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Rubrik: Tagesberichte

Polyball: 10'000 tanzten im Zeichen von "Ball-ālaika"
Russisch rauschende Ballnacht

Published: 29.11.2004 06:01
Modified: 29.11.2004 09:11
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Märchenhafte Dekorationen, Russische DJs und Musiker lockten rund zehntausend Personen in die Hallen der ETH. Der Polyball 04 lud am Samstag zum Tanz und bot einmal mehr zahlreiche Attraktionen. Mit Spielcasino, Boogie Woogie und dem wahrscheinlich längsten Dessertbuffet der Welt verging die Zeit bis 5 Uhr früh wie im Flug.



Claudia Naegeli

Das Wetter am Samstagabend passte hervorragend zum Motto des diesjährigen Polyballs. Es herrschten beinahe sibirische Temperaturen, als sich die adrett frisierten und gekleideten Ballgäste in die endlos scheinenden Schlangen vor dem ETH-Haupteingang einreihten. Das lange Anstehen gehöre einfach zum Polyball und sei nicht weiter schlimm, erklärt Angela Mauerhofer. Die 25-jährige Uni-Studentin besucht den Ball nun schon zum dritten Mal und hat aus früheren Jahren gelernt: Unter dem rot schimmernden Ballkleid kommen schwarze warme Stiefel zum Vorschein. „Meine Tanzschuhe werde ich erst drinnen an der Wärme anziehen.“

Beileibe nicht nur Balalaika-Klänge: Musikalisch war für jeden Geschmack gesorgt.

Dort spielte in der Zwischenzeit bereits die Polyband zum ersten Tanz auf. Einzelne geübte Tanzpaare schwebten bereits mit gekonnten Walzerschritten über das Parkett, während sich andere noch den letzten Schliff in einem Tanzkurs im Mensagebäude geben liessen. Hoffnungslose Tanzmuffel konnten sich im Kino im F-Stock ein russisches Kurzfilmprogramm ansehen, bei einer Jam-Session im Polysnack ein erstes Bier trinken oder im Spielcasino ihre ganzen Ersparnisse verjubeln. In Russland gebraute Biere wurden in der Andorra-Lounge angeboten – sie fanden besonders bei den männlichen Ballbesuchern grossen Anklang.

Stilecht: Was ein echter Russe sein wollte, zierte sein Haupt mit einer Pelzmütze.

Candlelight und Glacéstand

Doch die Tanzgesellschaft konnte sich kulinarisch nicht nur von russischen Spezialitäten wie etwa Kosakenspiessen verwöhnen lassen. Riesencrevetten und rotes Poulet-Curry wurden im Asia-Buffet angeboten, vegetarische Leckerbissen im Zwischengeschoss E/F-Stock, das von „tibits by Hiltl“ bewirtschaftet wurde. Manche bevorzugten dann allerdings doch ein gediegenes Candlelight-Dinner und speisten im in rote Farben getauchten "Transsibirien-Express" in der Mensa.

Drinkproduktion im Akkord: Barkeeper in Aktion.

Dieser wartete mit dem (Kosta-Angaben zufolge) "wahrscheinlich längsten Dessertbuffet der Welt" auf. Doch über welche kulinarischen Vorlieben die Ballgäste auch immer verfügten, am Ende schienen sich dann doch alle am eher mediterranen Glacé-Stand zu treffen.

Die Haupthalle: für eine Nacht in einen grossen Ballsaal verwandelt.

Im weitläufigen Gelände des Polyballs verloren sich die Ballköniginnen und -könige dann wieder aus den Augen. Frauen in wiegenden Ballkleidern und Männer in eleganten Smokings strömten stetig von der Haupthalle ins Mensagebäude und wieder zurück.

Verwünschte Stöckelschuhe: die Tanzwut forderte da und dort ihren Tribut.

Das führte einerseits zu Stau bei Durchgängen und andererseits zu schmerzverzerrten Gesichtern einzelner Studentinnen, welche die hohen Absätze ihrer Schuhe bereits um elf Uhr verwünschten.

Pepe Lienhard oder Salsa-Party?

Trotzdem hielten viele bis in die frühen Morgenstunden durch und tanzten bis zur Erschöpfung. Das lässt sich sicherlich auf das abwechslungsreiche Programm des diesjährigen Polyballs zurückführen. In dem mit roten Flaggen dekorierten Zarenpalast im Mensagebäude spielte Pepe Lienhard mit seinem Orchester zum Tanz auf.

Machte den Zarenpalast zum Tanzschuppen: der bekannte SchweizerBandleader Pepe Lienhard.

Mit Bossa Nova, Cha Cha Cha oder Rumba liessen sie die Herzen vieler Musikfreunde höher Schlagen. Andere fanden ihr persönliches Polyball-Highlight in der Salsa-Party, dem Auftritt der neun „Disco-Zaren“ von Stinky Miller oder einem Jazzkonzert von Daniela Sarda.

Natürlich Rumba, Bossa Nova und Cha Cha Cha - aber auch nach den Rhythmen der "Disco-Zaren" liess sich das Tanzbein schwingen.

Als es ausserhalb den Mauern des russischen Festes tagte, machte sich im Innern der Geruch von frischen Gipfeli breit. Nachtschwärmer, die bis zum Schluss durchgefeiert hatten, frühstückten im Polysnack oder nahmen dankend die vom „Züri Beck“ offerierten Croissants auf den Heimweg mit. Obwohl sie anschliessend nicht in die Transsibirische Eisenbahn, sondern in ein bereit stehendes Taxi stiegen, nahmen sie einen Hauch „Ball-ālaika“ mit hinaus in die Nacht.


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