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Rubrik: News |
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PhD-Symposium des Plant Science Center Zürich – Basel Bedrohte Hoffnungsträger |
(cm) Pflanzen gelten als die Grundlage des Lebens. Nahrung für diese Sichtweise lieferte auch das Symposium „Feeding the Needs of Tomorrow“, das Doktorierende des Plant Science Center Zürich – Basel letzte Woche durchführten (1)(2). So erinnerte Martin J. Kropff von der Universität Wageningen daran, wie abhängig die Menschheit von Pflanzen ist, indem diese die primären Sauerstofflieferanten sind und den Anfang der Nahrungsketten bilden. Doch ihre Bedeutung soll noch zunehmen. Denn gemäss Kropff wird die Erdöl basierte Ökonomie durch eine biologisch begründete abgelöst. Grössere Veränderungen prognostizierte auch Ernst-Detlef Schulze vom Max-Planck Institut in Jena. Der Klimawechsel zusammen mit der Landnutzung und der Änderung der Landnutzung führe zu einem globalen Wechsel, der die Menschheit vor grosse Probleme stellen werde. Ernüchtert von den miterlebten politischen Diskussionen, spekulierte der Wissenschaftler darüber, ob nicht wieder eine gesellschaftliche Revolution nötig sei. Da am Symposium jedem Grundsatzreferat eines aus dem angewandten Bereich gegenübergestellt wurde, befasste sich Jürg Furrer von der Forschungsanstalt Reckenholz nicht mit dem globalen Wandel, sondern zeigte auf, wie mit regionalen Modellen das Klima abgeschätzt wird. Daraus ergeben sich dann mögliche Strategien für die Bauern, sei es, dass man auf trockenheitsresistente Pflanzen setzt oder den Aussaattermin ändert. Pflanzen sind aber nicht nur im Agrarsektor von Bedeutung. Weitere Beiträge zeigten, dass sie eine immer grössere Rolle bei der Produktion von Medikamenten spielen. Oder sie können genutzt werden für die Herstellung von Biopolymeren. Viel Hoffnung wird also in Pflanzen gesetzt. Dabei gilt es aber auch vorhandene oder mögliche Bedrohungen zu beachten. Ein an der Tagung diskutiertes Beispiel war der Umgang mit Feuerbrand. Neben solchen Einzelbedrohungen gilt es grundsätzlich, den Verlust an Pflanzenarten im Auge zu behalten. Wendy Strahm von der IUCN, einer internationalen Organisation mit Sitz in der Schweiz, deren Aufgabe die Koordination des weltweiten Naturschutzes ist, erläuterte, dass bei den Pflanzen von einem Verlust der Biodiversität ausgegangen werden kann; der Grad kann mangels Daten aber schwer abgeschätzt werden.
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Auf die Frage hin, ob gentechnisch veränderte Organismen (GVO) die Vielfalt beeinträchtigen, meinte Strahm, dass invasive Arten die grosse Bedrohung darstellen. Ob auch eine Gefahr von GVO ausgehe, könne sie nicht beurteilen. Eine gentechnische Entwicklung, die eine grosse Chance darstelle, präsentierte zum Schluss des perfekt organisierten Symposiums der emeritierte ETH-Professor Ingo Potrykus. Er zeichnete nochmals die Geschichte des Projektes „Golden Rice“ nach. Obwohl wegen extremen vorbeugenden Regulierungen der Einsatz des mit Provitamin-A angereicherten Reises verzögert werde, verspricht sich Potrykus immer noch viel vom Golden Rice. Insbesondere, da dessen Konzept für neue Entwicklungen übernommen werden kann. |
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Fussnoten:
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