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Rubrik: News |
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55. Nobelpreisträgertreffen in Lindau am Bodensee ETH mit Ernst und Wüthrich vertreten |
(res) Vergangenen Sonntag eröffnete Graf Björn Bernadotte in Lindau das fünftägige 55. Nobelpreisträgertreffen (1) im Einstein-Jahr 2005. 47 Nobelpreisträger der Chemie, Physik und Medizin/Physiologie, unter ihnen drei Nobelpreisträger des Jahres 2004 treffen auf mehr als 700 hochbegabte Studierende, Doktorierende und Nachwuchswissenschaftler aus 56 Nationen. "Lindau ist auf dem Weg zur wichtigsten global ausgerichteten Tagung in Europa für den wissenschaftlichen Nachwuchs", erklärte Kuratoriumsmitglied und Sprecher Thomas Ellerbeck. Zweite interdisziplinäre Tagung Es ist die zweite interdisziplinäre Tagung in der Geschichte der Lindauer Treffen. Als "weltweiten Forschungsolymp" bezeichnete Thomas Goppel, bayerischer Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, die Nobelpreisträgertagung in der Eröffnungszeremonie. Damit sei die Vision ihres Gründers, Graf Lennart Bernadotte, das Lindauer Forum als "Fenster zur Welt" zu entwickeln, verwirklicht. Teilnehmer dieses Treffens sind auch die ETH-Nobelpreisträger Richard Ernst und Kurt Wüthrich. Ernst wird sich in seinem heute Dienstag stattfindenden Referat mit den Möglichkeiten und der Verantwortung der Universitäten beschäftigen, unsere Zukunft zu gestalten. Dabei nimmt er mehr als die traditionellen Rollen Forschung und Lehre in den Blick. "Hochschulen bilden künftige Generationen von Entscheidungsträgern in Öffentlichkeit und Industrie aus", schreibt Ernst in seiner Vortragsskizze. "Es ist wahrscheinlich, dass deren künftiges Handeln durch das Studium günstig beeinflusst werden kann." Dieser Verantwortung müsse sich die Academia bewusster werden. Darüber hinaus begrüsst Ernst den Trend, dass sich Angebote für lebenslanges Lernen zu zentralen Pflichten der Hochschulen entwickeln. Und den Umstand, dass in bestimmten Ländern Parlamentsmitglieder auf sie zugeschnittene wissenschaftliche Kurse besuchen können, bezeichnet der Nobelpreisträger von 1991 als eine "einzigartige Chance, wissenschaftliche Fakten und eine ethische Grundhaltung in die Politik einfliessen zu lassen."
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Bereits gestern hat Kurt Wüthrich von den aktuellen, "post-genomischen" Anforderungen für die Verfahren der Strukturbestimmung von biologischen Makromolekülen gesprochen. Die Erforschung der Gesamtheit der in einer Zelle oder einem Lebewesen exprimierten Proteine mache zum Beispiel noch effizientere "High-Throughput-Screening"-Techniken notwendig, als es sie heute schon gibt, erklärte Wüthrich. Treffen finden seit 1952 statt Seit 1952 werden die besten Studierenden und wissenschaftliche Mitarbeitende in- und ausländischer Forschungsinstitute als Anerkennung ihrer Leistungen nach Lindau eingeladen. Die Auswahl treffen weltweit akademische Institutionen und Stiftungen sowie Vertrauensdozenten an Universitäten. 132 Nobelpreisträger aus aller Welt gehören der Stifterversammlung der im Jahr 2000 gegründeten Stiftung Lindauer Nobelpreisträgertreffen am Bodensee an. Veranstalter der Tagungen der Nobelpreisträger ist das ehrenamtlich arbeitende Kuratorium, dem Gräfin Sonja Bernadotte als Präsidentin vorsteht. 1987 übernahm sie dieses Amt von ihrem Mann, Graf Lennart, der das Kuratorium 38 Jahre lang leitete. Zu den Aufgaben des Kuratoriums zählen neben der inhaltlichen Vorbereitung der Tagung die Weiterentwicklung des Tagungskonzepts und der Ausbau der internationalen Kontakte zu Universitäten und wissenschaftlichen Einrichtungen sowie die Beschaffung der finanziellen Mittel. |
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