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Rubrik: News |
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5. "Computational Fluid Dynamics"-Seminar an der ETH Zürich Schwachstellen erkennen |
(pd/res) Am fünften "Computational Fluid Dynamics" (CFD)-Seminar (1), zu dem am 8. November ins Audimax eingeladen wird, setzen die Referenten ihre Schwerpunkte unter anderem auf die Bedeutung von CFD im industriellen Entwicklungsprozess. Von besonderer Aktualität ist zum Beispiel der Beitrag des erfahrenen CFD-Anwenders Daniel Wyssen von "armasuisse" (2) - zur Druckwellenausbreitung bei Sprengstoffanschlägen.
Numerische Simulation Öffentlich zugängliche Bauten (unter anderem Bahnstationen, Abfertigungsgebäude, Bank- und Postgebäude oder die ETH) könnten auch in Zentraleuropa durch Terror bedroht werden. Aus diesem Grunde werden die Auswirkungen eines möglichen Anschlages intensiver studiert. "Für gefährdete Bauten können damit Schwachstellen erkannt und entsprechende Verbesserungen geplant werden", zeigt sich Daniel Wyssen überzeugt. Er erläutert dies am Planungsbeispiel für ein neues Konferenzzentrums. Bisher seien Fragen wie die der Luftstossausbreitung experimentell, mit reduzierten Sprengladungen in Modellgebäuden sowie durch rein analytische Abschätzung untersucht worden, so Wyssen. Heute biete die "Numerische Simulation" eine moderne, ungefährliche und kostengünstige Alternative dazu an.
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Effekte direkt berücksichtigt Detoniere eine Sprengladung, entstehe infolge der extrem raschen Freisetzung von Energie in der sie umgebenden Luft ein starker Druckstoss. Der Wissenschaftler in seinem Referat: "Solche Stosswellen verhalten sich extrem nichtlinear. Sie werden um Hindernisse gebeugt. Danach entsteht ein senkrecht der neuen Oberfläche parallel laufender 'Machstamm' mit hohem Druck (vgl. Bild). Bei der Reflexion an einer Oberfläche wird der ursprüngliche Spitzendruck um ein Mehrfaches überhöht. Diese 'Verstärkung' belastet die getroffene Struktur zusätzlich. In einem numerischen Modell werden die Effekte durch die Rechentechnik direkt berücksichtigt." Risiko einschätzen In einem Gebäude werden solche Wellen an Decken, Wänden und grösseren Strukturen mehrfach reflektiert, führt Wyssen weiter aus. Die Auswirkungen werden dadurch gesteigert. Ob eine exponierte Gebäudestruktur der daraus resultierenden Last standhalte, könne oft schon durch Analyse der berechneten Druckprofile abgeschätzt werden. Einem modernen Trend entsprechend sind für bestimmte Baumaterialien inzwischen Schädigungsmodelle entwickelt worden. Bei deren Anwendung werden in der numerischen Simulation Zonen mit dynamischen Lasten angezeigt, die über der Schadengrenze liegen. Ein Nachmittag Weiterbildung Das Seminar unter der Aegide von Alfred Moser, Leiter der Air & Climate-Gruppe der Professur für Haustechnik an der ETH Zürich (3), wird mit Beispielen aus den verschiedensten Anwenderbereichen bestritten. Die Seminarteilnehmer erhalten einen Überblick über die Leistungsfähigkeit moderner CFD-Software. Angesprochen sind nicht nur Fachleute, die sich über aktuelle Trends auf diesem Gebiet informieren möchten, sondern auch Manager und Führungskräfte, die die Qualität ihrer Produkte verbessern möchten. |
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