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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 02.02.2005 06:00

Fallstudie Energiestadt: Lösungen auf lokaler Ebene
Leben mit Energie

Studentinnen und Studenten der Umweltnaturwissenschaften haben während einem Semester vier Energiestädte genauer unter die Lupe genommen. Daraus entstand eine Fallstudie zur Energieproblematik von Städten, die morgen Donnerstag vorgestellt wird. Teil der Fallstudie ist auch ein Film zum Thema „Jugend und Energie“, den die angehenden Umweltnaturwissenschafter gedreht haben und der ebenfalls am Donnerstag vorgeführt wird.

Von Michael Breu

„Energiestadt“ ist nicht nur ein Markenzeichen, ein Label (1). Es ist auch ein umfassender Prozess, der die Gemeinden über verschiedene Stufen und damit langfristig zu einer nachhaltigen, kommunalen Energiepolitik führt. Inzwischen wurden über 120 Städte mit dem Label ausgezeichnet. Im Dezember 2004 lebten 2'780’506 Einwohnerinnen und Einwohner in einer „Energiestadt“; das sind rund 37 Prozent der Schweizer Bevölkerung. Im Rahmen einer Fallstudie haben nun 35 Studentinnen und Studenten der Umweltnaturwissenschaften die vier „Energiestädte“ Neuchâtel, Opfikon-Glattbrugg, Vaz/Obervaz und Zürich genauer unter die Lupe genommen.

Begriff Energiestadt ist wenig bekannt

In Neuchâtel analysierten die angehenden Umweltnaturwissenschafter den Bekanntheitsgrad des Labels „Energiestadt“. Das Resultat: Nur wenige der Befragten konnten mit dem Begriff etwas anfangen. Zusammen mit der Verwaltung der Stadt führten die Studierenden zudem eine Energiesparwoche durch, erklärt Christina Colberg von der Professur für Umweltphysik der ETH Zürich; zusammen mit Professor Dieter Imboden hat sie die Fallstudie begleitet (2).

Für Opfikon-Glattbrugg erstellten die Studierenden eine Energiebuchhaltung, in der unter anderem die Energiebilanz öffentlicher Gebäude berechnet wurde. Und in der Region Vaz/Obervaz hat sich die Gruppe intensiv mit Zweitwohnungen beschäftigt. In dieser Gemeinde gibt es über 2000 Zweitwohnungsbesitzer, sagt Christina Colberg. Bei ihrer Analyse haben die Studierenden festgestellt, dass sich der Energieverbrauch enorm drosseln liesse, wenn die Räume während der unbewohnten Zeit nur auf 15 Grad Celsius geheizt würden. Um die Zweitwohnungsbesitzer zu sensibilisieren, haben die Studentinnen und Studenten eine Broschüre mit dem Titel „Das Ferienhaus im Schuss und die Umwelt im Lot“ verfasst.

In der Stadt Zürich überlegten sich die Studierenden, wie die Bevölkerung für das Thema Energie sensibilisiert werden könnte. Unter anderem entwickelten sie ein Konzept das beispielsweise den Kauf von Energiesparlampen oder einer VBZ-Regenbogenkarte mit Punkten belohnt. Das von den Studenten entwickelte System hat bei der Stadtregierung grossen Anklang gefunden und dürfte demnächst auch in der Öffentlichkeit diskutiert werden.


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Studenten bei den Dreharbeiten zum Dok-Film „Leben mit Energie“ . gross

Schliesslich hat eine fünfte Gruppe das Thema „Jugend und Energie“ in Form eines Films aufgearbeitet. Zusammen mit dem Regisseur Nino Jacusso und der Produzentin Franziska Reck haben die Studenten unter anderem in den vier Energiestädten gefilmt. „Der Dokumentarfilm soll im Wesentlichen an junge Erwachsene adressiert werden, da für dieses Zielpublikum ein Mangel an Filmen zum Thema Energie besteht“, zitiert Christina Colberg aus dem Exposé zum Dok-Film.

Am Donnerstag ist Premiere

Sowohl die Fallstudien zu den vier Energiestädten als auch der Film „Leben mit Energie“ werden morgen Donnerstag im Auditorium maximum der ETH offiziell vorgestellt (3). Der Anlass beginnt um 16 Uhr mit einer Posterausstellung und um 17 Uhr mit einer Kurzeinführung. Anschliessend diskutieren Regine Aeppli, Bildungsdirektorin des Kantons Zürich, Kurt Egger, Programmleiter EnergieSchweiz für Gemeinden, Alfred Schwarzenbach, Fachdidaktiker Umweltlehre der ETH Zürich, und die Studentin Annina Mürner zum Thema „Jugend und Energie“. Nach dem Podiumsgespräch wird der Film vorgeführt. Der Anlass endet um 19 Uhr mit einem Apéro.

Die Resultate der Fallstudie werden zudem am 3. Mai im Rahmen des ETH-Jubiläums auf dem Platzspitz nochmals vorgestellt.


Fussnoten:
(1) Energiestadt: www.energiestadt.ch/
(2) Fallstudie Energiestadt: www.energiestadt.ethz.ch/
(3) Abschlussveranstaltung Fallstudie: www.energiestadt.ethz.ch/documents/Einladung_Abschluss_FS_ES.pdf



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