(cm) Das vielfach verwendete Flammschutzmittel Hexabromcyclododecan (HBCD) kommt in acht verschiedenen Formen, präzise gesagt in acht verschiedenen Stereoisomeren, vor. Das fanden Forscher der ETH Zürich und der Empa dank eines neu entwickelten Analyseverfahrens heraus (1), wie die Empa am Dienstag bekannt gab. Die Formenvielfalt des Flammschutzmittels ist bedeutsam, da sich die verschiedenen Isomere verschieden verhalten. Diese Unterschiede beziehen sich dabei nicht auf den Flammschutz, sondern in der Anreicherung in der Umwelt. Die Forscher konnten zeigen, dass sich in Fischen nur Alpha-HBCD anreichert. Diese Form steht also in Verdacht besonders schwer abbaubar zu sein.

Dank des neuen Analyseverfahrens ist es nun möglich, das Verhalten aller HBCD-Stereoisomere und deren Risiko konkret zu untersuchen. Sind einige unbedenklich, könnte man diese für die Produktion des Flammschutzmittels mit Hilfe einer gezielten Synthese herstellen und weiter verwenden. Spannend dürfte auch die Antwort sein, auf die Frage, ob Beeinträchtigungen von Mäusen durch das Flammschutzmittel nur durch einzelne Isomere verursacht werden. Mäuse, denen nämlich kurz nach der Geburt HBCD gefüttert wurde, lernten schlechte sich zur orientieren als die Kontrolltiere und konnten sich Gelerntes kaum merken.