Nachhaltigkeit eröffnet. Und überall geht es den Studierenden auch um die Frage, wie und mit welchem energetischen Aufwand Mobilität ermöglicht wird. Sollte zum Beispiel die weit über eine Milliarde zählende chinesische Bevölkerung denselben Anspruch auf Mobilität erheben wie die mitteleuropäische, hätte das für die Umwelt wohl katastrophale Folgen.

Nachhaltigkeit: im Studienplan verankern

„Die AGS ist mehr als ein Zusammenschluss von sehr kompetenten Wissenschaftlern: sie engagiert sich auch in der Jugendbildung, die in der Nachhaltigkeitsdebatte sonst oft zu kurz kommt“, sagt Henry Wöhrnschimmel ETH-Student der Umweltnaturwissenschaften, der zwar nicht nach Tokio mitfährt, aber bei den Reisevorbereitungen intensiv mithalf. „Die Nachhaltigkeit muss fest im ETH-Studium integriert werden“, so Wöhrnschimmel. Es dürfe nicht sein, dass ein Student während fünf Jahren nie die Scheuklappen abnehmen müsse. Seinem Studienkollegen Daniel Eherer ist wichtig, an der ETH erworbenes Wissen zur Nachhaltigkeit mit persönlichen Eindrücken aus Asien zu verbinden und zudem an der Tokioter Konferenz mit Spezialisten aus aller Welt zu diskutieren.


Literaturhinweise:
AGS Website der ETH: www.ags.ethz.ch
AGS-Website: http://globalsustainability.org
Website von "myclimate": www.climateticket.org
Informationen zur Transsibirischen Eisenbahn: www.trans-sib.de



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