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Rubrik: News
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Publiziert: 04.12.2003 06:00

Akademische Laufbahn – Perspektiven für Nachwuchsforschende
"Kein Entweder-Oder!"

(res) Die Podiumsgespräche – eine gemeinsame Veranstaltungsserie von ETH und Uni Zürich im Rahmen des Bundesprogramms "Chancengleichheit" – erlebten gestern Dienstag in der praktisch voll besetzten Aula des ETH-Hauptgebäudes ein Comeback, aber in neuer Form: Die Gespräche sollen wichtige Etappen und Stolpersteine einer wissenschaftlichen Laufbahn aufzeigen und für Anliegen der Chancengleichheit in der akademischen Nachwuchsförderung sensibilisieren.

Das Podium setzte sich aus Wissenschaftlerinnen zusammen, die darüber Auskunft gaben, wie sie Familie und Kinder erfolgreich in die Karriere integrieren. Dass eine Lösung nicht immer einfach, sehr individuell ist, dass die meisten der Frauen ihren Kinderwunsch aus partnerschaftlichen oder finanziellen Gründen erst im fortgeschrittenen Karrierestadium realisierten, erfuhren die in der Mehrheit erschienen Frauen und wenigen Männer von den Professorinnen Andrea Büchler (Lehrstuhl Privatrecht, Uni), Susanne Kytzia (Institut für Raum- und Landschaftsentwicklung, ETH), von Dr. des. Olga Pardo Escher (Personal- und Organisationsentwicklung, ETH), Dr. Annette Pestalozzi-Bridel (Lehrtätigkeit am Institut für systemische Therapie in Zürich) sowie Dr. Caroline Wiedmer (Kulturwissenschaftlerin, Uni/Collegium Helveticum). Dr. Sabina Littmann-Wernli (Institut für Wirtschaftsforschung, ETH) knüpfte die Gesprächsfäden von einen zum andern Thema.

Die "gestandenen" Frauen versuchten zu vermitteln: Es gibt "kein Kein Entweder-Oder", wolle man Familie und Kinder in die Karriere integrieren, aber es gibt individuelle Lösungen, welche vorgestellt und hin und wieder von der Paar- und Familientherapeutin kritisch hinterfragt wurden. Ein Kind sei kein Hinderungsgrund für die Karriere, auch wenn sich mit einem Kind die Konflikte in der Partnerschaft verschärfen könnten. Der Kinderwunsch müsse von beiden Partnern getragen werden, es müssten familienspezifische (den Partnerbedürfnissen entsprechende) und phasenspezifische (dem Kindesalter entsprechende) Lösungen für die Bewältigung von Alltagsproblemen gefunden werden sowie finanzielle Lösungen, um den Aufwand bezahlen zu können.


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An die 100 junge Frauen und Männer wollten an der ersten Podiumsveranstaltung von ETH und Uni in der Aula der ETH wissen, wie man die Familie und Kinder in der Karriere integriert. gross

Karriere mit Familie unter einen Hut zu bringen bedeute, gut zu kommunizieren, zu planen, zu organisieren, flexibel zu reagieren, improvisieren zu können, zu lernen, Konflikte zu bewältigen – dies vernahmen die jungen Frauen und Männer in der Aula aus berufenem Munde. Es war schön, zu hören, dass die Podiumsteilnehmerinnen praktisch nur positive Erfahrungen sammelten, wenn auch mit im Hinblick auf die Karriere verbundenen kleinen Entbehrungen.

Die Motivation und der Wille zur Karriere muss klar vorhanden sein. Ein Kind bewirkt, alle vorhandenen Ressourcen konsequent einzusetzen. Es gibt kaum einen anderen als den akademischen Bereich, wo man Herr oder Frau seiner Zeit ist, wo sich Kind und Karriere vereinbaren liessen. Wichtig ist, sich als Frau und als Mann in der Partnerschaft Inseln zu schaffen, auf die man sich zurückziehen kann, um sein Ich zu pflegen. – Dies und anderes mehr der Tenor des Abends. Leise schwang jedoch auch der Wunsch nach Karriere mit Arbeitszeitreduktion als attraktive Option mit. Bei der Frage aus dem Publikum, wie eine "normale" Akademikerin als Naturwissenschaftlerin und Projektleiterin ihre akademische Freiheit – zum Beispiel in Form von Teilzeit - ausreizen könnte, stiessen die Antworten an Grenzen. "Tabu Teilzeit?", das Thema der nächsten Podiumsdiskussion vom 13. Januar (18.15 bis 19.45 Uhr) im Uni-Hauptgebäude, könnte vielleicht Aufschluss geben. Hinweise zu den weiteren Veranstaltungen finden Interessierte unter www.equal.ethz.ch/ .




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