Grüezi Herr Sturtzbach

Sie haben völlig recht, die Gentechnik steckt in den Kinderschuhen(1). Es ist deshalb absolut verantwortungslos, transgene Pflanzen in die freie Natur zu entlassen. Hätten Sie es gerne gehabt, wenn vor 60 Jahren in der Nähe von Schaffhausen ein wissbegieriger Physiker mit einem Fermi-Meiler Kernspaltung geübt, oder gar eine kleine Atombombe zu Testzwecken losgelassen hätte?

Ihre Behauptung, Gentechnik führe zu Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft bestreite ich. Die Agroindustrie hat in den letzten Jahrzehnten exemplarisch bewiesen, dass sie alle Neuentwicklungen zu ihrem Profit ausnutzt, ohne Rücksicht auf allfällige Schäden in der Natur. Dies wird auch bei der Gentechnik nicht anders sein, ein Blick ins geheiligte Gen-Land USA liefert jetzt schon genügend Beweise dafür.

Was den Versuch von Herrn Sautter betrifft, so ist er überflüssig. Das zeigt auch die Bewilligung zweiter Klasse des BUWAL. Stinkbrand ist in der biologischen Landwirtschaft kein Problem. Antibiotika Resistenzgene als Marker sind ein gefährliches Auslaufmodell und das KP4 könnte durchaus so schädlich sein, dass man es in der Nahrungsmittelproduktion nie einsetzen kann.

Bei diesem Versuch geht es nur noch um die Zwängerei einer Hochschule, welche die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat. Es ist auch nicht auszuschliessen, dass sie dabei von der Agroindustrie als Vehikel missbraucht wird.

Mit freundlichen Grüssen Kurt Schweizer jun., Winterberg (nahe Eschikon)