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ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 08.04.2005 06:00

Jubiläums-Erlebnisse im Stadtzentrum: die Höhepunkte
Wissen zum Anfassen

Noch vierzehn Tage: Dann öffnen die fünf Jubiläums-Erlebnisausstellungen der "Welten des Wissens" mit ihren 3300 m2 Zelt- und 5000 m2 Teppichfläche ihre Tore. Täglich werden rund 200 Personen für die Betreuung von Ausstellung und Besuchenden zuständig sein. Ein Vorgeschmack auf einige Höhepunkte wurde den Medien gestern im bereits installierten Hauptzelt auf dem Platzspitz-Areal präsentiert.

Norbert Staub

Der Countdown läuft: In vierzehn Tagen öffnet sich der aufwendigste Teil im Ensemble der Jubiläums-Events, nämlich die Erlebnisausstellungen "Welten des Wissens" auf dem Platzspitzareal beim Landesmuseum, für das grosse Publikum. Bei einer Witterung, die man sich für dieJubiläums-Ausstellung nicht wünscht, nämlich bei nasskaltem Wetter, präsentierten gestern die Verantwortlichen das Wichtigste, was unter dem Motto "ETH für alle" zwischen dem 22. April und dem 8. Mai auf dem Areal läuft - und darüber hinaus zwischen Bellevue und Hauptbahnhof.

Aufforderung, Fragen zu stellen

"Wir wollen der Öffentlichkeit zeigen, was wir tun - aber auch wie und warum wir es tun", brachte Olaf Kübler, ETH-Präsident und Schirmherr des Jubiläums "150 Jahre ETH Zürich" den Hauptgedanken jener Jubiläumsaktivitäten auf den Punkt, die sich an alle Interessierten in der Bevölkerung richten. Das zweite zentrale Anliegen sei der gleichberechtigte Austausch. Denn die ETH wolle den Anlass zudem nutzen um zu erfahren, was die Öffentlichkeit bewegt und was sie von der ETH erwartet. "Die Welten des Wissens werden ein idealer Ort der Begegnung sein: Stellen Sie uns Fragen, bringen Sie Themen auf", empfahl Kübler. "Welcome tomorrow", das im öffentlichen Raum nun immer stärker präsente Motto bedeute für ihn, dass die Zukunft aktiv gestaltet und nicht schicksalsergeben hingenommen werden müsse, bekannte der ETH-Präsident.

Keine Nabelschau

Oder wie Karl Popper es formulierte: "Optimismus ist Pflicht; wir sind alle mit verantwortlich für das, was kommt". Mit diesem Zitat illustrierte Richard Ernst, emeritierter ETH-Professor für Chemie und Nobelpreisträger von 1991, das von ihm vorgestellte Projekt "150 Professorinnen und Professoren im Gespräch". Dabei gehe es um alles andere als um eine "akademische Nabelschau". Die 150 Professoren unter den in die Stadt versetzten Kuppeln von Andrea Deplazes (Ernst ist einer von ihnen) seien ein wichtiges Kommunikationsinstrument der Kommunikation, um das notwendige Vertrauen in die Forschung zu schaffen.

Professoren: Auch nur Menschen

Es wird die Innenstadt zwischen Bellevue und Platzspitz mit einem vielstimmigen Konzert von insgesamt 430 Kurzreferaten und Gesprächen überziehen, mit Einblicken in den "Puls der Erde", über den Umgang mit extremen Ereignissen durch einen Vergleich zwischen holländischen Deichen und Risikokapital bis hin zum "simulierten Pendler", einer Anlayse der Pünktlichkeit der Zürcher S-Bahn. "Ich hoffe, diese Begegnungen werden zeigen, dass auch Professoren nur Menschen sind", sagte Richard Ernst; sie seien Menschen zum Anfassen, mit Begeisterung, eigener Meinung, ja sogar mit Liebenswürdigkeit - "und keine abstrakten Roboter, wie böse Zungen behaupten."

Die promovierte ETH-Geologin Katrin Monecke lüftete kurz den Schleier über einigen der 45 Exponate, die unter dem Motto "Erde Feuter Wasser Luft" im Platzspitzpark zu sehen sein werden.


