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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 08.11.2004 06:00

53. Uni-Poly-Rudermatch auf der Limmat
Vertraute Resultate

Die Machtverhältnisse des Uni-Poly Rudermatches sind fast schon so traditionsreich wie der Wettkampf selbst. Zum vierten Mal in Folge entschieden die Frauen des Poly-Teams die Regatta der beiden Zürcher Hochschulen für sich. Bei den Männern siegte wie in den zwölf Jahren zuvor das Team der Uni. Selbst ein eigenwilliger Schwan konnte die 13. Niederlage des Poly-Teams in Serie nicht verhindern.

Claudia Naegeli

Ähnlich wie bei den Präsidentschaftswahlen in den USA verhielten sich die Resultate beim diesjährigen traditionellen Rudermatch zwischen den Achtern der Uni Zürich und der ETH: Nach spannendem Kopf an Kopf-Rennen blieb am Ende doch alles beim Alten. Zum 13. Mal in Serie konnte das Männer-Team der Uni den Wanderpreis in Form eines Ruders mit nach Hause nehmen.

Den Polyfrauen ist das Glück seit dem ersten Ruder-Duell im Jahr 2001 hold. Sie gewannen zum vierten Mal in Folge und haben somit den vom ASVZ organisierten Wettkampf noch nie gegen ihre Gegnerinnen von der Uni verloren. Doch die 600 Meter lange Strecke vom unteren Seebecken bis zum Ziel zwischen Seebecken und Gemüsebrücke war auch dieses Jahr hart umkämpft.

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Vormachtstellung knapp verteidigt: die Polyfrauen (in weiss) schlagen das Uni-Boot auch dieses Jahr. gross

Uni-Frauen auf Aufholjagd

Doch stand dieses Jahr der Wettkampf der Frauen unter anderen Vorzeichen als in den Jahren zuvor. Denn das Team der Uni konnte das am Mittwoch ausgetragenen „Indoor Rowing Race“ über 500 Meter zum ersten Mal für sich entscheiden. Mit einer Zeit von 1:47,8 erreichten sie das Ziel 1,2 Sekunden schneller als die Polyfrauen. Dieser Umstand liess ihre Anhänger am Samstag allerdings vergeblich auf eine Kehrtwende in der Konstanz der Resultate des Uni-Poly Rudermatches hoffen.

Bereits den ersten Lauf des im „Best of Three“-Modus ausgetragenenWettkampfes entschieden die Polyfrauen – wenn auch knapp – für sich. Mit einem Vorsprung von dreissig Zentimetern erreichten sie das Ziel zwölf Zehntelsekunden vor dem Uni-Achter (2:01,86). Im zweiten Lauf zeichnete sich ein deutlicheres Bild ab. Der Poly-Achter hatte nach der Münsterbrücke die Nase vorn und erreichte das Ziel mit einem komfortablen Vorsprung von fast einer halben Bootslänge (2:06, 81).

Mitmachen war wichtiger: Das Stadtrats-Crew (in rot) mit Esther Maurer (4.v.r.) und das Ruderteam des Blindenheims Mühlehalde. gross

„Es ist nicht einfach sich nochmals zu motivieren, wenn man den ersten Lauf verloren hat“, sagte Andrea Zehnder vom Uni-Team nach der Regatta. Die 26-jährige Betriebswirtschaftsstudentin zeigt sich im Hinblick auf das Rennen im nächsten Jahr aber zuversichtlich. Allerdings nicht zuversichtlicher als Doris Roth vom Poly-Achter.


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Die Siegesruder bleiben, wo sie waren: bei den Damen am Poly, bei den Herren an der Uni. gross

Die ETH-Doktorandin freut sich über den Erfolg ihrer Crew und kann sich eine Fortsetzung der Siegesserie im nächsten Jahr durchaus vorstellen: „Wir haben drei Wochen ernsthaft trainiert und sind im Team alle gut aufeinander eingestellt“, erklärte sie.

Schwan als Poly-Fan

Gut aufeinander eingestellt schienen auch die Männer des Uni-Teams zu sein. Sie gingen nach klar gewonnem Indoor-Race (1:26,4) und mit Olympiateilnehmer Olivier Gremaud im Boot als Favoriten in das Rennen. Erwartungsgemäss überquerten sie die Ziellinie im ersten Lauf vor dem Polyteam mit einem Vorsprung von 83 Zehntelssekunden (1:42,39). Der Sieg der Uni-Mannschaft schien bereits festzustehen, als ein todesmutiger Schwan – offensichtlich ein Anhänger des Poly-Teams – im zweiten Lauf die Rennstrecke blockierte.

Der Lauf musste abgebrochen und wiederholt werden, was die Poly-Anhänger entlang der Limmat für einen kurzen Moment zuversichtlich stimmte. Doch die Uni-Crew liess sich nicht beirren und fuhr souverän auch diesen Lauf nach Hause (1:45,65). „Wir haben einfach mehr Power im Boot“, sagt Stephan Koller vom Uni-Team

Erneut unterlegen: der Achter der Polymänner (in weiss) muss seine Ambitionen auf das nächste Jahr vertagen. gross

„Deshalb können wir die Rennen auch gelassener angehen“, meint der Wirtschaftsstudent und Achter-Schweizermeister 2004. Für ihn steht fest, dass das Uni-Team das begehrte Ruder auch nächstes Jahr gewinnen wird.

Blinde gegen Stadtrat

Nicht um Sieg oder Niederlage ging es im Rennen des Blindenheims Mühlehalde gegen den Zürcher Stadtrat. Die beiden Teams traten im Doppel-Vierer gegeneinander an, um das Rudern als Teamsport für Blinde zu fördern. Obwohl das Team des Stadtrates (mit Esther Maurer, Vorsteherin des Polizeidepartements) mit einem deutlichen Vorsprung gewann, zeigten sich bei der Siegerehrung auf dem Weinplatz beide Teams zufrieden über den Verlauf des Rennens.

Zum ETH-Jubiläum 2005 internationale Beteiligung

Genau wie ETH-Rektor Konrad Osterwalder und Alexander Borbély, Prorektor Forschung der Universität. Sie konnten jeweils „ihrem“ Siegerteam die Wandertrophäe überreichen. Anschliessend trafen sich Uni-Ruderer und Poly-Sportler, Blinde und Politiker im Hotel „Storchen“ zum Apéro. Ein einziger treuer Poly-Fan blieb allerdings auf der Limmat zurück. Trotz des kalten Novemberwetters, das laut Speaker „herrvoragendes Ruder-Wetter“ darstellte, verweilte er auf der Rennstrecke und dachte sich für das neue Jahr wahrscheinlich einen besseren Plan aus.

Dann wird es der Schwan allerdings mit weiteren Gegnern aufnehmen müssen. Im nächsten Jahr sollen anlässlich des ETH-Jubiläums auch Mannschaften aus dem Ausland am Uni-Poly-Rudermatch teilnehmen.


Literaturhinweise:
Weitere Infos und die detaillierten Ergebnisse des Rennens finden Sie unter: www.asvz.ch/unipoly/index.html



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