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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 19.07.2006 06:00

Unterrichtsmaterialien für Mittelschulen
Neues Leben bei EducETH

EducETH, das Bildungsportal der ETH für Mittelschulen, hat einen erfolgreichen Neustart hinter sich. In den ersten beiden Monaten haben interessierte Lehrerinnen und Lehrer rund 30’000 Dateien für den Unterricht heruntergeladen. Und es könnten bald mehr sein.

Peter Rüegg

Das Konzept von EducETH steckt im Namen: Hier soll Bildung auf ETH-Niveau vermittelt werden. Die Verantwortlichen von EducETH stellen dazu auf einer Internetseite (1) fertig ausgearbeitete Unterrichtsmaterialien für Mittel- und Fachhochschulen zur Verfügung, die interessierte Lehrerinnen und Lehrer als PDF- oder Word-Dateien gratis herunterladen können. Die Materialien können sie in ihren eigenen Unterricht einbauen.

Ein Teil der Arbeiten stammt aus der Hand von Professorinnen, Professoren oder anderen Lehrpersonen. Der andere Teil wird von Studierenden geschrieben, die an der ETH die Lehrerausbildung absolvieren. Dabei wenden sie eine in der Theorie gelernte Unterrichtsmethode auf einen Gegenstand ihres Studienfachs an. So entsteht beispielsweise ein „Leitprogramm“ zur Süsswasserökologie.

Hauptmerkmale Qualitätskontrolle

Fachdidaktiker und Praktikumslehrer begutachten und bearbeiten die Unterlagen der Studenten. Dann reichen sie diese weiter an EducETH, wo Nutzungsrechte geklärt werden. Den letzten Schliff geben ETH-Professorinnen und Professoren, indem sie die Arbeiten auf fachliche Richtigkeit hin begutachten. „Erst nach der letzten Revision schalten wir die Unterlagen online“, sagt Peter Greutmann, Leiter von EducETH. Diese doppelte Qualitätskontrolle sei eines der Hauptmerkmale von EducETH.

EducETH ist auf das ehrenamtliche Engagement von Studierenden und Fachleuten angewiesen. „Ohne sie würden die Unterrichtsmaterialien nicht zustande kommen“, betont Greutmann. Auch die Studierenden legen sich dabei ins Zeug: So hat beispielsweise ein Student in der Informatikdidaktik eine 150-seitige Arbeit geschrieben, die aufzeigt, wie man auf Papier einen Rechner zusammenbaut. Vom ersten Bleistiftstrich bis hin zur komplexen Frage, wie ein Rechner die Brücke zwischen Hard- und Softwarekomponenten schlägt. Es handelt sich dabei um ein Lehrmittel, das in dieser Form noch nicht existiert.

Neuaufbau nach Crash

EducETH wurde Ende April dieses Jahres neu lanciert, besteht aber schon seit 1995. Nach dem Abgang des früheren Leiters, Werner Hartmann, lag das Bildungsportal ab Frühling 2005 brach.


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Gaby Schweizer und Peter Greutmann hauchen EducETH neues Leben ein. gross

„Unsere Aufgabe war es, EducETH neu aufzubauen, neue Kontakte zu knüpfen und neue Ideen zu entwickeln“, erklärt Gaby Schweizer. Dieser Neuaufbau habe einige Monate gedauert. EducETH selbst verfügt über 100 Stellenprozent, je hälftig aufgeteilt auf den operativen Leiter Peter Greutmann und Gaby Schweizer, Content-Managerin und redaktionelle Mitarbeiterin.

Über die bisherige Nutzung ist das EducETH-Team zufrieden. Allein in den ersten beiden Monaten seien gemäss der Internetstatistik rund 30'000 Dateien heruntergeladen worden. „Das ist erstaunlich viel“, freut sich Greutmann. Die Rückmeldungen seien gut, stammten aber vornehmlich von deutschen Lehrkräften. Möglich sei, dass die fast einjährige Pause bei EducETH viele Lehrerinnen und Lehrer glauben liess, das Angebot sei abgeschafft, meint Greutmann, der selber auch als Gymnasiallehrer arbeitet. Nun müssen Greutmann und Schweizer Gegensteuer geben und ihre Kundschaft zurückgewinnen.

Zusammenarbeit mit Uni

Greutmann und Schweizer denken bereits an einen Ausbau der Leistungen mit neuen Beiträgen. Ins Auge gefasst wird eine Zusammenarbeit mit der Uni Zürich, um die Fächerpalette zu erweitern. Auch Beiträge über aktuelle Forschung sind ein Wunsch. Bald in Angriff nehmen wollen sie die Zusammenarbeit mit dem neuen Life Science Learning Center. (2)

Ziel von EducETH sei es, den Gymnasiallehrerinnen und –lehrern Anregungen zu bieten für einen besseren Unterricht. Nicht zu unterschätzen sei es, mit den Bildungsangeboten von EducETH die Marke „ETH“ an den Gymnasien zu etablieren und talentierte Schülerinnen und Schüler schon vor ihrer Studienwahl auf die ETH aufmerksam zu machen, sagt Greutmann.


Fussnoten:
(1) Website von EducETH: www.educeth.ch/
(2) s. ETH Life-Artikel "Forschung für Mittelschulen erlebbar": www.ethlife.ethz.ch/articles/news/learningcenterneu.html



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