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Rubrik: News
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Publiziert: 18.03.2003 06:00

Lindau-Eschikon
Gentechfreier Versuch

(rib) Anstelle des gentechnisch veränderten Weizens wird dieses Jahr auf den acht eingezäunten Quadratmetern in Lindau gentechfreier Hafer angebaut. Nachdem das Bundesgericht letzte Woche entschieden hat (1), dass der Versuch mit gentechnisch verändertem Weizen in Eschikon-Lindau vorläufig nicht durchgeführt werden kann, war die Verwendung des Feldes zunächst unklar. Nun hat sich die Gruppe „Kulturpflanzenwissenschaften“ unter der Leitung von Professor Peter Stamp bereit erklärt, die Versuchsanlage bis zum endgültigen Entscheid über die allfällige Durchführung des Weizenversuch zu betreuen. Die Gruppe plant, die Zwischenzeit zu nutzen und in der Anlage einen anderen Versuch durchzuführen. Projektleiter Alberto Soldati: “Es ist wichtig zu wissen, dass wir beim geplanten Versuch keine gentechnisch veränderten Pflanzen einsetzen.“

Ängsten vorbeugen

Nachdem beim geplanten Gentech-Versuch das Feld bereits vor der Aussaat von Umweltschutzaktivisten mit Mist beworfen (2) wurde, will Soldati vermeiden, dass die Aussaat von Gentech-Gegnerinnen und -Gegnern zerstört wird. Angepflanzt werde Hafer, da dieser einfach von Weizen zu unterscheiden sei. Soldati: “ Um jeglichen Ängsten vorzubeugen, haben wir Vertreterinnen und Vertreter der Arbeitsgruppe „Lindau gegen Gentech-Weizen“ eingeladen, bei der Aussaat dabei zu sein.“

Die für den Weizen-Freisetzungsversuch gebaute Anlage ist mit einem Drahtgitter sowie mit einem engmaschigen Vogelschutznetz überdeckt. Während der Blühzeit des Weizens wären zusätzlich pollendichte Zelte installiert worden. Diese Massnahmen verursachen eine erhebliche Beschattung der Pflanzen bis zu 50 Prozent, was zu einer Beeinträchtigung der Ertragsfähigkeit der Kulturpflanzen führen kann.


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In den acht eingezäunten Quadratmetern werden dieses Jahr keine gentechnisch veränderten Pflanzen angebaut. gross

Die Beschattung stellt für die im Projekt mit dem gentechnisch veränderten Weizen relevante Versuchsfrage keinen grossen Nachteil dar, da keine Ertragserhebungen geplant waren, sondern nur die Resistenz der gentechnisch veränderten Pflanzen im Vergleich zu Standardsorten überprüft worden wäre.

Laut Soldati besteht nun die Möglichkeit, die Frage der Beeinflussung der Beschattung auf die Ertragsbildung bei Getreide zu überprüfen, um bei zukünftigen Projekten in solchen Anlagen, die Auswirkungen der Beschattung berücksichtigen zu können. Als Kontrolle werden im Freiland neben der Versuchsanlage Parzellen ohne Beschattung angelegt. Damit will Soldati festzustellen, wie die stark die Beschattung den Ertrag beeinflusst.


Fussnoten:
(1) ETHLife Bericht: "ETH zahlt für BUWAL-Fehler": www.ethlife.ethz.ch/articles/tages/Bundesgericht-BUWAL.html
(2) ETHLife News: "Greenpeace baut Misthaufen in Lindau": www.ethlife.ethz.ch/articles/news/greenpeacemiststock.html



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