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Zeigte, womit die Ausstellung "Erde Feuer Wasser Luft", aufwartet, eine Kooperation der Departemente Agrar- und Lebensmittelwissenschaften, Umweltwissenschaften, Erdwissenschaften und des Kompetenzzentrums Naturgefahren: ETH-Geologin Katrin Monecke. gross

So werden Besucherinnen und Besucher Gelegenheit haben, Steinschläge und ihre Auswirkungen auf Schutzbauten, etwa auf Galerien, zu simulieren. Sie werden überdies eine Expedition zur "Lost City" unternehmen und spielerisch einen Tiefseeroboter dirigieren können; ganz ähnlich, wie ETH-Forschende die Formation der bis zu 60 Meter hohen Türme aus Karbonat- und Magnesiumhydroxid-Mineralien auf dem Grund des Atlantiks analysiert haben (ein Stück davon war gestern zu sehen).

Die zweite Welt des Wissens heisst "Mensch Bild Netzwerk" und vermittelt Einblicke in die Welt der Informationstechnologie, die dritte "Maschinen Energie Produktion". Dort zeigt das Departement Maschinenbau und Verfahrenstechnik etwa, wie sich ganze Schulklassen den Kopf über die Konstruktion eines Perpetuum Mobile zerbrochen haben. Die Welt des Bauens erschliesst die Ausstellung "Luftschloss Pläne Baukultur". Und die Welt "Bücher Daten Wissen" führt hinter die Kulissen der Speicherung und Verfügbarmachung von Information durch die ETH-Bibliothek .

Reizvolles Begleitprogramm

Flankiert wird die zweiwöchige Ausstellung mit einer Vielzahl von Events auf einer Bühne im Hof des Landesmuseums, der mit dem Restaurant "Tomorrow's Inn" übrigens auch zu einem kulinarischen Treffpunkt zu werden verspricht. Der Medienpartner Radio DRS wird werktags täglich Mittagsgespräche zwischen ETH-Persönlichkeiten und Gästen wie "Miss Schweiz" Fiona Hefti oder Fussball-Naticoach Köbi Kuhn durchführen und zudem regelmässig live vom Platzspitz berichten. Kindern ab etwa acht Jahren (aber auch Erwachsenen) werden jeden Tag Workshops und spielerisch aufbereitete Information geboten, und jeden Abend ab 19 Uhr verschränken sich Forschung, Kultur und Unterhaltung zu einem spannenden, bühnenreifen Mix (2).


Bereits online: ETHistory

(nst) Seit gestern Donnerstag auf dem Web zugänglich ist "ETHistory" (www.ethistory.ethz.ch), die grosse Web-Ausstellung des ETH-Instituts für Geschichte, auf welche in "ETH Life" im Lauf der vergangenen Monate mit Aperçus aus dem historischen Fundus der ETH aufmerksam gemacht wurde (1). Das Hauptanliegen ihrer Macher sei die Perspektivenvielfalt, erklärte gestern David Gugerli, ETH-Professor für Technikgeschichte und ETHistory-Projektleiter. Diese Absicht kommt denn auch anschaulich zum Tragen: Die sorgfältig zusammengestellten und gestalteten Touren, Epochen, Orte, Objekte und Zahlenspiele vermitteln ein umfangreiches und reichhaltiges Panorama von 150 Jahren ETH-Geschichte. - Eine Einladung zum Stöbern und Schmökern. "Die in den Analysen eingenommene Haltung ist wohlwollend kritisch", hielt David Gugerli fest. Eine grosse Institution wie die ETH könne und müsse sich das leisten - nicht zuletzt, um daraus zu lernen.




Literaturhinweise:
Weitere Angaben und Details zu den Ausstellungen und Anlässen im Rahmen von "Welten des Wissens" finden Sie auf der Jubiläumswebsite: www.150jahre.ethz.ch/program/ethfueralle/welten_des_wissens

Fussnoten:
(1) Link zur ETHistory-Rubrik in "ETH Life": www.ethlife.ethz.ch/articles/ethistory/
(2) Vgl. dazu die Angaben aus dem Programm der Eventbühne: www.150jahre.ethz.ch/program/ethfueralle/welten_des_wissens/events



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