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Rubrik: Forum
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Publiziert: 22.01.2004 06:00

Vortrag Stiglitz, wo ist die Lösung?

Von Elias Mulky

Ich war selber am Vortrag (1) von Herrn Stiglitz, und ich fand es sehr enttäuschend, wie er dem Thema Problemlösung auswich.

Es ist zwar sehr schön wenn ein "Insider" auspackt und uns alle zum Thema Konzern- und Regierungs-Re(gul)ierung aufrüttelt und empört macht. Aber wenn er keine Lösungen bringt, ja nicht mal Ansätze davon, (der Herr wurde von den Experten sogar zweimal zum Thema Lösung gefragt, ist aber wieder auf Probleme ausgewichen als Antwort dazu) dann hat der Vortrag für mich ehrlich gesagt nicht viel Wert. Klar Moralin gesättigte Lösungen nützen nichts, aber dann doch wenigstens irgend eine Lösung aufzeigen, die über den Geldbeutel oder sonstwo über den egoistischen Menschen läuft.

Man kann zwar nachher weglaufen mit gutem Gefühl, etwas für die Welt getan zu haben, indem man die Probleme der Welt gehört hat, sich darüber mit dem Nachbarn empört, wie schlecht "die anderen" sind, und Herr Stiglitz kann nach Davos gehen, die Leute dort bei Champagner und Kaviar eifrig kritisieren und danach mit einem guten Gefühl wieder in die USA zurückkehren.

Er muss nix an seinem Verhalten ändern, wir müssen nichts an unserem Verhalten ändern, die Reichen bleiben reich die Armen arm, nur mit einem Unterschied: Die Reichen haben jetzt wieder ein gutes Gewissen, da sie jetzt wissen, was so schlecht am System ist, ändern können es dann "die anderen".

Ich versuch mal mit gutem Beispiel voranzugehen: Lösungen für den kleinen Konsument: Auf Soziallabels achten (Max Havelaar z.b. oder Claro), die sind zwar auch nicht über alle Zweifel erhaben, aber besser als nix.

Für die Firmen: ein Teil des vorhandenen Geldes, das eh nicht gebraucht wird, in Umwelt- oder Sozialfonds investieren, die versprechen zwar keine grossen Gewinne, aber wenigstens sind die stabil.

Für die Grossen: IMF, Weltbank, etc... In die UNO integrieren, diese ist zwar auch nicht über alle zweifel erhaben, aber besser als das bisherige System.

Und zuletzt: WEF nicht boykottieren, sondern dieses unnütze Kaffeekränzchen ignorieren.



Fussnoten:
(1) Vgl. "ETH Life"-Artikel „Eine einzige, grosse Blase“ www.ethlife.ethz.ch/articles/news/stiglitz.html



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