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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 28.03.2006 06:00

30 Jahre Landwirtschaftliches Zentrum Eschikon
Technologiepark für Landwirte

Drei unterschiedliche Institutionen begehen dieses Jahr gemeinsam ein Jubiläum. Seit 30 Jahren sind die ETH Zürich, die Landwirtschaftsschule Strickhof und das Dienstleistungszentrum Agridea in Lindau-Eschikon an einem Ort tätig. Der „landwirtschaftliche Technopark“ lädt die Bevölkerung im Jubiläumsjahr zu Führungen und Veranstaltungen.

Claudia Naegeli

Einige Dutzend Kinder nahmen letzten Freitag das Landwirtschaftliche Zentrum in Eschikon-Lindau in Beschlag. Zum 30-Jahr-Jubiläum des "grünen Kompetenzzentrums" fand dann nämlich nicht nur eine Medienkonferenz, sondern auch die Einweihung neuer Attraktionen der Landwirtschaftlichen Schule Strickhof statt. Ein Streichelzoo, ein Spielplatz und ein landwirtschaftlicher Parcours gehören neuerdings genauso zum Gelände wie die Gewächshäuser der benachbarten ETH-Forschungsstation oder die Gebäude des angrenzenden landwirtschaftlichen Dienstleistungszentrums Agridea. Mit grosser Begeisterung tobten die Kinder auf dem Spielplatz, spielten im Streichelzoo oder freuten sich am Landwirtschaftsparcours, den angehende Agrartechniker der Landwirtschaftsschule Strickhof innerhalb eines Vierteljahres geplant und umgesetzt hatten. Der Parcours soll den Besucherinnen und Besuchern viel Wissenswertes über die Landwirtschaft vermitteln und ihnen ermöglichen, diese mit allen Sinnen zu erleben.

Landwirte als Unternehmer

Es sei wichtig praktische Erfahrungen zu sammeln, betonte Strickhof-Direktor Marc Kummer und lobte die Arbeit seiner Schüler. „Ich bin überzeugt, dass die Landwirte von heute und von morgen Unternehmer sein werden“, fügte er an. In seiner Rede zur Eröffnung der Medienkonferenz verglich Kummer das Landwirtschaftliche Zentrum Eschikon mit den Technoparks in den Städten. Gemeinsam mit der ETH Zürich und der Agridea würden sie eine Art „Agrarpark“ bilden. „Der grosse Vorteil an unserem Kompetenzzentrum liegt darin, dass wir Forschung, Beratung und Ausbildung an einem Ort vereinen“, sagte er.

Dass die Zusammenarbeit zwischen den drei Institutionen gut funktioniert, zeigte auch ein Augenschein auf dem Landwirtschaftsparcours. Sowohl die ETH als auch Agridea haben sich an den 14 Stationen des Rundgangs beteiligt. So können die Besucherinnen und Besucher auf einer Tafel der ETH lernen, wie man Agrarökosysteme verstehen und fördern kann. Die staunenden Besucher lernen hier, dass alle Maispflanzen zusammen, die auf zehn Quadratmetern wachsen, eine Wurzellänge von bis zu vier Kilometern ausbilden.

ETH-Professor Emmanuel Frossard (rechts) bei der Besichtigung des Landwirtschaftsparcours. gross


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Die Gebäude und Gewächshäuser der ETH in Eschikon. gross

Dialog mit Bevölkerung

Professor Emmanuel Frossard vom Institut für Pflanzenwissenschaften der ETH Zürich hoffte, mit dem neuen Erlebnispfad die Bevölkerung besser in die Aktivitäten der Institutionen einzubinden (1). „Diskussionen über die Schweizer Wirtschaft und die Zukunft des Landes sind wichtig für ein landwirtschaftliches Kompetenzzentrum“, sagte der ETH-Professor. Die ETH sei in der Schweiz die einzige Institution, die eine akademische Ausbildung im Bereich Agronomie anbiete. „Unsere Absolventinnen und Absolventen haben die Schweizer Landwirtschaft in hohem Masse geprägt“, fügte er an. Frossard sah die Rolle der ETH für die Agronomie in der Grundlagenforschung, der Entwicklung von Instrumenten und Konzepten für eine effiziente und nachhaltige Nutzung der Ressourcen.

Neben dem ETH-Professor sprachen Roland Künzler, Geschäftsleitungsmitglied der Agridea und der Unternehmer Fredy Hiestand, Gründer der Fredy’s Backwaren AG, zu den Gästen des Strickhofs. Hiestand betonte die Wichtigkeit einer erlebnisreichen und vielseitigen Landschaft für den Schweizer Tourismus, während Künzler an die Vielseitigkeit und Flexibilität der Landwirte appellierte. Die Herausforderungen der heutigen Zeit müsse man mit neuen Zusammenarbeitsformen, Technologien und Innovationen begegnen.

Prominenter Pate

Schliesslich kam Ueli Maurer, Sekretär des Zürcher Bauernverbands, die Ehre zuteil, den Erlebnispfad und den Kinderspielplatz einzuweihen und zwei Zwergziegen des neuen Streichelzoos auf die Namen „Angel“ und „Amadeus“ zu taufen. Ab dem 1. April ist der Erlebnispark für die Bevölkerung offen. Bereits seit dem Januar bieten Strickhof, Agridea und ETH Führungen und Präsentationen an. Das Angebot der ETH umfasst einstündige Führungen zu den Themen Pflanzenernährung, Phytopathologie sowie Ackerbau und Züchtung. Interessierte Gruppen können Informationen über die Landwirtschaftsschule Strickhof beziehen.

Ueli Maurer eröffnet den Erlebnispark mit Streichelzoo. gross


Fussnoten:
(1) Zur Website des Instituts für Planzenwissenschaften: www.ipw.ethz.ch



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