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Ausstellung im Landesmuseum: "Der gespiegelte Mensch" Alte Fragen – neue Antworten |
(nst) Es sind die ganz grundsätzlichen Dinge, um welche sich die aktuelle Sonderausstellung im Zürcher Landesmuseum dreht, etwa: „Was bin ich? Wie bin ich entstanden? Was bedeutet Leben?“ Die Biologie unserer Zeit ist drauf und dran, hier Antworten zu liefern, die ein ganz neues Licht auf die Herkunft des Menschen werfen. So zeige die Ausstellung, dass „die Grundregeln des Lebens überall dieselben sind, ob es sich nun um gentechnisch veränderten Weizen handelt oder um den Menschen“, sagte Ulrich Suter, ETH-Vizepräsident Forschung anlässlich der Eröffnung am Donnerstag. Aufgrund der Universalität grundlegender Lebensprozesse können Tiermodelle helfen, den Menschen und seine Krankheiten besser zu verstehen. Aber gleichzeitig werfen die neuen Möglichkeiten des Eingreifens in Lebensprozesse Fragen auf und erzeugen Widerstände. Stichworte dazu: Klonen, Stammzell- und Gentech-Forschung. Doppelte Optik Potenzial und Problematik: Beides hat die Ausstellung „Der gespiegelte Mensch – In den Genen lesen“ im Auge, wenn versucht wird, den Besucherinnen und Besuchern die oft unnahbar wirkende Welt der Grundlagen-Forschung näher zu bringen und zu zeigen, welche Wirkungen sie in der medizinischen Umsetzung erzielen kann. Einerseits eröffnen die Initiatoren – Life Science Zurich (die Life-Science-Plattform von Uni und ETH Zürich) und das Landesmuseum – Zugänge zum Forschungsalltag. Etwa durch die Präsentation von fünf in der Biologie zentralen Modellorganismen. Dazu gehören der Hefepilz S.cerevisae, der Wurm C.elegans, das Ackerunkraut A.thaliana, die Fliege Drosophila und der Zebrafisch D.rerio. Das ins Museum verfrachtete Labor lässt Besuchende eigenhändig mit Fliegen experimentieren und so Wissenschaft hautnah erleben.
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Raum für Reflexion Darüber hinaus lädt die Ausstellung dazu ein, die Errungenschaften der Forschung und deren Konsequenzen zu reflektieren, etwa durch die Darstellung der sich historisch immer wieder wandelnden Menschenbilder oder durch den „Raum der Reflexion“. Hier stehen zahlreiche Informationsquellen zur Verfügung, um Durchbrüche wie die Entzifferung des humanen Genoms zu analysieren, zu diskutieren und einzuordnen. Die Ausstellungsmacher selbst sehen sich bei all dem nicht in der Rolle jener, die werten: „Wir möchten nicht den Disput fördern, sondern den Dialog“, sagte Alexander Borbély, Prorektor Forschung der Uni Zürich am Eröffnungstag. Das Landesmuseum zeigt "Der gespiegelte Mensch" bis zum 2. Januar 2005. |
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Literaturhinweise:
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