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Rubrik: News
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Publiziert: 09.03.2005 06:01

Symposium „Trends in Biological Imaging“
Tiefe Einblicke

(cm) Die Biologie forderte schon immer ein genaues Beobachten. Die letzten Jahrzehnte haben aber das Spektrum der biologischen Bilder enorm erweitert, da immer ausgeklügeltere Techniken für deren Produktion zum Einsatz kommen. Entsprechend spricht man von bildgebenden Verfahren. Einen Einblick, was dabei für Möglichkeiten bestehen, gab das Symposium „Trends in Biological Imaging“, das letzte Woche an der ETH-Hönggerberg stattfand.

Porentief drang Daniel Müller in biologische Strukturen ein (1). So zeigte der Forscher der Technischen Universität Dresden anhand von Atomkraftmikroskop-Bildern, wie Zellverbindungen, Gap Junctions genannt, flexibel sind. Er beobachtete auch, dass die Anzahl der Untereinheiten beim Molekül ATP-Synthetase nicht einfach fix ist, sondern von der Energieproduktion abhängt. Sozusagen als Finale seines Vortrags demonstrierte Müller, dass es auch möglich ist, mit der Spitze des Atomkraftmikroskops ein Protein aus einer Zellmembran herauszuziehen und danach wieder integrieren zu lassen. Das ermöglicht Aufschlüsse über die Stabilität und die Reaktionskinetik des untersuchten Membraneiweisses.

Mit der grundlegenden Frage, ob sich die Auflösung bei einem Lichtmikroskop verbessern lasse, befasste sich Stefan Hell vom Max-Planck-Institut in Göttingen (2). Seiner Forschungsgruppe gelang es, den Fokus eines Fluoreszenzlichtfleckes einzuengen, was eine bessere Auflösung bedeutet. Grob gesagt, arrangiert man zwei Laserpulse bei der STED (Stimulated Emission Depletion) genannten Technologie so, dass der zweite Puls die Fluoreszenz des Farbstoffes in der Peripherie des Lichtfleckes durch stimulierte Emission auslöscht.


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Peter So vom MIT in Cambridge diskutierte die neuste Entwicklungen der Multi-Photon-Mikroskopie (3). Weiter behandelte er die Schwierigkeiten einer quantitativen Distanzmessung anhand des Prozesses „Fluorescence resonant energy transfer“, bei dem die Energie von einem Donatormolekül zu einem Akzeptormolekül innerhalb einiger weniger Nanometer übertragen wird.

Die Bilder, die Ernst Stelzer präsentierte, waren von fast irritierender Schönheit (4). Der Forscher des European Molecular Biology Laboratory in Heidelberg arbeitet mit einem Lichtmikroskop, bei dem Detektor und Lichtquelle senkrecht zueinander stehen. Wird die Lichtebene variiert und die dabei entstehenden Aufnahmen miteinander verrechnet, entstehen Bilder, die darauf hinweisen, dass biologische Objekte auf alle drei Raumdimensionen hin in gleichem Masse betrachtet werden sollten.

Zum Schluss des Symposiums diskutierten zwei ETH-Forscher einige Herausforderungen und Fortschritte der biomedizinische Abbildung. Wie magnetische Resonanz eingesetzt wird, um die Funktion von Organen zu bestimmen, erklärte Peter Bösiger. August Schubiger erläuterte den Einsatz der Positron-Emissions-Tomographie bei Tieren. „Trends in Biological Imaging“ war ein Symposium von optETH (5), eines Netzes von ETH-Forschern aus sechs Departementen, die alle auf dem Gebiet der Optik arbeiten.


Fussnoten:
(1) Daniel Müller: www.biotec.tu-dresden.de/mueller
(2) Stefan Hell: www.mpibpc.gwdg.de/groups/hell/
(3) Peter So: http://web.mit.edu/solab/index.html
(4) Ernst Stelzer: www.embl-heidelberg.de/ExternalInfo/stelzer/index.html
(5) optETH: www.opteth.ethz.ch/



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