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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 13.06.2003 06:00

10 Jahr Jubiläum der ETH Big Band
Das Juwel feiert

„Ein Juwel in Zürich“ sei die ETH Big Band, meinte der bekannte Jazzposaunist Jiggs Whigham (1). Dieses Jahr feiert die ETH Vorzeigeformation ihr zehnjähriges Jubiläum mit einem Festival vom 18. bis 20. Juni 2003. Ihr Leiter Christoph Eck blickt zurück und in die Zukunft.

Von Christoph Meier

„One, two“ und in doppeltem Tempo „one, two, three, four”, zählt Christoph Eck an und die ETH Big Band legt los. Obwohl es ein drückend warmer Abend ist, zeigen sich die Musiker an diesem Probeabend konzentriert und spielfreudig. Auch wenn jetzt noch gewisse Noten korrigiert oder ein Klaviersolo noch eingebaut werden, scheint die ETH Big Band bereit zu sein für ihr Festival. Denn zu ihrem zehnjährigen Jubiläum organisiert die ETH Big Band zum ersten Mal ein internationales Festival bei sich zu Hause in Zürich (2). Es beginnt am Mittwoch, 18. Juni, auf der Polyterasse und findet seine dreitägige Fortsetzung als „Jazz im Park“ bei der Universität Zürich Irchel.

Proben im Kirchenkeller

Zehn Jahre ETH Big Band bedeutet auch zehn Jahre musikalisches Engagement ihres Leiters Christoph Eck an der ETH. Der aus Deutschland stammende, mittlerweile promovierte Elektroingenieur, der selbst ein erfahrener Big-Band-Trompeter ist, kam 1993 nach Zürich und gründete gleich in seinem ersten Jahr eine Big Band. Vorerst hiess sie noch „Big Band an der ETH Zürich“. Auch wenn die Formation früh Unterstützung, insbesondere durch den damaligen Rektoratssekretär Reto Caflisch, erfuhr, hatte sie aber auch mit Schwierigkeiten zu kämpfen. So musste sie eine zeitlang in der Eingangshalle des Physikgebäudes und später im Keller einer Kirche proben. Erst im ML-Gebäude fand sie dann ihren sicheren Platz.

Volle Konzentration bei der wöchentlichen Probe der ETH Big Band. gross

Heutzutage ist die ETH Big Band, die ihre Standbeine im Latin, Funk und Swing hat, ein etabliertes Ensemble. Das zeigt sich daran, dass sie sowohl im Vorlesungsverzeichnis der ETH als auch der Uni aufgeführt wird. Neben diesen Hochschulen ist sie aber auch offen für Studierende der Jazzschulen Luzern und Zürich. Gemäss Christoph Eck ist es für die angehenden Profis durchaus erstrebenswert, in der Band mitzuspielen. Die Wertschätzung der Band spiegelt sich aber auch in Engagements wider, sei es für die Nobelpreisfeier von Kurt Wüthrich oder den Promotionsfeiern.

Beliebt aber schwach unterstützt

Ihr Können und ihre Bekanntheit reichen aber noch nicht aus, dass sie finanziell eine namhafte Unterstützung erfahren würde. Obwohl Christoph Eck angeregt hat, dass der Verteilschlüssel für den „Fonds für musikalische Vereinigungen“ der ETH aus der Zeit vor der Big-Band-Gründung neu überdacht werden sollte, hat sich an der bescheidenen finanziellen Unterstützung noch nichts geändert.


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Werden auch am Jazzfestival vom 18. bis 20. Juni zu hören sein, die Posaunisten der ETH Big Band. gross

Das führt dazu, dass das Ensemble keine grösseren Reisen unternehmen kann und auch das Festival zu einem finanziellen Wagnis wird.

Trotz dieser schwierigen ökonomischen Situation erlebte die Big Band dank dem Idealismus ihrer Mitglieder einige Highlights. Darauf angesprochen fällt Christoph Eck zuerst die Konzerttournee im Jahre 1998 mit dem amerikanischen Posaunisten Ray Anderson ein. Ein weiterer Höhepunkt sei die Produktion mit Victor Burghardt, ehemals Solist und Studiomusiker der Radio DRS Big Band, gewesen. Noch heute besitzt die ETH Big Band eine guten Draht zu dem Musiker, der viele Kompositionen und Arrangements für die ETH Jazzer schrieb. Die 19 Musiker hoffen natürlich, dass auch das Festival ein bleibendes Erlebnis wird. Die Hauptprobe ist auf jeden Fall geglückt. Beim kürzlich stattgefundenen „Festival européen de musiques universitaires“ in Le Mans erlebte Eck sein Ensemble als kompakt und inspiriert: „Das sind Momente, die einem als Musiker sehr viel geben.“

ETH steht für Qualität

Angesprochen auf die Zukunft glaubt Eck, dass die ETH Big Band auch ohne ihn fortbestehen kann: „Ich werde genug früh nach einem Nachfolger Ausschau halten.“ Da auch bezüglich Interessenten zum Mitspielen kein Problem absehbar ist, sind es nur die leidigen Finanzen, die zu Schwierigkeiten führen könnten. Der Big-Band-Leiter hat aber schon ein nächstes Ziel vor Augen. So soll die ETH Big Band den musikalischen Teil des ETH Jubiläum im Jahre 2005 mitgestalten. Als langjähriger ETH-Angehöriger hofft Eck, dass das „ETH“ auch dann noch trotz einiger Diskussionen im Namen sein wird. Für ihn steht „ETH“ nämlich für Qualität und die soll sich auch in der Big Band manifestieren.

Wer will, kann sich nächsten Mittwoch davon im Irchelpark überzeugen. Moderiert vom Schweizer Schauspieler und Komiker Beat Schlatter gestaltet die ETH Big Band ab 20.00 den ersten Abend des Festivals.

Seit der Gründung der ETH Big Band dabei: ihr Leiter Christoph Eck. gross


Literaturhinweise:
Radio DRS2 bringt nächsten Dienstag zwischen 8 und 9 Uhr ein Interview mit Christoph Eck zur ETH Big Band

Fussnoten:
(1) Vgl. «ETH Life»-Bericht "Ein Juwel in Zürich": www.ethlife.ethz.ch/articles/ETHBigBand2.html
(2) International Jazz Festival Zürich: www.bigband.ethz.ch/festival.html



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