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Rubrik: News
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Publiziert: 29.06.2005 06:01

ETH-Forscherteam erhält Unterstützung von Bill und Melinda Gates
Millionen für Maniok

(sb) ETH-Forscher um den Pflanzenbiotechnologen Wilhelm Gruissem sind am internationalen Forschungsprojekt „BioCassava Plus“ zur Verbesserung der Nahrungsmitteleigenschaften von Maniok (Cassava) beteiligt, das in den nächsten fünf Jahren von der Bill and Melinda Gates Stiftung mit 7.5 Millionen Franken unterstützt wird. Das internationale Forscherteam hat sich zum Ziel gesetzt, mit Hilfe gentechnologischer Methoden den Eiweiss-, Zink, Eisen-, Vitamin A- und Vitamin E-Gehalt von Maniok zu erhöhen. Zudem wollen die Forscher die Haltbarkeit dieser Wurzelpflanze nach der Ernte verbessern. Gerade die Haltbarkeit des Manioks stellt ein grosses Problem dar. Denn wenn die Wurzel einmal geerntet ist, muss das von ihr produzierte giftige Zyanid sofort entfernt werden.

Das ETH-Forscherteam hat hier schon wichtige Vorarbeiten geleistet. In einer Publikation aus dem Jahre 2003 haben die Wissenschafter gezeigt, dass die Maniokwurzel ein optimiert zusammengesetztes Eiweiss produzieren kann (1). In der neusten Ausgabe der Zeitschrift „Plant Biotechnology Journal“ hat das ETH-Team nun Maniokpflanzen vorgestellt, die nach „Impfung“ mit Virus-RNA gegenüber Virenbefall eine erhöhte Resistenz zeigen (2).


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Gruissem zeigte sich über den grosszügigen Beitrag des Software-Milliardärs Bill Gates erfreut. Gegenüber "ETH Life" hielt er fest, dass es sich hier um einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherung in Afrika handle.

Maniok ist eines der wichtigsten Nahrungsmittel für über 250 Millionen Menschen in Afrika. Weltweit ernähren sich fast 600 Millionen Menschen von der stärkehaltigen Wurzel und den Blättern der Pflanze. Maniok ist leicht anzubauen und benötigt wenig Wasser zum überleben. Für arme Bauern gilt sie als wichtigste Vorratsquelle für Kohlenhydrate.

Neben dem Forscherteam der ETH beteiligen sich Wissenschafter der Ohio State University, des Danforth Center und der Universität in St. Louis, des internationalen Zentrums für Tropische Landwirtschaft in Kolumbien und Nigeria, sowie der medizinischen Schule der Universität Malawi, des landwirtschaftlichen Forschungsinstituts in Kenya und der Universitäten Washington, Bath und Puerto Rico an dem Projekt.


Literaturhinweise:
Zur Cassava-Forschung an der ETH Zürich vgl. den "ETH Life" -Bericht "Eine starke Wurzel" vom 21.2.2005: www.ethlife.ethz.ch/articles/cassava.html

Fussnoten:
(1) Zhang P., Jaynes JM, Potrykus I., Gruissem W. and Puonti-Kaerlas J. (2003) Transfer ans expression of an artificial storage protein (ASP1) gene in cassava (Manihot esculenta Crantz). Transgenic Research 12: 243-397.
(2) Zhang P., Vanderschuren H., Fütterer J. and Gruissem W. (2005) Resistance to cassava mosaic disease in transgenic cassava expressing antisense RNAs targeting virus replication genes. Plant Biotechnology Journal 3: 385-397.



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