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ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 04.05.2006 06:00

Jahresmedienkonferenz der ETH
Auf dem Sprung zur Spitze

Die ETH Zürich sei heute in der optimalen Position, um im Vergleich der besten technisch-naturwissenschaftlichen Hochschulen der Welt ganz an die Spitze zu gelangen. „Wir müssen diese Gelegenheit nur ergreifen“, sagte ETH-Präsident Ernst Hafen an der gestrigen Jahresmedienkonferenz auf dem Hönggerberg und skizzierte die bis 2020 auf die ETH zukommenden Herausforderungen.

Norbert Staub

Ernst Hafen blickte zu Beginn seiner ersten Jahresmedienkonferenz als ETH-Präsident auf einen Höhepunkt des Jubiläumsjahres 2005 zurück: die mit 250'000 Besucherinnen und Besuchern sehr erfolgreichen „Welten des Wissens“ im Zentrum Zürichs. Hier sei ein Grundstein gelegt worden, um die ETH-Wissenskultur in Zürich zu verankern. Lässt man das ETH-Jahr in Zahlen Revue passieren, zeigt sich, dass der Studierenden-Zustrom im Jahr 2005 erneut zugenommen hat: total waren 12'750 Studierende eingeschrieben (2004: 12'505). Bei der Zahl der Spin-offs ist ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Letztes Jahr waren es neun, in den fünf vorangehenden Jahren gab es je mindestens 10. Dafür wurde der Rekordzahl an Lizenz- und Technologietransferverträgen von 2004 (60) egalisiert. Den Zufluss der Drittmittel konnte die ETH deutlich steigern: von 160 Millionen Franken im Jahr 2004 auf rund 180 Millionen im Jahr 2005; der Frauenanteil bei den Studierenden liegt nach wie vor bei etwa 30 Prozent.

Talentbörse Zürich

Es folgte der Blick nach vorn, mit einem Szenario der Schweizer Wissenslandschaft im Jahr 2020. Die Schweiz, so Ernst Hafen, werde dannzumal ein weltbekannter, führender Bildungsstandort sein. Die ETH Zürich sieht er als Flaggschiff einer Schweiz, die sich dezidiert gegenüber der Welt, der Technologie und der Wissenschaft öffnet. Bis 2020 werde nicht nur die Forschung, sondern auch die Lehre globalisiert sein. Das internationale Renommé Zürichs werde dann nicht mehr nur auf der Finanzindustrie beruhen, sondern auf dem Ruf der Region als Talentbörse, die brillante Köpfe aus aller Welt anzieht.

Denn es werde immer wichtiger, an welcher Hochschule man seinen Master oder sein Doktorat mache, erklärte Hafen: „Die ETH hat das Zeug dazu, international die Nummer 1 unter den technisch-naturwissenschaftlichen Hochschulen zu werden.“ Im Zuge dessen würden viele Unternehmen die Nähe zum Hochschulplatz Zürich suchen. Und beim Rennen um die Begabtesten sei nicht zu unterschätzen, dass beim globalen Ranking der Lebensqualität Zürich regelmässig obenaus schwinge.

Science City: Sport Center als nächster Meilenstein

Mit dem Entwicklungsprojekt Science City werde die Hochschule zudem um eine Attraktion von internationaler Ausstrahlung bereichert. „Zürichs bestes chinesisches Restaurant wird dann auf dem Campus zu finden sein“, prophezeite der Präsident. Und er stelle sich vor, dass es von chinesischen Doktorierenden geführt wird. Den Gästen würden auf Bildschirmen neueste Forschungsergebnisse oder auch Beispiele aus den Schätzen der Graphischen Sammlung präsentiert, und ein Podcast-Service werde News aus der ETH jederzeit verfügbar machen – Leben und Forschen an der ETH als inspirierende Synthese.


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Präsident Ernst Hafen bei seiner ersten ETH-Jahresmedienkonferenz, flankiert von Dimos Poulikakos, Vizepräsident für Forschung (l.), und Gerhard Schmitt, Vizepräsident für Planung und Logistik (r.). gross

Gerhard Schmitt, Vizepräsident für Planung und Logistik, ergänzte diese Vision mit der Ankündigung, dass im Herbst 2006 der Spatenstich zum neuen Sport Center mit Dreifachhalle und bis zu 1'000 Sitzplätzen in Science City erfolge. Damit wird neben dem im Bau befindlichen Information Science Labor ein weiterer Meilenstein für den ETH-Campus der Zukunft gesetzt. Im Sommer wird zudem ein internationaler Wettbewerb zum Konzept einer integrierten Nachhaltigkeit ausgeschrieben. Beim Projekt Science City soll dieses Thema modellhaft in all seinen Facetten – Bau, Energie, Verkehr, Nutzung und Finanzierung – zum Tragen kommen.

Kurze Wege als Vorteil

Auf die Schweizer Forschungslandschaft bezogen, führte Ernst Hafen einen Vorteil an, der im globalen Wissenswettbewerb viel zuwenig genutzt werde: nämlich die Kleinräumigkeit des Landes: „Wir denken viel zu regional.“ Dass zwischen Genf und St. Gallen, Basel und Lugano in wenigen Stunden Reisedistanz etliche Top-Hochschulen und -Forschungsinstitutionen liegen, müsse viel besser genutzt werden. „Die zunehmende Komplexität der Forschungsthemen macht Netzwerke wie das derzeit entstehende SystemsX zur Systembiologie unabdingbar.“ Und da in umliegenden Ländern wie Deutschland, Frankreich und Italien bei der Forschungsförderung vieles im Argen liege, sei für die Schweiz die Gelegenheit jetzt günstig, sich international noch besser zu positionieren.

Rohstoff Bildung immer wichtiger

Um dahin zu gelangen, habe er an der ETH den Prozess „ETH 2020“ lanciert, erklärte Ernst Hafen und skizzierte mit Impulsen für Forschung, Lehre, den Technologietransfer und die Finanzierung Felder, denen dabei besondere Beachtung geschenkt wird. (1)Beim Beitrag des Bundes sei ein weiterer Abbau unbedingt zu verhindern. „Wir müssen die Politik davon überzeugen, dass es Investitionen in die Bildung sind, die unser Land voran bringen.“ Die Befürchtung, dass der Staat einen erhöhten Mittelzufluss von Drittmitteln an die ETH zum Anlass nehmen könnte, seinen Beitrag zu reduzieren, dürfe nicht Tatsache werden, so der ETH-Präsident. Er führte das Beispiel Singapur an, wo unter dem Motto „matching funds“ jeder privat an die öffentliche Forschung bezahlte Dollar vom Staat verdoppelt werde.


Jahresmedienkonferenz multimedial

Das Team der Videoservices der ETH (2) hat die Jahresmedienkonferenz aufgezeichnet. Durch Anklicken des folgenden Links erfahren Sie auch in Ton und Bild und via Ihren Browser, welche Schwerpunkte die ETH-Schulleitung für das Jahr 2006 setzt: www.videoweb.ethz.ch/jmk06

Sollten sich beim Abrufen Probleme ergeben, bitte ein Mail senden an: videoservices@ethz.ch.




Fussnoten:
(1) In den Webolg zum Zukunftsprozess "ETH 2020" gelangen ETH-Angehörige via: www.eth2020.ethz.ch. Vgl. dazu auch die ETH Life-Berichte zum selben Thema: www.ethlife.ethz.ch/articles/zukunftsprozessETH2020/
(2) Website der Videoservices der ETH Zürich: www.videoservices.ethz.ch/



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