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Rubrik: News |
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Latsis Syposium 2004 zu Parallel MRI Beschleunigung ist entscheidend |
(cna) Über das Wochenende trafen sich im Hauptgebäude der ETH gut 230 Forschende zum „Second International Workshop on Parallel MRI“ (MRI vom Englischen "Magnetic Resonance Imaging") (1). Zum Auftakt des dreitägigen Fachsymposiums hielt ETH-Professor Klaas Prüssmann vom Institut für Biomedizinische Technik einen Vortrag für interessierte Laien (2). Gut vierzig Personen folgten der Einladung der ETH und lauschten den Ausführungen zu jenem medizinisch höchst erfolgreichen Bildgebungsverfahren, an dessen Entwicklung die ETH grossen Anteil hat. Eine bedeutende Entwicklung stellt dabei die Parallelisierung des Messverfahrens dar. Diese wird durch den Scan-Beschleuninger SENSE (Sensitivity Encoding) ermöglicht. SENSE ist eine MRI-Bildrekonstruktionsmethode zur Aufnahme mit heute bis zu 32 Empfangsspulen. Die dadurch erreichten parallelen Bildgebungsverfahren erlauben die Beschleunigung vieler MRI Messungen um das Vier- bis Achtfache (3). Kombination aus Neu und Alt Laut Prüssmann hängt die Qualität des Aufnahmeresultats von der Geschwindigkeit der Bilderzeugung ab und damit von der Stärke des erzeugten Magnetfeldes. Doch diese Geschwindigkeit lasse sich nicht beliebig steigern. Würde man den menschlichen Körper einem übertrieben starken Magnetfeld aussetzen, könnten Nervenzellen gereizt werden. „Das führt dann zu einem Kribbeln in der Kopfhaut. Ich habe das selbst schon erlebt“, meint der ETH-Professor. Die Geschwindigkeit sei nebst der Physiologie noch durch zwei andere Faktoren beschränkt: Kosten und Lärm. Bei den genannten drei Beschränkungen setze die Innovation an, meint Prüssmann. Die Parallele Detektion weise in gewissen Bereichen Vorteile auf, welche beim herkömmlichen MRI-Verfahren nicht optimal gelöst werden könnten. Dasselbe gelte aber auch umgekehrt. „Nahe liegend war dann eine Kombination der beiden Verfahren“, so Prüssmann.
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Zehn Sekunden sind entscheidend Diese Entwicklung habe zu einer richtigen „Explosion“ geführt. Die Wissenschaftsgemeinde sei dazu inspiriert worden, jeden Schritt des Messverfahrens neu zu überdenken. Fragen wie: „Wie stark darf ein Magnetfeld sein?“ würden sich komplett neu stellen. Dank der technischen Fortschritte konnte einiges für die Diagnostik in der Medizin erreicht werden. So ist es nun möglich Bewegungen aufzuzeichnen, etwa für orthopädische Untersuchungen. Ausserdem sei eine Beschleunigung des Messverfahrens bei manchen Diagnosen entscheidend. Denn bei manchen Untersuchungen sei es nötig, dass der Patient die Luft anhalte. „Besonders bei älteren Patienten können 10 Sekunden entscheidend sein“, so Prüssmann. Mit eindrücklichen Bildern wie der Aufnahme des Sprechzentrums einer Person in Echtzeitbildgebung beeindruckte Klaas Prüssmann die Anwesenden. |
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Fussnoten:
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