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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 22.04.2004 06:00

Jahresmedienkonferenz der ETH Zürich
Träume werden umgesetzt

Der Unternehmer Branco Weiss schenkt der ETH Zürich 23 Millionen Franken. Das gab ETH-Präsident Olaf Kübler am Donnerstag an der Jahresmedienkonferenz bekannt. Das Geld wird für das neue Gebäude der Informationswissenschaften eingesetzt, das Teil von Science City ist. Deren Stand wurde an der Veranstaltung ausgeführt.

Von Christoph Meier

Als Player unter den Top-Ten der Welt und den drei besten technischen Hochschulen in Europa figurieren – das ist gemäss dem Präsidenten Olaf Kübler das Ziel der ETH Zürich. Indizien, dass die ETH diesem Anspruch genügen kann, sieht der höchste ETH-Vertreter darin, dass beispielsweise die Schulleitungsmitglieder in diverse internationale Gremien für Hochschulentwicklung berufen werden oder dass in der Bildungsdebatte in Deutschland die ETH als Modell diene. Um weiterhin eine Spitzenhochschule zu sein, die sich im Dienste des nachhaltigen Wachstums sieht, seien aber viele Schritte notwendig. Einer davon, so Kübler, ist das Bachelor-Master-Modell in der Ausbildung. Einen anderen stellt der Ausbau der Internationalität dar. Erhöhte Attraktivität verspricht sich die ETH dabei von der Umsetzung der Science City, dem Hightech-Campus auf dem Hönggerberg, der zugleich ein „offenes Stadtquartier für Denkkultur“ sein soll.

Geschenk, da wo es am meisten nützt

Zumindest ein erster Teil der Science City scheint auch ausserhalb auf Begeisterung gestossen zu sein. Der an der ETH durch sein Engagement für das Collegium Helveticum bekannte Unternehmer Branco Weiss hat nämlich der ETH 23 Millionen Franken für den Bau des neuen Forschungs- und Lehrlabors für Informationswissenschaften geschenkt (1). Die grosszügige Spende ermöglicht es, dass bereits nächstes Jahr mit dem 46 Millionen Franken teuren Bau begonnen werden kann. Ein Jahr später sollen 480 Büroarbeitsplätze für Wissenschaftler und 750 Arbeitsplätze für Studierende bereit stehen.

Olaf Kübler sieht in der Schenkung ein Beispiel dafür, wie durch den Kontakt mit visionären Unternehmern, Träume umgesetzt werden können. Branco Weiss selber, wurde mitgeteilt, habe sich folgendermassen bei der Unterzeichnung der Schenkungsurkunde geäussert: „Ich bin mit der ETH Zürich seit über 50 Jahren eng verbunden und wollte ihr ein grösseres Geschenk machen, und zwar da, wo es ihr am meisten nützt. Das neue Laboratorium ist ein ganz besonders sinnvoller Ansatz.“

Wieso auch die ETH Zürich die Informationswissenschaften als strategischer Schwerpunkt erachtet, erläuterte Gerhard Schmitt, Vizepräsident Planung und Logistik. Für ihn ist im 21. Jahrhundert die Information das, was die Dampfkraft im 19. und die Elektrizität im 20. Jahrhundert war, nämlich eine Triebfeder grosser wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Veränderungen.


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Freut sich ein Geschenk von 23 Millionen Franken bekannt geben zu dürfen: ETH-Präsident Olaf Kübler. gross

Die wissenschaftliche Auseinandersetzung damit sei darum für die ETH zwingend. Schmitt verspricht sich beispielsweise von den Informationswissenschaften die Weiterentwicklung von Simulationen, die teure und risikoreiche Versuche ersetzen.

400 Millionen für Science City

Der Vizepräsident informierte aber nicht nur über das neue Laboratorium für Informationswissenschaften, sondern auch über Science City als Ganzes. So erfuhr man, dass in diesem März die Ausschreibung für das Sportzentrum stattgefunden habe oder dass bis Ende September 2004 der Masterplan vorliegen werde. Details, wohin beispielsweise die geplanten 1000 Wohneinheiten zu stehen kommen oder wie das Empfangs- und Kongresszentrum aussehen wird, konnten dem Entwicklungsstand entsprechend nicht ausgeführt werden. Konkretere Angaben konnte hingegen Gerhard Schmitt zum Kostendach anführen. So sind für die gesamte Science City 400 Millionen Franken vorgesehen. 150 Millionen davon sollen für die Kernaufgabe der ETH, die Forschung, zur Verfügung stehen 250 Millionen für den Ausbau des Hönggerbergs zu einem bewohnbaren Campus.

Auch wenn der Drittmittelanteil der ETH letztes Jahr um 10 Prozent gesteigert werden konnte, soll der Löwenanteil für die Forschung weiterhin direkt vom Bund bezahlt werden. Der Umbau zur „City“ dagegen soll durch private Gelder bestritten werden. Gerhard Schmitt zeigte sich optimistisch, dass dieses Finanzierungsmodell gelingen werde. Er wies auch die Befürchtung zurück, dass Science City zu einer Kasernierung der Forschenden führe. Es gehe darum, dass die Personen, die auf dem Campus wohnen wollen, dies auch tun können. Insgesamt erhielt man den Eindruck, dass die Schulleitung der Zukunft mit viel Selbstvertrauen und Zuversicht entgegensieht. Dazu passte auch, dass das Projekt ETH Basel nur lobende Worte seitens der ETH-Führung erhielt.


Literaturhinweise:
Die Jahresmedienkonferenz 2004 der ETH Zürich als Video-on-demand.

Fussnoten:
(1) „ETH Life“-Bericht um Projektwettbewerb für das e-Science Lab ETH Hönggerberg (HIT): www.ethlife.ethz.ch/articles/HITProjektwettbewer.html



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