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Rubrik: Tagesberichte 49. Ruderrennen zwischen Uni und Poly Zwei zu null für die Blauen |
Published: 27.11.2000 06:00 Modified: 26.11.2000 23:14 |
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Autsch, das tut weh. Die acht Ruderer der Uni Zürich haben ihre Kollegen von der ETH am Samstag in zwei Läufen klar geschlagen. Der sportliche Wettstreit im Achter-mit ist demnach zum neunten Mal in Folge zugunsten der Uni-Studenten ausgegangen. Von Roman Klingler (mailto:roman.klingler@sl.ethz.ch) Das Ungemach hatte sich schon letzten Mittwoch, drei Tage vor dem richtigen Ruderwettkampf, angebahnt. Aus dem Ergometer-Rudermatch in der Sporthalle Polyterrasse gingen die Uni-Ruderer bereits als Sieger hervor. Sie stiegen demnach wieder als Favoriten ins Rennen vom Samstag. Das diesjährige Ruderrennen wurde bereits zum 49. Mal ausgetragen. In der guten, alten Tradition der Ruderwettkämpfe zwischen den Universitäten Oxford und Cambridge hatten begeisterte Ruderer vor knapp einem halben Jahrhundert diesen Gedanken in der Limmatstadt übernommen. Und seither trifft man sich immer in den letzten Novembertagen auf dem Zürcher Seebecken. Nur gerade zweimal konnte bis jetzt kein Siegerteam eruiert werden: Einmal, weil wegen starken Wellengangs eines der beiden Boote auseinanderbrach, und letztes Jahr, weil wegen des starken Windes das Rennen buchstäblich ins Wasser fiel. Start verschlafenDiesmal waren die Wettergötter dem Anlass milde gestimmt. Pünktlich um 1500 Uhr senkte der Schiedsrichter die Flagge. Der Start war wie immer beim Bad Utoquai, die Ziellinie auf der Höhe des Bauschänzli. Distanz: exakt 750 Meter. Das Uni-Team in Blau, die Poly-Ruderer ganz in Weiss. Die beiden Teams mit je acht Ruderern und einer Frau am Steuer (Achter-mit) mussten mindestens zweimal gegeneinander antreten. Wenn nach zwei Läufen das Rennen noch nicht entschieden sein sollte, würde man noch einen dritten Lauf rudern. Doch soweit sollte es nicht kommen. Rolf Dubs, selber 13facher Schweizer Meister in diversen Ruderklassen, sah bereits beim Aufwärmen der beiden Teams Unterschiede: "Die Uni-Leute rudern einfach kompakter und ausgeglichener", beschied mir der Experte auf dem Boot. Die Blauen gewannen denn auch den ersten Lauf überlegen. "Wir haben den Start irgendwie verschlafen", stellte Florian Eigenmann, Captain des Poly-Achters, nach dem Rennen selbstkritisch fest.
Noch vor dem Wettkampf hatte einer der Zuschauenden gefrotzelt, es stünden sich zwei sehr gegensätzliche Teams gegenüber: die Schöngeister (Uni) gegen die Techniker (Poly). Nun, wenn dem so ist, dann muss man den Schöngeistern neidlos zugestehen, dass sie bei der Umsetzung von Muskelkraft in kinetische Energie entschieden erfolgreicher sind als die Techniker. Im zweiten Lauf vermochten sich die weissen Polyaner zwar zu steigern, die Uni-Ruderer waren aber auch diesmal immer eine Nasenlänge voraus und überquerten die Ziellinie als erste. Zwei zu null für die Blauen und damit der neunte Sieg hintereinander in der jährlichen Direktbegegnung der beiden Zürcher Hochschulteams. Ein kleiner Trost bleibt den geschlagenen Ruderern der ETH. Wenn man in den Annalen des traditionellen Ruderwettkampfs zurückblättert, dann machen die Poly-Ruderer mit total 33 Siegen immer noch deutlich die bessere Figur als ihre Kontrahenten von der Uni, die es mit dem Sieg vom Samstag nun auf total 14 Siege bringen. Soweit die Statistik. Vor dem JubiläumDer Akademische Sportverband Zürich (ASVZ) (www.asvz.ch/) als Veranstalter des Ruderwettkampfes ist schon mitten in der Planung für die Jubiläums-Ausgabe von nächstem Jahr. "Zum 50-Jahre-Jubiläum wollen wir etwas spezielles auf die Beine stellen", sagt ASVZ-Direktor Kaspar Egger. Geplant ist ein zweitägiger Anlass, an dem insgesamt 16 Teams von in- und ausländischen Hochschulen gegeneinander antreten. Das Datum steht auch schon: Ruder-Begeisterte können sich schon einmal den 2. und 3. November 2001 vormerken. Für die geschlagenen Helden im Poly-Achter heisst dies, Aermel hochkrempeln und trainieren. Es bleiben noch exakt elf Monate und fünf Tage zur Vorbereitung bis zur nächsten Begegnung mit dem Uni-Team. Ein Jubiläum genügt. Von einem zweiten Jubiläum - die zehnte Niederlage in Folge - ist tunlichst abzusehen. |